Das Wichtigste auf einen Blick:
- Solider Mittelklasse-Hersteller
- Übernahme durch PSA-Gruppe hat Push bei Technik und Qualität gebracht
- Stärke sind Kleinwagen und Kompakte
- Elektromobilität steckt noch in den Kinderschuhen
Auf dem deutschen Markt besitzt Opel zwar immer noch Geltung, doch 2012 setzte die GM-Tochter hierzulande rund 16 Prozent weniger Fahrzeuge ab als im Vorjahr. Opel steht unter Führung des amerikanischen Mutterkonzerns und darf nicht auf den asiatischen Markt expandieren – einer der Gründe für die wirtschaftliche Schieflage. Modelle wie der Astra sind trotzdem gefragt, und mit dem SUV Mokka haben die Rüsselsheimer einen Überraschungserfolg gelandet.
Agila
Kurzer Minivan: Agila
Kleinster Pkw im Programm der Rüsselsheimer ist derzeit der Agila. Der Minivan für knapp 11.000 EUR hat eine Länge von lediglich 3,74 Metern und wird von Opel als kompakter City-Flitzer bezeichnet. Fachmagazine heben den relativ großen Innenraum positiv hervor, doch nicht in allen Punkten herrscht Einigkeit, nicht einmal innerhalb derselben Redaktion. Während die „Auto Bild“ in Heft 31/2012 anmerkt, dass die Übersicht „für so ein kleines Auto erstaunlich schlecht“ sei, so hatte sie noch in Ausgabe 1/2010 die „übersichtliche Karosserie“ als Pluspunkt gelobt. Das Kofferraumvolumen des Agila fällt bei aufgestellter Rücksitzbank mit 225 Litern relativ bescheiden aus, lässt sich aber auf maximal 1050 Liter erweitern.
Corsa
VW-Polo-Herausforderer: Corsa
Eine Zugnummer im Opel-Programm ist der Corsa, von dem seit 1982 mehr als zehn Millionen Exemplare gebaut wurden. Er konnte zeitweise sogar den VW Polo als beliebtesten Kleinwagen Deutschlands von Platz eins verdrängen, zuletzt gelang dies 2012. Im ersten Halbjahr 2013 konnte der Corsa sich nicht gegen den allgemeinen Trend stemmen, die Verkäufe sackten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres aber um fast 17 Prozent ab. Ein Grund: Der aktuelle Corsa stammt bereits aus dem Jahr 2006, wenn man einige Modellpflegen außer acht lässt. In Testergebnissen wird immer häufiger erwähnt, dass man dem Opel die Zahl der Jahre anmerke. Konkurrenten bieten mehr Komfort und zeitgemäßere Motoren, und in Autos wie dem Kia Rio erwachsen dem Corsa neue Rivalen.
Astra
Ewiger Kompaktklasse-Zweiter: Astra
Unter ähnlichen Problemen leidet der Opel Astra, der sich als Nachfolger des Kadett gegen den VW Golf in der Kompaktklasse behaupten muss. Er stand dabei zwar immer im Schatten des Wolfsburgers, konnte aber mit seiner etwas gefälligeren Karosserieform dennoch viele Käufer gewinnen und den Ford Focus oder den Renault Mégane auf die Plätze verweisen. Nach und nach stattet Opel den Astra mit neuen Motoren aus, ein Schritt, der nach Meinung von Fachleuten überfällig ist. Für 15.000 EUR ist die Basisversion des Fünftürers erhältlich, außerdem gibt es einen Kombi, ein Coupé mit dem Kürzel GTC sowie eine Stufenheck-Limousine.
Insignia
Vectra-Nachfolger: Insignia
Der Insignia hat 2008 die Nachfolge des Vectra angetreten. Opel bietet das Mittelklasse-Modell als Stufenheck-Viertürer, Fließheck-Fünftürer und Kombi (Sports Tourer) an. Für gut 24.000 EUR ist das Basis-Modell erhältlich. Mit Allradantrieb, Automatikgetriebe, starkem Dieselmotor und Top-Ausstattung kann man aber auch weit über 40.000 EUR für einen Insignia ausgeben. Fachleute attestieren dem Wagen gute Verarbeitung, viel Komfort und hohe Zuverlässigkeit. Das Raumangebot ist dagegen nicht allzu üppig, ein VW Passat oder ein Skoda Superb stellen mehr Platz zur Verfügung.
Meriva
Kompakte Vans: Meriva und Zafira
Auf Familientauglichkeit sind die kompakten Vans der Opel-Familie getrimmt, der Meriva und der größere Zafira in den Ausführungen Tourer und Family. Der 4,29 Meter lange Meriva bietet das, was man von einem solchen Fahrzeug erwartet, nämlich viel Platz und hohe Alltagstauglichkeit. Der Gepäckraum fasst zwischen 400 und 1500 Liter. Eine Besonderheit sind die Fondtüren, denn sie sind hinten angeschlagen, öffnen damit gegenläufig zu den Vordertüren und ermöglichen einen bequemen Zugang zum Innenraum. Rund 17.000 EUR sind für einen Meriva mindestens zu zahlen. Der Zafira schlägt mit einem Einstiegspreis von über 23.000 EUR zu Buche. Die dritte Zafira-Generation mit dem Namenszusatz Tourer ist seit 2012 auf dem Markt und kann gegenüber dem Vorgängermodell mit 19 Zentimetern mehr Länge, einer moderneren Motorenpalette und besserer Geräuschdämmung aufwarten. Der geräumige Zafira Tourer schneidet in Vergleichstest überwiegend gut ab und gilt als einer der besten Kompaktvans. Der alte Zafira wird als Family weiter produziert und von Opel als flexibler 7-Sitzer beworben. Er bietet bei gleichen Anschaffungskosten einige Ausstattungsdetails serienmäßig, die beim Tourer extra zu bezahlen sind.
