Kopf­hö­rer Test: Die bes­ten haben Top-​Sound und viel Kom­fort

Die besten Kopfhörer im Test zeichnen sich durch unverfälschten Klang, bequemes Tragegefühl und hohe Funktionsvielfalt aus.
So finden Sie den besten Kopfhörer für sich: Over-Ear-Kopfhörer bürgen durch den angenehmen Sitz über den Ohren für langanhaltenden Musikgenuss, außerdem schirmen sie den Sound gut nach außen und innen ab. On-Ear-Kopfhörer eignen sich bestens für unterwegs, denn sie sind leicht und können meist kompakt zusammengefaltet werden. Noch kompakter fallen True-Wireless-Kopfhörer aus, also Bluetooth-Kopfhörer, die komplett auf nervige Kabel verzichten.
Bei Kopfhörern gibt es eine große Preisspanne. Einige Modelle gibt es schon für 15 bis 30 Euro - allerdings dürfen Sie hier keinen herausragenden Sound und alle erdenklichen Extras erwarten. Zum gelegentlichen Hören in ordentlicher bis guter Qualität reichen Kopfhörer zwischen 50 und 100 Euro. Wer höhere Ansprüche an den Klang stellt und sich viele Features wie etwa Active Noise Cancelling (ANC) und eine automatische Trageerkennung wünscht, muss in der Regel mehr als 100 Euro ausgeben. Studiokopfhörer für Profis und Audiophile liegen zwischen 300 und 600 Euro oder sogar darüber.
Die Kacheln führen zu der passenden Bestenliste. Diese enthält top bewertete Produkte aus unabhängigen Tests und Meinungen.

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Den rich­ti­gen Kopf­hö­rer fin­den

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Unterschieden wird nach Typ, Einsatzzweck und Bauprinzip
  • Geschlossene Kopfhörer schirmen gut ab, praktisch für Außeneinsätze
  • Offene Kopfhörer klingen natürlich, schirmen aber weniger gut ab
  • Bei Muschelkopfhörern ausprobieren: On-Ear oder Over-Ear bequemer?
  • Kopfhörer mit Bluetooth-Funk bieten größtmögliche Bewegungsfreiheit

Lautsprecher, ob nun klassisch, per WLAN oder Bluetooth verbunden, tragen manchmal zu dick auf. Mit einem Kopfhörer bekommen Sie einen diskreteren Schallwandler, der direkt am oder sogar im Ohr getragen wird. Sie selbst hören und genießen, alle anderen hören nichts bzw. nicht viel. Die Frage ist nur: Für welchen Kopfhörer entscheide ich mich? Welcher Typ passt zu mir, welches Modell ist das beste? Keine leichte Entscheidung, denn die Auswahl ist riesig. Zunächst sollten Sie überlegen, wo, wie und mit welcher Signalquelle der Kopfhörer eingesetzt wird.

Der In-Ear-Kopfhörer NuForce BE Sport3 sitzt auch beim Joggen sicher im Ohr. Sie sparen außerdem ein Verbindungskabel – und können sich frei bewegen. (Bildquelle: amazon.de)

Drinnen, draußen oder beim Sport? Kopfhörer-Typen und Einsatzbereiche

Unterschieden wird in kompakte Ohrhörer, die entweder in den Ohrmuscheln sitzen (Ohrhörer) oder in den Gehörgang geschoben werden (In-Ear), sowie in große und vergleichsweise sperrige Muschelkopfhörer. Weiter in HiFi-Kopfhörer für Normalanwender, in DJ-Kopfhörer und Studio-Kopfhörer für Tonprofis, in geräuschunterdrückende ANC-Kopfhörer und in Gaming-Headsets für Spielefans. Kopfhörer ohne Muschel, darunter die immer beliebteren In-Ear-Kopfhörer, sind wegen ihrer kompakten Form besonders für den mobilen Einsatz am Smartphone bzw. am tragbaren Audio-Player und für sportliche Aktivitäten geeignet, während Muschelkopfhörer mehr Tragekomfort bieten und so auch im Wohnzimmer für entspannten Musikgenuss sorgen. Die Form allein ist natürlich nicht alles: Neben der äußeren Erscheinung kommt es auf das Bauprinzip an.

DJ-Kopfhörer Ultrasone Signature DXP Ein „zuverlässiges Arbeitspferd“ für DJs, das auch privat ordentlich Druck macht: der geschlossene Ultrasone-Kopfhörer Signature DXP. (Bildquelle: ultrasone.com)

Bauprinzip: Geschlossene, offene und halboffene Kopfhörer

Ein geschlossenes System schirmt das Ohr komplett ab. Geschlossene Kopfhörer sind nach außen nicht luftdurchlässig. Es kann also kein bzw. sehr wenig Schall entweichen – wohl auch deshalb sind geschlossene Kopfhörer heutzutage besonders beliebt. Tests zeigen: Das geschlossene System sorgt für eine kräftige Basswiedergabe, umgekehrt dringen Umgebungsgeräusche nur gedämpft ans Ohr. Wichtig ist das für den Discjockey, bei Außenaufnahmen und generell immer dann, wenn Sie Ihre Musik möglichst ungestört genießen wollen, etwa in der Bahn oder im Flugzeug. Nicht ganz perfekt ist das Tragegefühl, denn zwischen Schallwandler und Umgebung findet kein Druckausgleich statt. Bei längerer Nutzung führt das zu einem unangenehmen Druck auf den Ohren. Bei geschlossenen Over-Ear- und On-Ear-Hörern kann es außerdem zu einem Wärmestau unter den Muscheln kommen.

