Stärken
Schwächen
Samsung ist der Lieblings-Handyhersteller der Deutschen. Auch wenn die Konkurrenten Samsung in einzelnen Disziplinen des Öfteren schlägt, scheint der Siegeszug der Koreaner nicht aufhaltbar. Doch woher rührt die Beliebtheit? Und vor allem: Ist sie gerechtfertigt? Dies versuchen wir im Folgenden zu klären.
Was zeichnet Samsung-Smartphones aus?
Samsung hat im Laufe der Jahre das alljährliche Smartphone-Portfolio stark erweitert. In allen gängigen Preisklassen vom 150-Euro-Einsteigergerät bis hin zur absoluten Highend-Klasse im vierstelligen Preisbereich finden sich passende Modelle des Herstellers. Auch wenn Samsung beim Betriebssystem auf Android setzt und es somit dem Großteil des Marktes gleichtut, versucht das Unternehmen in Hinblick auf Software und Services seine eigenen Wege zu gehen. Kund:innen werden durch Samsung-eigene Dienste wie den Galaxy Store für Apps, die Notiz-App und einem eigenen Browser mit zugehörigem Samsung-Account an das Ökosystem gebunden, auch wenn Android ab Werk entsprechende Funktionen in Form von Google-Apps bietet. Ab Werk sind somit zwei Stores auf dem Gerät und neben dem Google-Account wird auch ein Samsung-Account für die Nutzung aller Apps und Funktionen benötigt. Auch die Bedienoberfläche namens OneUI unterscheidet sich deutlich vom gewohnten Android-Standard, bleibt aber noch ähnlich genug, um den Umstieg nicht allzu sehr zu erschweren.Bei der Technik hat Samsung den Vorteil, dass sie einen großen Teil der Komponenten selber herstellen. So zählt Samsung zu den größten Produzenten von OLED-Displays am Markt. Auch beim Speicher und den Kamerasensoren setzen die Koreaner auf Technik aus eigenem Hause. Eine eigene Prozessorfertigung betreibt Samsung auch. In den europäischen Versionen vieler Samsung-Smartphones werden die eigenen Exynos-Chipsätze verbaut, während die Samsung-Modelle in den USA oftmals mit den tendenziell ausgereifteren und schnelleren Snapdragon-Prozessoren von Qualcomm bestückt werden.
Bei vielen größeren Samsung-Smartphones bewirbt der Hersteller die Möglichkeit, das Gerät per Stift bedienen zu können. Lobenswert: Der dafür notwendige Samsung S-Pen liegt fast immer mit im Karton.
Samsungs Galaxy-Modellreihe im Überblick
Samsung erweitert sein Portfolio ständig und bedient fast alle Preisklassen. Der Buchstabe hinter dem Markennamen Galaxy dient als grobe Orientierung, für welche Zielgruppe das Gerät gedacht ist:- Samsung Galaxy S Modelle: Die Flaggschiffe im Samsung-Lineup. Neueste Technik für Technik-Enthusiasten. Fortlaufende Nummerierung (Galaxy S21, Galaxy S22), zusätzliche Abstufungen durch Namensergänzungen (S22+. S22 Ultra).
- Samsung Galaxy A Modelle: Vielfältige Modelle von der Einsteiger- bis zur Oberklasse. Die erste Zahl nach dem A symbolisiert aufsteigend die Positionierung im Portfolio, die zweite Zahl die Generation (A12 = Einsteigergerät, A52 = Mittelklassegerät, A72 = Oberklassegerät etc.).
- Samsung Galaxy M Modelle: Sondermodelle, die den Fokus auf bestimmte Aspekte legen (i.d.R. Akku-Laufzeit). Früher primär für den indischen Markt, aber inzwischen auch hier erhältlich. Gleiche Nomenklatur, wie bei der A-Klasse.
- Samsung Galaxy Flip und Fold: Premium-Modelle mit faltbaren Displays. Das Fold öffnet sich wie ein Buch, während das Flip sich wie ein klassisches Klapphandy öffnen lässt.
