Das Wichtigste auf einen Blick:
- einfache Identitätsbestätigung bei Bezahlvorgängen
- in nahezu jeder Geräteklasse vorhanden
- relativ sicher
- wird eventuell von Gesichtserkennung abgelöst
Das Freischaltmuster und der PIN-Code haben so gut wie ausgedient. Die meisten Nutzer vertrauen inzwischen der komfortablen Smartphone-Entsperrung per Fingerabdruckscanner. Auch wenn Alternativtechniken, wie zum Beispiel die Gesichtserkennung bereits etabliert sind, bleibt der Finger als Schlüssel beliebt. Was hinter der Technik steckt, lesen Sie hier:
Was für Möglichkeiten bieten Smartphones mit Fingerabdrucksensor
Ein Fingerabdrucksensor ermöglicht die Sicherung von Daten oder das grundlegende Entsperren des Geräts. Das Feature wirkt nach wie vor modern und ermöglicht es, bisherige Bildschirmsperren zu ersetzen – etwa das langwierige Eingeben von Codes oder Zeichnen von Mustern. Darüber hinaus koppeln viele Hersteller zusätzliche, sicherheitsrelevante Funktionen an den Sensor, etwa Bezahlvorgänge. So kann ein Smartphone mit NFC-Funkmodul an ein Bezahlpad gehalten werden und der Fingerabdruck autorisiert die Zahlung. Auch das Kaufen einer App kann über den Sensor final bestätigt werden, sodass kein Unbefugter Nutzer Zugang zu Bezahlvorgängen bekommt. Die Umsetzung der Technik erfolgt dabei im Wesentlichen recht einheitlich. Die meisten Hersteller integrieren den Sensor einfach in den ohnehin vorhandenen Start- oder Home-Button. Es gibt aber auch Unternehmen wie etwa LG Electronics oder Samsung, die ihn teilweise separiert auf der Rückseite unterbringen. Damit sind dann andere Bedienlogiken möglich, da man damit eben die Funktionalität von Home-Taste und Sensor entkoppelt.Hat die Fingerabdrucksensor-Technik mittlerweile ausgedient?
Einige namhafte Hersteller wie Samsung setzen bereits seit einigen Generationen auf die zusätzliche Möglichkeit, das Smartphone mithilfe des Gesichts oder der Iris im Auge zu entsperren. Das ist nicht immer zuverlässig: Samsungs Iris-Scanner ließ sich beispielsweise durch ein Foto des Smartphone-Besitzers mit darauf befestigten Kontaktlinsen überlisten. Apple geht mit seinem iPhone X als erster Hersteller den großen Schritt und entkoppelt das Smartphone vollständig vom Fingerabdrucksensor. Per Face ID kann das Smartphone laut Hersteller zuverlässiger und sicherer als mithilfe des Fingers entsperrt sowie Informationen gesichert werden. Es ist zu erwarten, dass weitere Hersteller dies als Trend ansehen und diesbezüglich nachziehen werden. Da diese Technik aber relativ teuer ist, dürfte sich dieser eventuelle Trend ausschließlich auf Top-Modelle beziehen – günstigere Mittelklasse-Modelle dürften weiterhin per Finger entsperrbar sein.Wie gut sind Fingerabdruckscanner unter dem Display?
Tatsächlich ist die noch vergleichsweise neue Technik erstaunlich zuverlässig. Selbst die ersten Modelle mit Display-Fingerabdruckscanner zeigten bereits eine gute Erkennungsleistung. So hat der bekannte Youtuber Marques Brownlee zum Beispiel einen dieser Sensoren auf Herz und Nieren geprüft und für gut befunden:Wie sicher sind Fingerabdrucksensoren?
Hier muss man zwischen den herkömmlichen Fingerabdrucksensoren und den unter dem Display versteckten Sensoren unterscheiden. Die herkömmlichen Fingerabdruckscanner arbeiten kapazitiv. Sie erfassen also das Muster dreidimensional durch die Berührung. Es werden entsprechend auch Tiefeninformationen mit verarbeitet, was es schwieriger macht einen solchen Fingerabdruck zu fälschen. Allerdings ist eine Fälschung nicht unmöglich. Besonders sensible Daten sollten also trotzdem besser mit einem guten Passwort gesichert werden.Weniger sicher sind die Fingerabdrucksensoren direkt im Display: Hier wird der Finger im Wesentlichen abfotografiert und das Bild mit einem Referenzbild abgeglichen. Da hier Tiefeninformationen fehlen, ist das Fälschen deutlich einfacher. Einige Hersteller experimentieren bereits mit alternativen Techniken wie einer Messung per Ultraschall, die dieses Problem beheben könnten.