Seit Anfang 2015 ist Bosch alleiniger Herr im Haus der B/S/H-Gruppe, nachdem Siemens sich im Zuge der Konzernneuausrichtung komplett aus dem Hausgeräte-Segment zurückgezogen hat. Wenn es dennoch noch auf lange Zeit auch Geräte geben wird, die die Marke Siemens tragen, dann hängt das einfach mit der großen Zahl treuer Kunden zusammen, die man gerne erhalten möchte. Wobei es ungeachtet dessen ebenso schon seit vielen Jahren große Ähnlichkeiten in Bauweise und Technik zwischen den Geräten beider Marken gibt. Das ist auch gar nichts Negatives, denn die Technologien sind bekannt, bahnbrechende Erfindungen gibt es derzeit nicht und so liegt das Augenmerk oft bei der Qualität der Verarbeitung, dem Bedienkomfort und einfach der Anwenderfreundlichkeit.
Produktbezeichnungen nicht zur Orientierung geeignet
Über 60 Kochfelder findet man dabei derzeit in den Produktkatalogen auf den Herstellerwebseiten von Bosch-Home, deren Produktkennzeichnungen für Kunden leider nicht zur Suche nach bestimmten Technologien und Ausstattungsmerkmalen geeignet sind. Von schmalen 30-Zentimeter-Dominomulden mit zwei Kochzonen bis zu 90 Zentimeter breiten „XXL“-Feldern mit bis zu fünf Kochstellen ist alles dabei. Selbst schwarze, gusseiserne Massekochplatten trifft man noch an. Und auch Freunde des Gaskochens werden fündig: sechs Gasmulden mit vier oder fünf Brennstellen, allesamt mit eigener Drehknebel-Steuerung bestückt, gehören zum Sortiment. Dabei bringen die stärksten „Dual-Wok-Brenner“ bis zu 6 Kilowatt Leistung auf, damit kann man buchstäblich alles zum Kochen bringen.
Fokus liegt auf Induktionstechnologie
Allein mehr als die Hälfte der Kochfelder von Bosch sind allerdings mit der modernen Induktionstechnik ausgestattet. Das macht die zunehmende Bedeutung dieser Technologie deutlich. Davon wiederum sind etwa 80 Prozent autark nutzbare Einbaukochfelder. Das bedeutet, dass sie über eine komplette, eigene Bedientechnik verfügen und an beliebiger Stelle in einer Arbeitsfläche platziert werden können. Nur eine Handvoll sind also reine Kombinationsfelder, die auf den „Backofen-Partner“ in einem Herde-Set angewiesen sind.Trend geht zu zusammenschaltbaren Großflächenkochzonen
Mehr und mehr geht der Trend dabei in Richtung sogenannter „Flexi-Induktions-Kochzonen“. Mehrere Einzelzonen werden dabei zu großen Flächen zusammen geschaltet, auf denen Töpfe und Pfannen nach Bedarf verschoben werden können. Die von den Spulen in der Glaskeramikmasse erzeugten elektromagnetischen Felder heizen ja nicht die Kochfeldoberfläche, sondern nur die ferromagnetischen Böden der Kochgeschirre an der Stelle auf, an der sie gerade stehen. Ebenso ermöglicht das den Einsatz von leistungsstarken Power-Boost-Funktionen, durch die sehr kurze Aufkochzeiten erreicht werden können.Rot erglühen die Glaskeramik-Kochfelder
Neben den Induktionsfeldern gibt es aktuell noch knapp eineinhalb Dutzend Kochfelder, die mit der klassischen Strahlenheizungstechnik arbeiten. Bei ihr werden die Kochstellen in der Glaskeramikoberfläche tatsächlich und buchstäblich rot glühend heiß. Zehn von ihnen sind ebenfalls autarke Solo-Felder, der Rest sind Kombi-Geräte für Herde-Sets. Immerhin sieben haben auch hier Überbreiten von 70 bis 90 Zentimeter. Die allermeisten verfügen über eine Zone für Bräter und mindestens eine, einige sogar über mehrere Zweikreiszonen.Alle Bosch Glaskeramik-Kochfelder

Komfortable Steuerungstechnik der autarken Kochfelder
Die Steuerung der autarken Induktions- wie auch der Strahlenheizungsmulden erfolgt in Bedienzonen, die in den vorderen Bereich der Glaskeramik-Oberfläche integriert sind. Dabei wird jeweils die Kochzone per Fingerdruck angewählt. Bei der „TouchSelect“-Steuerung wird dann die Leistungsstufe durch Antippen von mit + und – markierten Sensoren bestimmt, bei der „DirectSelect“-Steuerung kann man direkt eine aus meist 17 Leistungsstufen an einer Skala auswählen. Dazu kommen bei vielen Geräten separate Timer-Funktionen mit Abschaltautomatik für jede einzelne Kochstelle, Restwärmeanzeigen oder eben auch ein „Wischschutz“, damit man nicht aus Versehen eine Kocheinstellung verändert.Kochmulden mit „BratSensor Plus“
Ein Steak auf den Punkt perfekt braten. Was im Fernsehen oft leicht aussieht, erweist sich in der Praxis oft als ganz schön kniffelig. Hier hat sich Bosch etwas einfallen lassen. Nicht nur dass mit dieser Technologie versehene Kochmulden anzeigen, wenn die Pfanne die perfekte Temperatur zum Anbraten hat. Ein Sensor regelt zudem automatisch die Temperatur, wenn man eine aus vier speziellen Bratstufen oder eines von neun Programmen hierzu ausgewählt hat. Damit soll zugleich das Überhitzen von Fetten und Ölen vermieden werden.