Die beliebte Reihe Samsung Galaxy Note wurde inzwischen von Samsung beerdigt. Die Spitzenmodelle der Reihe S, wie zum Beispiel das Samsung Galaxy S22 Ultra, bieten aber ähnliche Vorzüge und die von der Note-Reihe bekannte, intuitive Stiftbedienung.
Samsung im Hersteller-Ranking: Durchwachsenes Ergebnis
Bei einer Auswertung aller Testnoten und Rezensionen von Käuferinnen und Käufern hat es Samsung nur knapp in die Top Ten der Smartphone-Hersteller geschafft. Mit einer immer noch guten Durchschnittsnote von 2,00 sind sie gleichauf mit dem OnePlus-Ableger Oppo.
Hersteller | Gesamtnote Ø | |
---|---|---|
1. | OnePlus | 1,66 |
2. | Apple | 1,74 |
3. | 1,76 | |
4. | Realme | 1,92 |
5. | Xiaomi | 1,95 |
6. | Vivo | 1,97 |
7. | Oppo | 2,00 |
8. | Samsung | 2,00 |
9. | Sony | 2,09 |
10. | Poco | 2,15 |
Das Display im Test: Hervorragend im Freien ablesbar
Samsung ist sicherlich der bekannteste Hersteller von AMOLED-Displays, die vor allem aufgrund ihrer kräftigen Farbwiedergabe und hervorragenden Kontraste bei der Kundschaft sehr beliebt sind – beides Aspekte, die in Tests einen hohen Stellenwert neben der reinen Auflösung besitzen. Tatsächlich schneiden Samsung-Smartphones im Test stark ab, wenn man die jeweiligen Flaggschiffe betrachtet. Fast durchweg bewegen sich die Geräte im extrem guten Notenbereich für die Bildqualität.Ein Blick in die erschwingliche Mittelklasse zeigt aber, dass dort gegenüber dem Marktschnitt kein solcher Vorsprung mehr auszumachen ist. Warum das so ist, lässt sich an den Nutzerrezensionen ablesen: Ein Teil der Nutzer steht der sehr farbintensiven Darstellung eher ablehnend gegenüber und bevorzugt ausdrücklich eine natürlichere Farbwiedergabe. Dass die Flaggschiffe weniger umstritten sind, liegt sicher einerseits an der teuren Investition: Wer so viel Geld ausgibt, ist häufig bereits durch frühere Modelle positiv mit der Marke Samsung verbunden. Zum anderen bietet Samsung bei fast allen Topmodellen die Möglichkeit, die Darstellung mittels Software-Filter auf natürlichere Farbwerte umzustellen.
Die Kamera: Fotofreunde greifen laut Testberichten besser zu einem Topmodell
Bei der Fotoqualität der Hauptkamera ist eine klare Spaltung zwischen Topmodellen und Mittelklassegeräten festzustellen. Während die jeweiligen Flaggschiffe der Geräteserien in der Regel wirklich gute Kameras besitzen und dabei sogar im Schnitt besser abschneiden als die Topmodelle anderer Hersteller, müssen sich die erschwinglichen Handys von Samsung mit derselben Standardausstattung zufriedengeben wie auch die restlichen Mitbewerber. Mit der inzwischen sehr ausgereiften Foto-App und entsprechend hochwertiger Software-Nachbearbeitung haben aber auch die günstigeren Modelle ein Ass im Ärmel.Ab der Oberklasse punkten Samsungs Kameras auch mit guter Performance bei ungünstigen Lichtbedingungen. Die höhere Lichtaufnahme solcher Sensoren und besonders große Blendenöffnungen sorgen für ein verringertes Bildrauschen, zudem setzt Samsung auf weniger aggressive Weichzeichner – was viele Tester als Pluspunkt werten. Letztere sind ein beliebtes Mittel gegen das lästige Bildrauschen, führen aber auch zu einem eklatanten Verlust von Details. Gleiches gilt für die Fotoqualität der Selfie-Kamera: Samsung legt den Fokus generell auf die Hauptkamera und verbaut eher einfache Frontkameras, wobei ganz wenige Topmodelle auch Ausnahmen bilden. Extras wie ein Blitzlicht auf der Vorderseite sind rar.
