Eindrücke zum Smartphone Samsung A6+
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Vorteile:
lange Akkulaufzeit, tolle Kamera für die Preisklasse, Kamera ist super
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Nachteile:
nicht spritzwassergeschützt, alter Ladeanschluss
Im Rahmen eines Produkttests durften wir das Samsung A6+ als neues Haushaltsmitglied begrüßen. Für die eiligen Leser: weiter unten ist in Kurzform / Stichpunktartig eine Zusammenfassung der Pros Contras aufgeführt. Detaillierter und (hoffentlich) auch etwas kurzweiliger möchten wir unsere Erfahrungen nach ca. 2-3 Wochen mit dem Samsung A6+ im folgenden Fließtext teilen. Unser Haushalt besteht aus Männlein, Weiblein, einem 3 ½ Jahre alten Kind, sowie einem knapp 11 Monate altem Baby. Ich besitze ein Samsung Galaxy S7, mein Mann ein Samsung Galaxy S4, welches für die Testphase vom A6+ abgelöst werden soll.
Wir starten mit dem Öffnen des Pakets, das der freundliche Paketzulieferer uns zugestellt hat:
Es ist also bei uns angekommen, Samsungs „Einsteiger“-Mittelklasse-Handy des Jahres 2018, dessen Einführungspreis so um die 300 € liegt.
Direkt nach dem Auspacken des Smartphones fällt natürlich die „Übergröße“ auf. Das Samsung A6+ hat ein 6 Zoll Display und ist zwar nicht breiter als die vorhandenen Samsung S3 und S6, aber länger (insbesondere zum S3). Ganz ultra-flach scheint es nicht zu sein, aber durch die gute Verarbeitung liegt es angenehm in der Hand. Es hat ein sich geschlossenes Alu-Gehäuse (fest verbauter Akku) das ohne Kanten auskommt und nahtlos mit dem Display abschließt. Das Gewicht scheint gleichmäßig verteilt und es ist nur „übergroß“ aber nicht „überschwer“. Die Farbe des Testprodukts konnten wir uns nicht aussuchen und ist eh Geschmackssache – dies außen vor gelassen, sieht das A6+ hochwertig aus und macht mit dem übergroßen Display durchaus was her.
Der Rest des Pakets macht leider nichts her, es wurde mal wieder am Zubehör gespart. Lediglich ein einfacher Knöpfchen-Kopfhörer (Klinke) und ein Micro-USB-Kabel mit Stromanschluss-Adapter. Ja, richtig gelesen, Micro-USB. Dazu direkt mehr, denn während ich mich um die Ersteinrichtung des A6+ und den Transfer der Daten von Galaxy S3 auf „das Neue“ begebe, stöbert mein Mann ein bisschen das Handbuch durch und betreibt ein bisschen Internet-Recherche. Hier leider einige Erkenntnisse, die ein wenig die erste Freude über das Produkt trüben. Wie schon oben angesprochen wurde für Strom / Datenübertragung der Micro-USB-Standard verbaut. Das entspricht 2018 selbst in der unteren Mittelklasse nicht mehr dem Standard (normalerweise Typ-C-USB). Der Akku kann ferner nicht schnell geladen werden. Auch ist die Netzwerk-Karte nur für n-Wlan und LTE Cat 6 ausgelegt. Alles ein wenig unverständlich, weil der Vorgänger (Samsung A5) schon Typ-C-USB mit Schnell-Ladefunktion und ac-WLAN Unterstützung hatte. Nun ja – im Endeffekt sind dies aber Nachteile, die für uns nicht wirklich relevant sind. Wenn man größere Datenmengen (Bilder, Videos) zur Sicherung auf einen Computer / externe Festplatte überträgt, plant man das eh als „Aktion“ bzw. lässt es nebenbei laufen und beschäftigt sich mit etwas anderem. Falls man doch mal vergessen hat das Handy zu laden, ist das Akku-verschleißende Schnell-Laden meist auch nicht die Rettung. Die meisten Haushalte mit mehreren Geräten im Akku-Dauergebrauch, haben zudem sowieso eine „Power-Bank“ als Reserve. N-WLAN wird derzeit und wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren in den meisten Regionen eh nicht ausgereizt werden (können), am ehesten noch per Internet via Kabel. Wozu dann unbedingt ac-wlan? Wer bei den klassischen Telekommunikations-Anbietern 50 € und mehr monatlich rein für derart schnelles Heim-Internet zahlt (wenn es überhaupt verfügbar ist), wird wahrscheinlich auch mehr als 300 € für sein Handy ausgeben können / wollen. LTE Cat 6 reicht u.E. ebenfalls vollkommen aus.
