Kennzeichen aller Holzkohlegrills des amerikanischen Urgesteins auf dem Grillmarkt Weber ist der Deckel. Fast durch die Bank handelt es sich um Kugelgrills, die das indirekte Grillen erlauben. Im Sortiment ist für jeden Geldbeutel und für jeden Anspruch ein passendes Modell zu finden. Abgerundet wird es durch Campinggrills für Strand und Co sowie einen „Hochstapler“.
Klare Rangordnung: Die Basis
Das Angebot an Kugelgrills ist in eine klare Rangordung aufgeteilt. Den Anfang machen die Bar-B-Kettle genannten Einsteigermodelle (manchmal auch als „Compact Kettle“ geführt). Es handelt sich bei den Grills um aufs Nötigste abgespeckte Modelle, bei denen auf Zusatzkomfort also verzichtet werden muss. Dafür punkten sie bei den Anschaffungskosten, das kleinste Modell bewegt sich als einziger Kugelgrill von Weber im zweistelligen Bereich. Die Geräte zeichnen sich, wie übrigens alle Grills von Weber, durch eine gute Emaillebeschichtung der Kugel aus, Aufbau und Handhabung sind leicht zu meistern. Mit den Grills können Einsteiger sich für vergleichsweise wenig Geld in die Kunst des indirekten Grillens einarbeiten. Bedacht werden sollte allerdings, dass zum Beispiel die für diese Grillform essentielle Kontrolle der Temperatur über die Luftzufuhr nicht ganz so einfach zu händeln ist wie bei einem höherrangigen Modell.One Touch
Grillexperten raten daher eigentlich immer dazu, lieber etwas mehr Geld auszugeben und zu einem Modell aus der nächsthöheren Ebene, nämlich zu einem One Touch (OT) zu greifen. Die Serienbezeichnung ist Programm. Hinter ihr verbirgt sich ein leicht händelbares System zur Entsorgung der Asche von außen sowie zur Belüftung des Garraums über einen Hebel beziehungsweise Schieber. Das System hat aufgrund seines hohen Bedienkomforts maßgeblich zum Erfolg der OT-Modelle beigetragen. Zur Auswahl stehen zwei Version. Die „Original“-Modell besitzen lediglich eine offene Schale, die dem Grill zwischen die Standbeine geklemmt wird. Bei Wind vertreut sich daher die Asche leicht über den Grillplatz. Das lässt sich mit einem „Premium“-Modell vermeiden, bei denen die Asche in einem Topf gesammelt wird, der außen angebracht ist und sich daher leicht leeren lässt. Premium-Grills sind außerdem besser ausgestattet, etwa mit einem aufklappbaren Grillrost zum bequemen Be-/Nachfüllen von Kohle, zusätzlichem Hitzeschutz für die – drei statt nur zwei – Deckelgriffe sowie einem effizienteren Lüftungsregler, der in den Aschetopf integriert ist. Für viele Grillfans stellen die Premium-OTs die Referenzmodelle unter den Kugelgrills dar (obwohl sie auf der anderen Seite nicht von allen als die besten Kugelgrills angesehen werden). Sie bieten ambitionierten Grillern unendlich viele Möglichkeiten, die Kunst des indirekten Grillens zu verfeinern, nicht zuletzt auch deswegen, weil der Hersteller eine große Auswahl an Zubehör zur Verfügung stellt.Gourmet-Grillen
Genau denselben Anspruch erheben auch die Master-Touch-Grills (MT). Die Flaggschiffe von Weber basieren auf den Premium-OT-Modellen, sind also, wie diese, ebenfalls sehr gut verarbeitet und hochwertig sowie schon ab Werk mit Zubehör ausgestattet, das bei den rangniedrigeren Grills extra dazu gekauft werden muss – aber nicht immer kann. Kennzeichen der MT-Grills ist das Gourmet Barbecue System (GBS), ein Modulsystem aus diversem Zubehör, das den Könnern unter den Grillfans noch mehr Spielraum für Experimente und zur Verfeinerung ihrer Meisterschaft zur Verfügung stellt. Ab Werk ist ein MT mit dem Basismodul des GBS, einem speziellen Rost, ausgestattet. Er kann um weitere Einsätze nach und nach ergänzt werden, etwa mit einem Pizzastein, Wok oder Pfanneneinsatz oder einem Geflügelhalter sowie einer Vorrichtung für koreanisches Barbecue. Die MT richten sich dezidiert an Meistergriller, in puncto Materialgüte und Verarbeitung befriedigen sie hohe Ansprüche. Schwächen wie etwa die manchmal monierten dünnen Standbeine sind rar. Das GBS kann übrigens in einem Premium-OT eingesetzt werden, vorausgesetzt, dieser besitzt die richtige Größe.
47, 57 oder 67 Zentimeter?
Fast alle Kugelgrills sind in zwei Größen lieferbar, der Grillrost misst entweder 47 oder 57 Zentimeter im Durchmesser. Prinzipiell gilt, dass zum indirekten Grillen der Platz nie groß genug sein kann. Die Grillkohle wird nämlich an der Seite aufgeschichtet, sodass nicht die komplette Fläche des Rost zum (indirekten) Grillen benutzt werden kann. Experten raten daher auch in diesem Punkt immer zu einem 57-er, zumal er auch mehr Raum zur weiteren Entwicklung gibt. Bei den Bar-B-Kettle ist der Deckel bei der 47-er-Version außerdem flacher als beim 57-er, XL-Grillgut, etwa ein ganzes Geflügel, kann daher an der Decke anstoßen. Einige wenige Grills liefert Webber sogar mit 67 Zentimeter Durchmesser aus – wer es sich leisten kann und beim Grillen ins Große deckt, kann hier zugreifen-Strandbegleiter, Hochstapler und Performer
Den Abschluss des Sortiments bilden zwei mobile „Campinggrills“, ebenfalls mit Deckel und daher für das indirekte Grillen geeignet. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Form – der „Smokey Joe“ ist ein runder Kugelgrill in Kleinformat auf einem Klappgestell, der Go Anywhere dagegen rechteckig –, die Grillfläche dagegen ist nahezu identisch und reicht für zwei bis maximal vier Personen aus. Die leichten, kompakten Grills lassen sich einfach transportieren und eignen sich daher sowohl für zu Hause als Zweitgrill als auch für Ausflüge mit dem Rad, etwa an den Strand. Der Smokey Mountain schließlich fällt in die Kategorie Water Smoker, das heißt, er erlaubt sowohl das indirekte Grillen als auch das Räuchern. Feuerkammer und Grillraum sind jedoch nicht, wie bei einem herkömmlichen Smoker, nebeneinander angeordnet, sondern übereinander gestapelt. Dazwischen befindet sich eine Wasserpfanne, die maßgeblich für die niedrige Gartemperatur verantwortlich ist. Water Smoker werden nämlich hauptsächlich dazu eingesetzt, Grillgut in XL-Größe über mehrere Stunden langsam zu garen. Das Modell von Weber zählt hierzulande zu den besten Geräten am Markt und stellt daher für viele Grillprofis eine attraktive Alternative zu einem Kugelgrill dar. Unter „Performer“ wiederum fasst Weber die auf einem Grillwagen montierten Kugelgrills zusammen und daher, wie es der Hersteller treffend beschreibt, mit ihren Ablageflächen eine Art „Gartenküche“ im Mini-Format abgeben.Wie die hauseigenen Grillbriketts von Weber abschneiden, können Sie im aktuellen Grillkohle-Vergleichstest des Magazins ÖKO-TEST nachlesen.