Stärken
Schwächen
Für alle, die es immer genau nehmen (müssen): Grafik-Monitore richten sich an Profis und anspruchsvolle Hobbyist:innen im Bereich der digitalen Bild- und Videobearbeitung. Sie sind ihren Allrounder- und Gaming-Kollegen in Sachen Farbpräzision überlegen und bieten darüber hinaus auch noch einige weitere typische Extras.
Preisklassen-Übersicht: Muss es unbedingt ein teurer Grafik-Monitor sein?
Grafik-Monitore sind für den professionellen Einsatz gedacht. Dementsprechend sind die Ansprüche an die Technik und damit auch die Kosten in der Regel hoch. Wenn Sie beruflich auf eine hohe Farbpräzision angewiesen sind, lohnt sich der Kauf eines Grafikmonitors im vierstelligen Preisbereich. Wenn Sie Bild- und Videobearbeitung eher als Hobby sehen, reicht aber wahrscheinlich auch ein herkömmlicher Monitor mit guter Farbraumabdeckung sowie eine Software-Kalibration.
Die Grafikmonitore im Preisbereich ab ca. 1.000 Euro bieten in der Regel eine integrierte Hardware-Kalibrierungslösung, eine hervorragende Farbraumabdeckung und auch sonst tadellose Panels mit hoher Schärfe und Leuchtkraft. Hersteller wie BenQ oder Eizo verpassen ihren Profi-Monitoren zudem praktische Extras wie Blendschutzhauben oder verlängerte Garantiezeiten.
Welchen Paneltyp sollte ein Grafik-Monitor haben?
Bei professionellen Monitoren ist die IPS-Paneltechnik vorherrschend. Alternativ bieten sich auch VA-Panels an, aber die höhere Blickwinkelstabilität der IPS-Technik macht solche Panels zur besseren Wahl. Die selten gewordenen TN-Panels sind für farbkritisches Arbeiten nicht geeignet.Auf welche Faktoren sollte man beim Kauf eines Grafik-Monitors noch achten?
- Entspiegeltes Panel: Inzwischen gang und gäbe, aber trotzdem erwähnenswert. Spiegelnde Oberflächen können den Bild- und Farbeindruck verfälschen, weshalb matte Oberflächen empfehlenswert sind.
- Gute Leuchtkraft: Ein Monitor mit hoher Leuchtkraft lässt sich auch in hell beleuchteten Räumen ohne Einschränkungen nutzen. Idealerweise sollte die Helligkeit über 400 cd/m² liegen, vor allem, wenn der Monitor auch HDR-Inhalte darstellen soll.
- Hohe Schärfe: Welche Auflösung für einen scharfen Bildeindruck genügt, ist abhängig von der Display-Diagonale. Bei 24-Zoll-Monitoren reicht Full HD (1920 x 1080 Pixel) noch aus, bei größeren Panels ab 27 Zoll ist aber schon eher QHD oder höher zu empfehlen.
- 10 Bit Farbtiefe. Alte 8-Bit-Panels sind modernen Panels mit 10 Bit oder mehr klar unterlegen.
- Kontrastverhältnis von 1000:1 oder mehr
Von sRGB bis DCI-P3: Übersicht über Farbräume
Der Farbraum definiert die Fähigkeit des Monitors, Farben und deren Abstufungen darzustellen. Er ist daher ein relevanter Wert, wenn es um die Bewertung eines Monitors für farbkritisches Arbeiten geht. Der Farbraum eines Monitors umfasst alle Farbtöne. Für alle möglichen bildverarbeitenden Geräte gibt es einen passend definierten Farbraum. Die häufigst genannten Farbräume sind folgende:
- sRGB: Steht für „Standard, Rot, Grün, Blau“ und ist der am weitläufigsten genutzte Farbraum. Er wurde bereits in den 90er-Jahren geschaffen und findet bis heute Verwendung, auch wenn er noch für alte Röhrenmonitore entworfen wurde. Viele Monitore verfügen über einen separaten sRGB-Modus, der genau den Spezifikationen entspricht. Für Grafiker kann dieser Farbraum trotzdem relevant sein, da einige Browser und Bildformate den sRGB-Standard nutzen
- AdobeRGB: Dieser Farbraum wurde ursprünglich definiert, um die Darstellung von Druckern und Monitoren aneinander anzugleichen. Im Vergleich zu sRGB sind hier weitaus mehr Farbabstufungen enthalten. Gerade in Hinblick auf Grüntöne erreicht dieser Farbraum deutlich bessere Werte. Monitore mit einer hohen AdobeRGB-Abdeckung (>95 %) eignen sich tendenziell sehr gut für die Foto- und Videobearbeitung.
- DCI-P3: Dieser für die Filmindustrie und speziell Filmprojektion geschaffene Farbraum ist um rund 26 % umfangreicher als sRGB, umfasst aber vor allem im Grün- und Blau-Bereich weniger Farbabstufungen als AdobeRGB. Für Videobearbeiter kann ein guter Wert in diesem Farbraum aber trotzdem ein gutes Kaufargument sein.
- Rec.709: Was DCI-P3 für die Leinwand ist, ist Rec.709 für HD-Fernsehgeräte. Dieser Farbraum ist nicht klar definiert und enthält stattdessen bestimmte Referenzwerte, an die sich Fernseher-Hersteller halten. Für den Monitorkauf ist dieser Farbraum dementsprechend irrelevant.
Perfekte Farben dank Kalibrierung
Sollte der Monitor nicht ab Werk bereits vorkalibriert sein (oft erkennbar an einem entsprechenden Zertifikat im Lieferumfang), so sollten Sie die Feineinstellung der Farbdarstellung nicht ihrem subjektiven Bildeindruck überlassen, sondern technische Hilfsmittel in Betracht ziehen. Wenn der Monitor keine integrierte Hardwarekalibrierung bietet, so können auch Windows-Bordmittel oder Tools der Monitorhersteller als reine Softwarelösungen hilfreich sein. Für Profis sind trotzdem Kolorimeter und Spektrophotometer empfehlenswert, da sie die höchstmögliche Farbgenauigkeit aus den Monitoren herausholen können.
Farbkalibrierung in Windows 10
Der unkomplizierteste Weg zu einer korrekten Farbdarstellung ist direkt in Windows 10 zu finden. Die Anwendung "Bildschirmfarbe kalibrieren" lässt sich mit einer Suche im Startmenü sofort finden und leitet mit einem Assistenten Schritt für Schritt durch den Prozess.Wie schneiden Grafikmonitore in Tests ab?
Bei Grafikmonitor-Tests werden die Herstellerangaben zu den technischen Eckdaten auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft. Magazine wie PRAD, c’t oder Computer Bild nutzen aufwendige Messverfahren, um die wahre Bildpräzision zu ermitteln. Außer den Messwerten, die gerne mit Konkurrenzprodukten vergleichen werden, spielt natürlich auch der subjektive Bildeindruck eine Rolle.Gerade bei teuren Grafikmonitoren wird zudem darauf geachtet, dass die Ausstattung dem Preis entspricht. Offensichtliche Einsparungen werden von den Testern harsch kritisiert.
Der Klassenprimus unter den Grafik-Monitoren ist beinahe traditionell schon die Marke Eizo. Aber auch BenQ und Asus fahren oft gute Ergebnisse ein.