Pünktlich wie ein Uhrwerk bringt Samsung Anfang des Jahres wieder eine neue Generation der prestigeträchtigen Galaxy-S-Modellreihe auf den Markt. Wie im Vorjahr gibt es neben dem S23-Basismodell auch ein S23+ mit größerem Display und leichten technischen Vorzügen und das Flaggschiff S23 Ultra, das im Vergleich zum Basismodell geradezu riesenhaft anmutet.
Unauffällige Optik und gestiegener Preis
Das Galaxy S23 ist mit einer Displaydiagonale von 6,1 Zoll recht handlich und lässt sich so auch einfacher in der Hosentasche verstauen oder einhändig bedienen. Die Preiserhöhungen bei der aktuellen iPhone-Modellreihe scheinen Samsung dazu motiviert zu haben, es dem Erzkonkurrenten Apple gleichzutun. So erhöht sich der Einstiegspreis auf 949 Euro – rund 100 Euro mehr als der Startpreis des Letztjahresmodells S22. Beim Design zeigt sich das S23 zurückhaltender als zuvor: Statt einem großen Kameramodul ragen die Kameras nun einzeln aus dem Gehäuse hervor und abgesehen vom klassischen Schwarz sind die verfügbaren Farbvarianten eher unauffällig.Highend-Leistung, Akku aber nur mäßig begeisternd
In einigen Belangen erfüllt das S23 die Erwartungen an ein derartig bepreistes Gerät: Wieder einmal ist das OLED-Display optisch eine Wucht und enorm leuchtstark. Die Bildwiederholrate von 120 Hz kann dynamisch reguliert werden, wobei das Minimum aber im Gegensatz zum Flaggschiffmodell S23 Ultra bei 48 statt 1 Hz liegt. Ein weiterer Spielraum hätte hier für mehr Energieeffizienz gesorgt. Apropos Energieeffizienz: Der Akku mutet auf dem Papier mit einer Kapazität von 3.900 mAh unterdurchschnittlich an, was aber durch das vergleichsweise kleine Display und den sehr energieeffizienten Chipsatz ausgeglichen wird. Samsung verspricht bis zu 22 Stunden Videowiedergabe am Stück, was respektabel ist. Endlich versorgt Samsung die S-Klasse weltweit einheitlich mit Qualcomms Snapdragon-Prozessoren. Zuvor kam zum Beispiel das S22 in Deutschland mit einem schwächeren Exynos-Prozessor aus Samsungs eigener Fertigung zu uns. Das Gerät kommt auch mit anspruchsvollsten Aufgaben problemlos zurecht und die Eignung für mobiles Gaming ist erstklassig. Enttäuschend ist weiterhin, dass Samsung bei der Akku-Ladegeschwindigkeit nicht mit der Konkurrenz gleichzieht. Wer schnelleres Laden als 25 W wünscht, muss zum größeren Modell S23+ greifen oder schaut sich zum Beispiel bei Xiaomi um.Frischekur fürs Kameramodul
Die Kameras wurden für die S23-Generation runderneuert. Das Kamera-Trio an der Front nutzt neue Sensoren und besteht aus einer 50-Megapixel-Hauptkamera, einer Ultrawide-Linse mit 12 MP und einer praktischen Telefoto-Linse mit 10 MP für Zooms. An der Frontseite wartet eine 12-MP-Kamera auf ihren Selfie-Einsatz oder Videotelefonate. Die Bildverarbeitung wurde Samsung zufolge optimiert. Bildkorrekturen sollen nun auch KI-gestützt möglich sein. Durch die Zusammenführung mehrerer Pixel zu einem können mehr Lichtinformationen verarbeitet werden, sodass vor allem bei wenig Licht wieder klare Qualitätsverbesserungen zu erwarten sind.Insgesamt macht das Galaxy S23 im Vergleich zur Vorgängergeneration keinen allzu großen Sprung. Da der technisch vergleichbare Vorgänger Galaxy S22 sich inzwischen um die 500-Euro-Marke herum bewegt und auch noch vier Jahre Android-Updates zu erwarten hat, ist der Griff zum älteren Modell empfehlenswert.