Die Samsung-Smartphones mit der lichthellsten Blende:
Blende Hauptkamera | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
---|---|---|---|---|---|---|
ab 255,00 € Sehr gut 1,3 |
1,5 |
Massive Leistung, massiver Speicher, massiver Preis Weiterlesen |
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1.113 Meinungen 41 Tests |
|
ab 341,91 € Sehr gut 1,3 |
1,5 |
Absolutes Highend auf 6,8 Zoll Weiterlesen |
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626 Meinungen 40 Tests |
|
ab 224,85 € Sehr gut 1,3 |
1,5 |
Nicht einfach nur eine 5G-Variante des bekannten S10 Weiterlesen |
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120 Meinungen 9 Tests |
Die Leistung: Flüssige Bedienerfahrung – und die Speicherkarte ist zurück
Die Technik in der Android-Welt hat einen gewissen Grenznutzen erreicht, was auch bei Samsung zu bemerken ist. Um es nicht falsch zu verstehen: Die Smartphones bewegen sich noch immer auf der Höhe der Zeit und selbst die Einsteigermodelle bieten eine zumindest befriedigende Schnelligkeit. Samsungs eigene Exynos-Prozessoren sind nur schwer mit den Qualcomm-, Unisoc- und Mediatek-Prozessoren der Android-Konkurrenz zu vergleichen, auch weil Samsung teils bei gängigen Benchmark-Programmen schummelt und den Prozessor in solchen Situationen schneller laufen lässt, als es für das jeweilige Gerät eigentlich vorgesehen ist. Für den Alltag sind die Exynos-Modelle aber immer flott genug und auch die 3D-Leistung ist für Spielefans meist ausreichend.Beim Speicherplatz sind keine Ausreißer gegenüber dem Marktschnitt zu erkennen. Wie bei den meisten Herstellern haben auch hier die Einsteigermodelle tendenziell nur moderaten Speicherplatz, die Topmodelle dagegen mehr als genug. Die Unterstützung von Speichererweiterungen per SD-Karte hat Samsung lange am Leben gehalten, gibt sich aber inzwischen immer mehr dem Markttrend geschlagen und lässt den Speicherkartenslot immer häufiger weg.
Die besten Samsung-Smartphones mit Speicherkarten-Steckplatz:
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 310,00 € Gut 1,8 |
Das S-Modell in der A-Reihe: Premium-Feeling in der Mittelklasse Weiterlesen |
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0 Meinungen 14 Tests |
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ab 247,99 € Gut 2,1 |
Eines der besten Gesamtpakete in diesem Preisbereich Weiterlesen |
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0 Meinungen 11 Tests |
|
ab 117,94 € Gut 2,1 |
Hauptaugenmerkt bei diesem Preis liegt definitiv auf dem Display Weiterlesen |
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1.363 Meinungen 3 Tests |
Der Akku: Spürbare Verbesserung von Generation zu Generation
Die einfache Faustregel „Einsteigermodelle besitzen weniger stromfressende Technik und halten daher länger durch“ gilt bei Samsung nicht. Tatsächlich erhalten die Mittelklassegeräte um 300 bis 400 Euro in Testberichten die besten Akku-Noten. Und auch die Topmodelle schneiden noch spürbar besser ab. Das liegt zum einen an den deutlich größeren Akkus dieser Modelle, zum anderen aber auch an sparsameren Chipsätzen und einem besseren Verbrauchsmanagement – trotz stromfressender, hochauflösender Displays.Auffällig ist zudem, dass es nach einigen mauen Jahren und vielen kritischen Rezensionen durch Anwender offenbar ein Umdenken gab: Bei fast allen Mittelklasse-Modellen ist eine Verbesserung des Akkus von Generation zu Generation zu verzeichnen. Und das wirkt sich deutlich auf die Akku-Noten aus: 2014er und 2015er Modelle bewegten sich noch im Keller mit geradeso ausreichenden Noten, die 2016er Modelle haben es schon in den mittleren oder gehobenen Notenbereich geschafft, die neuesten Modelle haben dann nicht selten ein „hervorragend“ im Notenheft stehen. Wechselbare Akkus sind für Samsung ebenso wenig ein Thema wie für den Rest des Marktes – hoffentlich gibt es im Sinne der Nachhaltigkeit in dieser Hinsicht bald ein Umdenken.