Stärken
Schwächen
Während bei Fernsehern HDR inzwischen beinahe schon ein Standard-Feature ist, ist die Technik bei Monitoren noch nicht allzu weit verbreitet. Aber von Jahr zu Jahr kommen mehr HDR-Monitore auf den Markt. Was HDR genau bringt und was beim Kauf zu beachten ist, erklären wir Ihnen in den folgenden Zeilen.
Welchen Effekt hat HDR?
HDR steht für High Dynamic Range (hoher Dynamikumfang). Gegenüber Standard-Displays („SDR-Displays“) können HDR-Monitore einen größeren Helligkeitsraum von der dunkelsten möglichen Leuchtkraft bis zur höchstmöglichen Leuchtkraft darstellen. Dies ermöglicht eine gleichzeitig intensivere als auch realistischere Darstellung von Szenen. Zudem sind in sehr dunklen und sehr hellen Bildbereichen feinere Abstufungen möglich, wodurch Details besser sichtbar werden. Inhalte wie Videos, Filme und Spiele müssen HDR nativ unterstützen, damit der Effekt genutzt werden kann. Die Intensität des Effekts hängt stark von den technischen Eigenschaften des Monitors ab. Die Standardisierungsorganisation VESA vergibt je nach Eignung verschiedene Zertifikate, an denen sich die Qualität des HDR-Effekts erkennen lässt. Automatische HDR-Konvertierung gibt es inzwischen auch, wenngleich nicht ganz so hochwertig wie bei Material mit nativer HDR-Unterstützung. In Windows 11 und auf der Xbox Series X bzw. Series S kann zum Beispiel mit „AutoHDR“ ein ähnlicher Effekt aktiviert werden, wenn Ihr Monitor HDR unterstützt.HDR nur mit digitalen Grafikeingängen
HDR ist ein komplexer Effekt und erfordert ein digitales Eingangssignal. Sowohl der Monitor als auch das anzuschließende Abspielgerät (PC, Notebook, Konsole etc.) benötigen dementsprechend aktuelle digitale Schnittstellen. Dazu zählt der aktuelle Standard HDMI 2.1 oder die etwas älteren Standards HDMI 2.0a/b. HDR kann auch an DisplayPort-Anschlüssen ab Version 1.4 genutzt werden.Welche DisplayHDR-Klassen gibt es und was zeichnet sie aus?
Die meisten HDR-fähigen Monitore sind mit einem VESA-Zertifikat und entsprechendem Logo gekennzeichnet. Hersteller, die nicht mit VESA kooperieren, orientieren sich bei der Kennzeichnung der HDR-Qualität ebenfalls meist an folgenden Standards.
- DisplayHDR 400: Monitor erreicht mindestens eine Leuchtkraft von 400 cd/m² und hat eine Farbtiefe von 8 bit. Der Farbraum muss größer als SDR-Standard sein. Kein lokales Dimming der Hintergrundbeleuchtung. Häufigste HDR-Implementierung bei Monitoren. Eher schwacher Effekt, aber im Vergleich zu einem Standard-Monitor ohne HDR etwas intensivere Farbdarstellung.
- DisplayHDR 500: Monitor kann einzelne Bereiche der Hintergrundbeleuchtung dimmen (lokales Dimming) und erreicht eine Spitzenhelligkeit von mindestens 500 cd/m². Benötigt eine Farbtiefe von 10 bit. Primär für Notebook-Displays und günstigere Monitore konzipiert, da energieeffizienter als DisplayHDR 600 und 1000.
- DisplayHDR 600: Monitor unterstützt lokales Dimming und erreicht eine maximale Leuchtkraft von 600 cd/m². Farbtiefe mindestens 10 bit. Größere Farbraumabdeckung als DisplayHDR 400 und deutlich mehr Leuchtkraft für helle Szenen. Kommt bei Oberklasse-Gaming-Monitoren und höherwertigen Allround-Monitoren zum Einsatz.
- DisplayHDR 1000: HDR auf dem Niveau guter Fernseher. Panel erreicht mindestens 1.000 cd/m². Benötigt mindestens 10 bit Farbtiefe. Kommt vor allem in Highend-Monitoren im vierstelligen Preisbereich zum Einsatz.
- DisplayHDR 1400: Maximale Leuchtkraft von 1.400 cd/m², der DCI-P3-65-Farbraum muss zu mindestens 95% abgedeckt sein. Für professionelle Content-Ersteller:innen konzipiert und vorerst nur bei teuren Medienbearbeitungs-Monitoren zu finden.
- DisplayHDR True Black (400/500/600): DisplayHDR-Variante mit echtem Schwarz. Das Panel darf bei schwarzem Bildinhalt nur eine Leuchtkraft von 0,0005 cd/m² erreichen. Kommt primär bei OLED-Displays vor, die baubedingt ein fast perfektes Schwarz liefern.