Eine Sache ist jedoch für uns wirklich ein ärgerlicher Nachteil: jedem ökologisch bewussten Menschen sollte der nicht austauschbare Akku grundsätzlich ein Gräuel sein. Wir finden dies nur akzeptabel, weil hierdurch in der Regel ermöglicht wird das Handy wasserdicht zu versiegeln und vor Dreck und Staub zu schützen - dies ist jedoch bei dem A6+ nicht der Fall!
Das A6+ ist offiziell noch nicht einmal gegen Spritzwasser geschützt….
Nicht nur das die ökologische Seele da aufjault. In einem Haushalt mit einem 3 ½ Jahre alten Rabauken und knapp 11 Monate alten Verwüster hat das Smartphone (das üblicherweise immer „irgendwo“ in Handreichweite liegt) auch schlicht eine reelle Chance durch umgestoßene Getränke, Kekskrümeln und Baby-Sabber schon deutlich vor Ablauf der Gewährleistungsfrist das Zeitliche zu segnen.
Jetzt aber erstmal genug von negativen Dingen.
Die Ersteinrichtung / Datenübertragung (von Samsung zu Samsung), die problemlos, recht schnell und benutzerfreundlich durchzuführen war, ist abgeschlossen.
Schnell offenbaren sich die Alleinstellungsmerkmale des A6+ in der Preiskategorie (untere) Mittelklasse.
Das Display ist wirklich fantastisch, die 6 Zoll werden klasse durch eine sehr helle Beleuchtung und gutem Kontrast und breiter Farbpalette ausgenutzt. Das Display ist Full-HD+ fähig und wirkt gestochen scharf. Auch sehr angenehm: die Hintergrundbeleuchtung wird durch einen Sensor adaptiv angepasst. Dies funktioniert sehr gut, selbst im hellsten Sonnenschein war das Handy wie gewohnt zu „lesen“ bzw. zu benutzen. Im Dunkeln hat der Sensor für den Geschmack meines Mannes das Licht ein wenig zu stark runter geregelt (was man natürlich manuell anpassen kann), ich fand es aber o.k..
Durch das Ausprobieren mehrerer Funktionen und Apps (teils parallel) wird auch schnell klar, dass der Akku ein echtes Arbeitstier ist! Die Prozentzahlen sinken seeehr langsam….
Selbst das häufige Spielen mit einer Spiele-App, die laut internen Foren des Spiels als Akku-Sauger und sehr ressourcen-intensiv berüchtigt ist, macht dem Akku nicht viel aus. Dies war vorher bei dem (zugegeben auch schon recht betagtem) S4 ganz anders, da sank der Akkustand schneller als man „tappen“ konnte. Zudem waren diverse Animationen dieser Spiele-App beim S4 mit Rucklern und Hängern garniert. Beim A6+ läuft bei diesem Spiel alles ganz makellos (auch mit mehreren Apps geöffnet), der Prozessor baut auch keine Wärme auf.
Somit würden wir den Akku explizit loben und der Prozessor ist für die Preisklasse und unsere Zwecke ebenfalls als prima zu bezeichnen und unterstützt die „multimedialen“ Stärken des A6+.
Für uns zwar nicht so relevant, aber mit Sicherheit auch von Vorteil: zu dem typischen Erweiterungsplatz für Micro-SD-Speicherkarten kann man noch parallel zwei Sim-Karten in das Smartphone verbauen.
Im weiteren Verlauf der Testphase konnten wir uns auch von weiteren „Kernfunktionen“ des A6+ ein Bild machen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mit zwei kleinen Kindern hat man genug Gelegenheiten Fotos zu schießen und Videos zu machen. Und auch hier überzeugt das A6+! Die Hauptkamera macht fast in jeder Situation ein gutes Bild (sofern man bei den nicht immer sinnvoll mitagierenden Foto-Objekten davon sprechen kann), wechselnde oder schlechte Lichtverhältnisse haben kaum eine negative Auswirkung. Auch den fehlenden optischen Bildstabilisator merkt man kaum, die Bilder werden selten „verrauscht“ / verwaschen. Klar – gerade bei schnell bewegten Bildern ist eine gute Kompaktkamera mit „Sportfunktion“ unschlagbar – aber die hat man halt nicht immer mit. Auch die in anderen Tests eher kritisierte Selfie-Linse ist uns nicht negativ aufgefallen. Eher war es schon mal so, das auch diese gestochen scharfe Fotos gemacht hat. Da der programmgesteuerte Weichzeichner eher sparsamer eingesetzt wird als z.B. bei meinem S7, waren diese vielleicht für meinen Geschmack sogar zu scharf, da sie alle Freuden und Leiden insbesondere der letzten 3 ½ Jahre in meinem Gesicht abgebildet haben. Ich muss mal nach HD-Schminke „googeln“.
