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Schwächen
Wie werden Oberklasse-Smartphones von Testmagazinen bewertet?
Oberklasse meint bei Smartphones Geräte von 350 bis etwa 600 Euro. Testmagazine nehmen sich für Vergleichstests nur selten konkret die Oberklasse vor, sondern stellen sie in der Regel den Spitzensmartphones gegenüber. Der Vergleich mit der Luxusklasse weckt eine gewisse Erwartungshaltung, weshalb im Gegensatz zu Tests von Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones zum Beispiel die Leistung der Kamera auffällig kritisch beäugt wird.
Die Benotung der Testmagazine setzt sich in der Regel aus einer Vielzahl von Wertungen für Einzelkriterien zusammen. Häufig haben dabei das Display, die Akkulaufzeit, die Fotoqualität und die Leistungsfähigkeit der Hardware den größten Anteil an der Gesamtwertung.
Beim Display sind der Schärfeeindruck, das Kontrastverhältnis sowie die Leuchtkraft und – damit einhergehend – die Lesbarkeit bei Sonnenlicht Gegenstand der Tests; zum Beispiel beim Onlinemagazin notebookcheck.com (https://www.testberichte.de/d/einzeltest/notebookcheck-com-443233.html).
Bei der Akkulaufzeit zählt vor allem der Praxiseinsatz. Theoretische Messungen der Maximallaufzeit im Standby-Modus kommen immer mehr aus der Mode, stattdessen wird inzwischen in der Regel die Ausdauer in der Praxis oder in realitätsnahen Tests mit aktiver WLAN-Verbindung geprüft. Oberklassesmartphones schneiden hier meist ebenso gut ab wie die Spitzenklasse und können hin und wieder sogar positiv überraschen.
Die Fotoqualität nimmt einen immer höheren Stellenwert bei Smartphone-Tests ein, was auch daran liegt, dass hier noch die größten Unterschiede zwischen den oft sehr ähnlichen Geräten zu finden sind. Die reine Auflösung ist nur noch selten ausschlaggebend für die Wertung. Stattdessen rücken Faktoren wie die Bildqualität bei ungünstigen Lichtverhältnissen in den Fokus der Tester, weil eben dort oft die Diskrepanzen sichtbar werden.
Die Leistungsfähigkeit der Hardware ist ebenfalls stets ein Thema, wobei aber bei Oberklassegeräten oft wenig zu bemängeln ist. Viele Hersteller verbauen hier die Highend-Hardware des Vorjahres oder eine leicht abgespeckte Variante der aktuellen Spitzen-Prozessoren. Dies resultiert in stets flüssiger Bedienung und generell flottem Handling.
Worin unterscheiden sich Oberklasse-Smartphones von den Premiumgeräten?
Oberklasse-Smartphones können bei guten Lichtverhältnissen in der Regel mit der Luxusklasse noch mithalten, die schwächere Kameratechnik hat aber häufig Probleme in Innenräumen oder bei Schummerlicht. Gut zu beobachten ist das beim Vergleichstest der Zeitschrift Foto Hits (https://www.testberichte.de/a/smartphone-handy/magazin/fotohits-7-8-2017/459702.html), bei dem die Oberklasse-Geräte Huawei P10 und LG G6 gegenüber den drei Siegern klare Abstriche hinnehmen müssen.
Beim Display setzen die Oberklasse-Geräte auf vernünftige Auflösungswerte statt darauf, Rekorde zu jagen. Full HD ist hier ebenso der Standard wie bei den Mittelklasse-Smartphones, während Spitzenklasse-Smartphones oft neue Pixeldichte-Rekorde anstreben. Auch in der Oberklasse finden sich bereits besonders kontraststarke OLED-Displays und die Bildqualität ist fast durchgängig auf einem exzellenten Niveau.
Kleinere Einbußen gibt es bei der internen Hardware – jedoch in der Praxis nur beim Blick aufs Datenblatt. Die Arbeitsspeicherausstattung ist meist knapp unter dem Spitzenklasse-Niveau, reicht aber für intensives Multitasking aus. Die Prozessoren sind ebenfalls rechenstark, wobei aber des Öfteren merklich schwächere Grafikchips zum Einsatz kommen. Da Handyspiele für die breite Masse an Smartphones produziert werden, schneiden Oberklasse-Geräte bei 3D-Anwendungen aber trotzdem gut ab.
Worauf sollte man vor dem Kauf eines Oberklasse-Smartphones achten?
Wenn man beim Smartphonekauf den Rahmen von 350 bis 600 Euro anpeilt, so sollte man immer auch die Spitzenklasse-Smartphones im Auge behalten. Die Flaggschiff-Modelle von Herstellern wie OnePlus und Sony fallen schnell im Preis und geraten preislich schnell in die Oberklasse-Gewässer. Auch die Vorjahresmodell der populären Hersteller Samsung und Apple fallen hin und wieder in diesen Preisrahmen. Gerade wenn man viel Wert auf gute Kameraausstattung setzt, kann der Griff zum Spitzenklasse-Smartphone der Vorgängergeneration die klügere Wahl sein.In der Oberklasse ist der Konkurrenzkampf verbissen und die Unterschiede zwischen den Geräten sind meist nicht groß. Prinzipiell kann man mit kaum einem Gerät was falsch machen, weshalb viele Käufer gerne den Preis oder das Design des Geräts über den Kauf entscheiden lassen.
Folgende Punkte sollten weiterhin beachtet werden:
- Vorher in Erfahrung bringen, welche SIM-Karten-Form verwendet wird. Neuere Smartphones nehmen oft nur noch Nano-SIM-Karten an. Wer noch eine Micro-SIM hat, braucht also eine neue Karte.
- Wenn man das Gerät lange nutzen möchte, sollte es einen austauschbaren Akku haben. Denn der Akku ist ein typisches Verschleißteil, das nach einigen Jahren Nutzung schwach wird oder gar ausfällt.
- Über die Update-Politik des Herstellers informieren: Die meisten Android-Smartphones werden nicht lange mit Betriebssystem-Updates versorgt. Bei Geräten der Vorgängergeneration ist die Verfügbarkeit eines Systemupdates auf die neueste Version ein gutes Zeichen für vorbildlichen Support.