Offener Kopfhörer Hifiman Sundara Klingt, luftig, detailliert und homogen – nur nicht am Smartphone: der offene Magnetostat-Kopfhörer Hifiman Sundara. (Bildquelle: amazon.de)

Bei einem offenen System ist die Kopfhörermuschel luftdurchlässig. Der Schall kann mehr oder weniger stark nach außen entweichen und den Sitznachbarn stören, im Gegenzug ist das Ohr nicht gegen Geräusche aus der Umgebung abgeschottet. Für den Discjockey, bei Außeneinsätzen, zum Einspielen und Aufnehmen im Tonstudio oder für den Einsatz im Flugzeug eignet sich ein offenes System nicht. Dafür ist der Tragekomfort der eher locker sitzenden Modelle höher, denn im Vergleich zu einem geschlossenen System kommt es nicht bzw. nicht so schnell zu einem Wärmestau unter den Muscheln. Außerdem bürgen offene Kopfhörer für ein räumliches und transparentes Klangbild. Kurzum: Kopfhörer in offener Bauform sind immer dann empfehlenswert, wenn Sie ihre Musik in ruhiger Umgebung genießen wollen und niemand anderen stören können. Im Tonstudio werden offene Kopfhörer vor allem beim Abhören und Abmischen eingesetzt.

High-End-Kopfhörer in offener Bauweise Beyerdynamic T1 (3. Generation) Der Beyerdynamic T1 (3. Generation) klingt sehr präzise und natürlich, auch im Bassbereich, ist wegen seiner offenen Konstruktion aber nur bedingt für den Außeneinsatz geeignet. (Bildquelle: amazon.de)

Auch ein halboffenes System lässt sich über längere Zeit angenehm tragen, schirmt das Ohr im Vergleich zu einem offenen System aber besser gegen Außengeräusche ab. Außerdem gilt: Weil die tiefen Frequenzen im Gegensatz zu den hohen nach außen dringen können, ist die Basswiedergabe natürlicher und der Gesamtklang etwas „luftiger“ als bei einem geschlossenen System. Für den Live-Einsatz oder bei Außenaufnahmen ist auch dieses Bauprinzip nicht wirklich geeignet.

Kopfhörer-Tragekomfort: Ohraufliegend oder ohrumschließend?

Unabhängig vom Bauprinzip werden Muschelkopfhörer in ohraufliegende (supra-aurale) und ohrumschließende (circumaurale) Systeme unterschieden. Auch das hat natürlich Auswirkungen auf den Tragekomfort: Die Polster eines ohraufliegenden resp. On-Ear-Kopfhörers sind so geformt, dass sie direkt und – je nach Größe bzw. Gewicht des Modells – relativ eng auf Ihrem Ohr sitzen, während sich ohrumschließende resp. Over-Ear-Systeme komplett um die Ohrmuscheln legen, zumindest um normalgroße Ohrmuscheln. Meist wird der Sitz eines ohrumschließenden Modells als angenehmer empfunden; letztlich ist das aber eine individuelle Entscheidung und wohl auch Gewöhnungssache - testen Sie es am besten selbst. Dabei sind Passform und Sitz bei einem On-Ear-Kopfhörer noch wichtiger als bei einem Over-Ear-Modell, denn ein ohraufliegender Kopfhörer kann sein volles Klangpotential nur dann entfalten, wenn er optimal ausgerichtet ist. Praktisch sind On-Ear-Hörer unterwegs - sie passen einfach besser in die Tasche.

Sennheiser HD 800 S mit Pentaconn-Anschluss Der High-End-Hörer Sennheiser HD 800 S findet Anschluss per 6,3 Millimeter Klinke oder, eher unüblich, symmetrisch über eine Pentaconn-Buchse mit 4,4 Millimetern. (Bildquelle: sennheiser.com)

Anschluss von Kopfhörern: Festes, abnehmbares oder gar kein Kabel?