Vielleicht ist das „Ruhig-Halten“ bei Selfies für viele bei diesem übergroßen Handy eine Herausforderung, gerade Selfies macht man ja eher „einhändig“.
Bei den Videos waren wir auch zufrieden – hier ist auch zu erwähnen, das im A6+ zwar keine Stereo-Lautsprecher verbaut sind, für die Zwecke desVideos-anschauens (egal ob die selbst gedrehten oder whattsApp / Youtube) reicht der gute Mono-Lautsprecher aber allemal. Wir haben unsere Handys allerdings auch noch nie als „mobile Musikanlage“ genutzt, es kann gut sein das jüngere Genrationen andere Ansprüche haben. Für Reisen oder ähnliches benutzen wir eh zum Musikhören die Kopfhörer (allerdings wohl eher nicht die mitgelieferten, s.o.).
Nach ca. 2 Wochen Testphase kristallisierten sich noch zwei weitere Punkte heraus, die wir hier erwähnen möchten:
Positiv aufgefallen ist die Steuerung / Menüführung des Samsung A6+. Es verzichtet vollständig auf „echte“ Menü-Steuerungstasten, sondern hat lediglich „virtuelle“, die per einem „Wisch“ am oberen Rand des Displays aktiviert werden. Dies fand mein Mann am Anfang gewöhnungsbedürftig – sieht es aber mittlerweile als Vorteil. Routine stellt sich schnell ein, es ist quasi ein Bewegungsablauf und die Gefahr aus Versehen beim Hantieren / Wegpacken des Smartphones auf eine „physische“ Taste zu kommen (und damit z.B. Versehentlich aus der gerade aktivierten Navi-App zu springen) besteht so nicht mehr. Im oberen Bereich sind zudem immer die relevanten / aktivierten Benachrichtigen eingeblendet, mit „Tap“ darauf springt man zügig (als Shortcut) in die betroffene App.
Negativ sei hier nochmal auf die Nachteile der „Übergöße“ des Displays eingegangen. Zwar ist es wie ganz oben beschrieben so, dass die Bedienung nur leicht unhandlicher / schwerer „von der Hand geht“. Aber Menschen mit kleinen Händen / kurzen Fingern sollten das Handy für sich auf jeden Fall erstmal ordentlich durchtesten. Denn gerade in Situationen wo man nur eine Hand frei hat (mit zwei kleinen Kindern häufig), wird man das Handy deutlich schwerer bedienen können. Zudem ist es nicht mal so eben einfach in einer Hosen- oder Hemd-Tasche verstaut, es ragt dann zumindest aus den Taschen heraus. Man sollte sich also vorab überlegen, wie man das Smartphone unterwegs transportieren will.
Kurzzusammenfassung:
Pros:
+++ sehr großes, helles, scharfes und farb- und kontrastreiches Display mit Full-HD+-Auflösung
+++ starker Akku
++ gute Foto und Video-Funktionen
++ ordentlicher Prozessor und Erweiterungsmöglichkeiten des Speichers
++ Preis-Leistungsverhältnis: mit ca. 300 € eher Einsteiger-Mittelklasse vom Preis, dafür bekommt man einiges geboten
Contras:
-- fest verbauter Akku, dennoch nicht gegen Wasser, Schmutz und Staub versiegelt
-- durch die Größe des Displays gerade für kleine Hände etwas unhandlicher, insbesondere Transport / Verstaumöglichkeiten sollten bedacht werden.
- Zubehörumfang armselig
- bei (mobilen) Netzwerks- und Datenübertragungskomponenten wurde auf „veralteten“ bzw. sich in Ablösung befindlichen Standard gesetzt.
( - kein Schnell-laden des Akkus möglich)
( - typisches Samsung-Handy: keine freie App-Wahl, sondern man benötigt den Google Play-Store)
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