Mokka
Beliebter Klein-SUV: Mokka
Die hohe Nachfrage nach dem Mokka hat Opel offenbar überrascht. Es liegen nach Angaben des Herstellers mehr als 100.000 Bestellungen für den kleinen Kompakt-SUV vor, und Kunden müssen sich auf Wartezeiten einstellen. Der Mokka konnte im April 2013 in seinem Segment sogar die Spitzenposition bei den Neuzulassungen erobern. Als Rettungsanker für den Opel-Standort Deutschland eignet er sich aber kaum. Das Fahrzeug wird auch als Chevrolet Trax, Buick Encore und Vauxhall Mokka mit einigen Modifikationen von General Motors vertrieben und bislang ausschließlich in Südkorea gebaut. Eine Verlagerung nach Spanien ist geplant. Mit Frontantrieb, 5-Gang-Schaltgetriebe und Benzinmotor kostet der 4,28 Meter lange und relativ gut ausgestattete Mokka knapp 19.000 EUR. Mit Allradantrieb ist er erwartungsgemäß teurer, besitzt aber laut „Auto Bild“ gute Geländeeigenschaften.
Antara
SUV mit wenig Platz im Heck: Antara
Möglichen Wünschen nach einem größeren SUV als dem Mokka kommt Opel mit dem Antara entgegen. Er ist ein Verwandter des Chevrolet Captiva und startet bei rund 28.000 EUR. Wie Störungsanfällig der Antara ist, darüber sind sich die Motorjournalisten uneins. Die „Auto Zeitung“ (Heft 24/2012) kritisiert den Fünftürer in puncto Zuverlässigkeit als „Totalausfall“, die „Auto Bild Allrad“ (Heft 5/(2013) dagegen schreibt: „Er ist zuverlässig und nur äußerst selten auf dem Pannenstreifen zu finden“. Der Stauraum des Antara dürfte gerne größer ausfallen, ein Gepäckraumvolumen von 420 bis 1420 Liter ist für einen SUV dieser Größenordnung mager.
Adam
Lifestyle-Kleinstwagen: Adam
Auf eine junge Käuferschicht hat Opel es mit dem Kleinstwagen Adam abgesehen. Freches Design und buntes Interieur kommen gut an, doch für den Antrieb und die Platzverhältnisse im Fond erntet der Opel keine guten Beurteilungen. Die enge Rücksitzbank und nur 170 Liter Kofferraumvolumen schränken die Alltagstauglichkeit stark ein. Der ab 11.500 EUR erhältliche Adam ist eher als Lifestyle-Mobil für Großstädte zu sehen und damit dem Mini von BMW nicht unähnlich.
Cascada
Schickes Cabrio: Cascada
Zu den neueren Opel-Kreationen zählt auch der Cascada. Für das Cabriolet stehen drei Benzinmotoren mit 120, 140 und 170 PS sowie zwei Diesel mit 165 und 195 PS zur Auswahl. Mit dem kleinen Benziner kostet der Zweitürer in der Basisversion rund 26.000 EUR. Für vergleichbare Cabrios der Mittelklasse verlangt die Konkurrenz oft deutlich mehr, der Cascada wird außer für seine attraktiven Anschaffungskosten für seine gute Ausstattung und Verarbeitung sowie das schicke Design gelobt. In Vergleichstest konnte er sich u.a. gegen den VW EOS oder den BMW 320i durchsetzen.
Combo
Zweckmäßiger Hochdachkombi: Combo
Ein elegantes Äußeres oder eine luxuriöse Ausstattung sind sicher nicht die Stärken des Opel Combo. Der Hochdachkombi kann aber bei 4,39 Metern Länge und 1,85 Metern Höhe in seinem Inneren maximal 3200 Liter unterbringen, wahlweise sind auch sieben Sitzplätze möglich. Den Schwerpunkt bei der Combo-Motorenpalette bilden eindeutig die Diesel, die mit 90, 105 und 135 PS geordert werden können. Hinzu kommen ein Benziner mit 95 PS und ein Erdgas-Motor mit 120 PS. Der Combo, der bis auf Scheinwerfer und Kühlergrill baugleich mit dem Fiat Doblo ist, startet bei knapp 18.000 EUR, in der Kastenwagen-Variante ohne hintere Seitenfenster sogar schon bei 16.000 EUR.
Ampera
Unter Strom: Ampera
Zukünftige Märkte soll der Ampera erschließen. Sein Elektroantrieb leistet 151 PS (111 kW) und bringt ihn bis zu 80 Kilometer weit, dann kommt ein Benzinmotor mit 86 PS (63 kW) zu Hilfe, der die Batterien erneut lädt und den Aktionsradius vergrößert. Opel spricht daher auch von einem Bordgenerator und Reichweitenverlängerer. Fährt man längere Strecken mit leerer Batterie, so ist der Kraftstoffverbrauch gegenüber einem normalen Pkw kaum reduziert. Sinnvoll ist der Ampera deshalb, wie bislang alle Elektro- und Hybridautos, für Kurz- und Mittelstrecken. Rund 46.000 EUR sind für die innovative Schräghecklimousine zu zahlen.