Auch aufs Kabel kommt es an. Fragen Sie sich zunächst, ob das Kabel – neben der glatten Ausführung gibt es Spiral- bzw. Wendekabel - einseitig oder beidseitig angebunden sein soll, ob es fest am Kopfhörer hängt oder, sinnvoll im Falle eines Defekts, problemlos abgenommen und ersetzt werden kann. Für den Einsatz an der heimischen Stereoanlage eignet sich ein Modell mit 6,3 Millimeter-Klinkenstecker, während für tragbare Abspielgeräte ein Stecker mit 3,5 Millimetern Durchmesser gebraucht wird. Wer ganz aufs Kabel verzichten will, greift zum Funkkopfhörer, allerdings müssen Sie hier mitunter Störgeräusche und Rauschen in Kauf nehmen. Außerdem sind Reichweite und Akkuleistung der drahtlosen Modelle eingeschränkt. Drahtlose Kopfhörer werden je nach Sendetechnik in Infrarotkopfhörer, in analoge oder digitale Funkkopfhörer unterschieden. Zu den digitalen Modellen zählen im Prinzip auch Bluetooth-Kopfhörer und Bluetooth-Headsets, die in den letzten Jahren immer beliebter und besser geworden sind.

Drahtlos-Kopfhörer mit besonders langer Akkulaufzeit

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True-Wireless-Kopfhörer Apple AirPods Pro Kein Druck auf den Ohren: Beim True-Wireless-Bluetooth-Kopfhörer AirPods Pro sorgen Belüftungskanäle für den Druckausgleich. (Bildquelle: apple.com)

Wo liegen die Vor- und Nachteile von Bluetooth-Kopfhörern?

Keine lästigen Strippen: Wenn Sie viel unterwegs sind, haben Bluetooth-Kopfhörer definitiv Vorteile. Das Smartphone verbindet sich drahtlos, Ihre Bewegungsfreiheit wird nicht eingeschränkt. Im Gegenzug sind Sie auf ausdauernde Akkus angewiesen. Geht der Akku in die Knie, stoppt die Musik und telefonieren können Sie auch nicht mehr. In vielen Fällen, wenn auch leider nicht immer, lässt sich dann ein Kabel anschließen. Besonders kurzatmig sind True-Wireless-Kopfhörer, was den winzigen Akkus der komplett kabellosen Modelle geschuldet ist. Praktischerweise kommen die Stöpsel mit einem Ladecase, damit Sie die Zwerg-Akkus unterwegs auftanken können. Beim Klang haben Bluetooth-Kopfhörer laut Tests das Nachsehen, zumindest die besonders einfachen. Gute Varianten kommen mit aptX-, aptX HD- oder AAC-Unterstützung, was den Klangverlust im Vergleich zur (hochwertigen) Kabelverbindung annähernd ausgleichen kann. Mit der Verbindungsstabilität haben aktuelle Modelle kaum noch Probleme.

Kopfhörer mit Active Noise Cancelling (ANC) und Transparenzmodus

Während geschlossene Kopfhörer den Schall passiv dämpfen, also allein durch die Bauform, nutzen ANC-Kopfhörer - ANC steht für "Active Noise Cancelling" oder aktive Geräuschunterdrückung - zusätzlich eines oder mehrere Mikrofone, um Außengeräusche aktiv zu unterdrücken. Die Mikrofone registrieren den Umgebungsschall und geben ein entsprechendes negatives Signal ab, auch bekannt als Antischall bzw. Gegenschall. Treffen beide Schallimpulse aufeinander, neutralisieren sie sich. Der Umgebungslärm wird dadurch gedämpft. Besonders gut funktioniert das bei monotonen und eher tieffrequenten Geräuschquellen, etwa beim Turbinenlärm im Flugzeug. Neben der grundlegenden ANC-Funktion nutzen einige Hersteller das Adaptive Active Noise Cancelling und das Anpassbare Active Noise Cancelling. Beim adaptiven ANC handelt es sich um eine weiterentwickelte Form des ANC, hier wird der Grad des Gegenschalls automatisch an den Außenschall angepasst. Das anpassbare ANC gibt dem Träger die Möglichkeit, individuell festzulegen, wie intensiv die ANC-Funktion eingestellt sein soll. Einen Schritt weiter geht der Transparenzmodus: Aktivieren Sie ihn, leiten die Mikrofone das Außengeräusch an die Ohren weiter. Wichtige Signale und Ansagen, etwa auf dem Bahnhof oder am Flughafen, ggf. auch das Klingeln an der Haustür, werden so sehr deutlich wahrgenommen, trotz guter passiver Geräuschdämpfung und selbst bei laufender Musik. Auch hier lässt sich die Intensität flexibel regulieren.

von Jens Claaßen

„Auch die aktive Geräuschunterdrückung, ursprünglich für Piloten entwickelt, wird im Consumer-Bereich nicht mehr wegzudenken sein.“

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Unser Ratgeber gibt den Überblick:

  1. Drinnen, draußen oder beim Sport? Kopfhörer-Typen und Einsatzbereiche
  2. Bauprinzip: Geschlossene, offene und halboffene Kopfhörer
  3. Kopfhörer-Tragekomfort: Ohraufliegend oder ohrumschließend?
  4. Anschluss von Kopfhörern: Festes, abnehmbares oder gar kein Kabel?
  5. ...

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