Stärken
Schwächen
Darum sind Wohnmobile Caravans überlegen
Der Wohnmobil-Markt boomt. Wurden 2009 noch insgesamt rund 18.000 Wohnmobile in Deutschland zugelassen, so waren es 2018 den Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes weit mehr als doppelt so viele Neuzulassungen (knapp 47.000). Wohnmobile bieten ein rollendes Eigenheim, bei dem man kein Gespann aus Zugfahrzeug und Caravan-Anhänger manövrieren muss. Leichtere Exemplare bis 3,5 Tonnen können auf deutschen Autobahnen daher wie ein Pkw ohne Geschwindigkeitsbegrenzung gefahren werden, bei den schwereren Reisemobilen bis 7,5 Tonnen gelten hierzulande auf den Autobahnen maximal 100 Stundenkilometer. Die Gefahr des Aufschaukelns oder Schlingerns ist geringer als bei Kombinationen aus Pkw und Wohnwagen.Kein Alltagsfahrzeug
Andererseits sind Reisemobile weniger flexibel: Am Ankunftsort hat man nicht die Möglichkeit, das Auto und die Wohneinheit zu trennen, sondern muss auch kleinere Touren stets mit dem ganzen Fahrzeug bewältigen. Zwar gibt es Ausnahmen, doch so genannte Absetzkabinen, die meist auf Pickups montiert werden, sind relativ selten. Außerdem hat das Wohnmobil nach Urlaubsende meist für längere Zeit ausgedient, weil es für den Weg zur Arbeit, Einkäufe oder Tagesausflüge kaum geeignet ist. Das Halten eines Pkws zusätzlich zum Wohnmobil ist damit für die meisten Besitzer unumgänglich. Viele Camper entscheiden sich deshalb eher dafür, ein Wohnmobil zu mieten statt zu kaufen.
Basisfahrzeug und folgender Ausbau
Im Grunde werden die meisten Wohnmobile von zwei verschiedenen Herstellern produziert, da es zunächst ein Basisfahrzeug mit Motor gibt, das anschließend von spezialisierten Firmen mit der Kabine und der Einrichtung ergänzt wird. Beliebtester Hersteller von Basisfahrzeugen in Deutschland ist – nach den jüngsten durch das Kraftfahrt-Bundesamt erhobenen Daten – Fiat. Citroen folgt mit großem Abstand und VW bildes das Schlusslicht. Bei der Motorisierung entscheiden sich die meisten Käufer für einen Diesel.Bauformen: Unterschiedlich integriert
Die wichtigsten Bauformen sind vollintegrierte, teilintegrierte und Alkoven-Wohnmobile. Letztgenannte besitzen über der Fahrerkabine einen Aufbau, der für Schlafplätze genutzt wird. Das Fahrerhaus ist separat oder kann vom Wohnbereich getrennt werden. Teilintegrierte Fahrzeuge verfügen über einen kleineren Alkoven ohne Betten, mit dem das Stehen im Frontbereich ermöglicht wird. Die Fahrerkabine ist nicht abgeteilt und lässt sich durch drehbare Sitze in den Wohnbereich einbeziehen. Bei vollintegrierten Modellen bilden Front- und Wohnbereich einen harmonische Einheit. Die Fahrzeuge wirken wie aus einem Guss, erfordern aber auch die aufwändigsten Karosseriearbeiten von allen Wohnmobiltypen, da vom Basisfahrzeug wenig übrig bleibt.