Stärken
Schwächen
Induktionskochfelder liegen im Trend. Noch vor wenigen Jahren galten sie als teure Exoten, mittlerweile machen sie bei vielen Herstellern von Kochstellen und Herden schon einen Großteil des Portfolios aus. Sie werden als ausgesprochen sparsam und nahezu unverzichtbare Alternative zu allen bisherigen Kochtechnologien angepriesen. Doch stimmt das überhaupt? Oder ist all das nur ein genialer Marketing-Kniff der Industrie? Was unterscheidet die neuen Induktionskochfelder eigentlich von klassischen Glaskeramikfeldern?
Weniger Wärmeverlust, dafür mehr Verlustleistung durch Magnetfelder
Zunächst einmal kann mit einem klassischen Vorurteil gegenüber Kochfeldern aus Glaskeramik aufgeräumt werden: Letztere sind keinesfalls Energieschleudern, wie sie gerne gegenüber den Induktionskochfeldern dargestellt werden. Vielmehr hat sich auch ihre Energieeffizienz in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.Der Vorsprung der Induktionstechnologie beträgt grundsätzlich erst einmal nur magere 5 bis 10 Prozent. Denn zwar heizen solche Kochstellen die entsprechenden Induktionstöpfe und -pfannen direkt auf und vermeiden somit Wärmeverluste, dafür jedoch treten größere Verlustleistungen bei der Umwandlung der benötigten Stromfrequenzen und durch die Magnetfelder selbst auf.
Energieersparnis durch deutlich schnellere Kochvorgänge
Dennoch bieten Kochfelder auf Induktionsbasis tatsächlich einen großen Vorteil: Da sie lediglich das Kochgeschirr aufheizen, erfolgt der Kochvorgang erheblich zügiger. Das wiederum ist der wesentliche Grund, warum die Leistungsbilanz am Ende besser ausfällt als bei Glaskeramikfeldern - am Ende stehen bis zu 35 Prozent Ersparnis im Raum.Auch beim Abkühlen ist eine Induktionskochplatte im Vorteil, da sie nur indirekt durch den Boden des ferromagnetischen Geschirrs mit geheizt wird. Die Verbrennungsgefahr ist also niedriger. Bei einer integrierten Topferkennung schaltet sich das Magnetfeld zudem automatisch ab, sowie der Topf weggenommen wird. Umgekehrt aktiviert sich die Platte sofort wieder, wenn der Topf auf sie zurückgestellt wird.
Kochfeld wird schneller wieder kalt
Damit spart man sich gegenüber einem Glaskeramikfeld das umständliche Betätigen der Regler. Und ganz gleich, ob das Kochfeld nun dauerhaft aktiviert bleibt oder nicht: Solange kein Geschirr darauf steht, bleibt es bei der Induktionsvariante kalt. Das ist natürlich ideal für Haushalte mit Kindern, die leider nur zu gerne mal unbeaufsichtigt am Herd herumspielen.Allerdings führt das auch zum ersten Nachteil: Wer ein Induktionskochfeld erwirbt, darf sich dafür mit neuem Kochgeschirr ausstatten. Denn herkömmliche Stahltöpfe erhitzen sich zwar ebenfalls, allerdings erheblich langsamer und ungleichmäßiger.
Glaskeramikfelder sind leiser und weniger fehleranfällig
Kochfelder aus Glaskeramik haben dagegen den Vorteil, dass sie prinzipiell mit jedem Kochgeschirr zusammenarbeiten, solange der Boden flach auf der Platte aufliegt. Ferner sind sie erheblich leiser im Betrieb, denn Induktionskochfelder benötigen einen Lüfter, der hin und wieder anspringt, um die Elektronik zu kühlen. Selbst die Magnetspulen sind teilweise deutlich zu vernehmen.Und eben diese komplexen Bauteile sind dann schlussendlich der zweite große Nachteil: Die Störanfälligkeit ist Händlern zufolge spürbar größer als bei Glaskeramikfeldern. Es können einfach mehr Bauteile Schaden nehmen, die zudem teuer zu ersetzen sind. Bei Ceranfeldern dagegen geht in der Regel allenfalls mal ein billiger Schalter mit Thermostat kaputt.
Glaskeramik und Ceran - worin liegt der Unterschied?
Glaskeramik ist ein Material, das aufgrund seiner hohen Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit sehr beliebt ist. Es wird in der Industrie häufig für Anwendungen wie Warmhalteplatten, Kochfelder oder Glasplatten in Backöfen verwendet.Ceran ist ein Markenname für eine spezielle Art von Glaskeramik, die von der deutschen Firma Schott entwickelt wurde. Ceran-Glaskeramik zeichnet sich durch eine hohe Hitzebeständigkeit und eine sehr gute Wärmeverteilung aus. Sie wird vor allem für Kochfelder und Küchenarbeitsplatten verwendet.
Im Alltag werden die Begriffe Ceranfeld bzw. Ceran-Kochfeld oft synonym verwendet für Glaskeramik-Kochfelder, da Ceran eine der bekanntesten Marken für Glaskeramik ist und häufig mit Kochfeldern in Verbindung gebracht wird.