Samsung Galaxy A54 5G Test

Des Kaisers neue Kleider: Samsungs A5x-Reihe ist schon seit einigen Geräte-Generationen jedes Jahr das meistverkaufte Smartphone Deutschlands. Die 2023er-Version hört auf den Namen A54 5G und kommt mit einem optischen Redesign daher.

Design und Display: Bye bye Plaste

Der Formfaktor bleibt im Vergleich zum A53 5G fast identisch, aber die Rückseite ist an die aktuelle Premium-Serie Galaxy S23 angelehnt und setzt auf Minimalismus. Immerhin gibt es neben den Standardfarben Schwarz und Weiß auch farbenfrohes „Light Green“ oder „Light Violet“. Die Rückseite wird nun auch komplett verglast und wirkt so deutlich hochwertiger als beim Vorgänger, bei dem ein Glasimitat aus Kunststoff zum Einsatz kam. Das Gerät ist zudem vor Wasser geschützt (Schutzklasse IP67). So hebt es sich klar vom nächstkleineren Modell A34 5G ab.

Das Display ähnelt dem Vorgänger stark, bietet aber kaum Anlass zur Kritik. Das OLED-Panel mit den Samsung-typisch besonders kräftigen Farben ist leuchtstark genug fürs Ablesen bei Sonnenschein. Im Gegensatz zu den Premium-Modellen kann die Bildwiederholrate nur begrenzt dynamisch angepasst werden, um Energie zu sparen. Hier gibt es nur einen Wechsel zwischen 60 und 120 Hz, je nach aktueller Bildschirmtätigkeit.

Speicher, Schnittstellen und Leistung: Noch mehr Power und eine Premiere

Während die Topmodelle jetzt auf Highend-Prozessoren von Qualcomm setzen, bleibt es bei der Galaxy-A5x-Reihe weiter bei Exynos-Chipsätzen aus Samsungs eigener Fertigung. Der neue Prozessor im A54 5G wird im modernen 5-nm-Verfahren gefertigt und dürfte somit vergleichsweise energieeffizient arbeiten. Samsung verspricht eine Leistungssteigerung von 20 % gegenüber dem Vorgänger, was sich im Alltag aber kaum bemerkbar machen dürfte, da auch schon bei den Vorgängern die Performance auf gutem Niveau war.
Willkommen ist auch der Sprung auf 8 GB Arbeitsspeicher, was für intensives Multitasken mit vielen Apps parallel vorteilhaft sein kann. Gaming-Fans profitieren von rund 25 % mehr Grafikpower.

Neu dabei ist der Support für eSIM, also eine Verbindung zum Mobilfunknetz des Providers ohne physische Steckkarte. Natürlich ist NanoSIM weiterhin mit von der Partie. Der Speicher lässt sich mittels des Hybrid-SIM-Steckplatzes und einer SD-Karte erweitern.

Akku und Aufladen:  Für den zweiten Tag reicht's

Mit 5.000 mAh Kapazität und einem recht energieeffizenten Chipsatz ist das Galaxy A54 5G gut gewappnet für intensive Dauernutzung. Der Hersteller verspricht eine Laufzeit von zwei Tagen, wobei aktuell noch mangels Tests nur schwer Vergleiche zur Konkurrenz gezogen werden können und die Exynos-Prozessoren von Samsung erfahrungsgemäß etwas energiehungriger arbeiten als die vom Marktführer Qualcomm.

Bei der Ladegeschwindigkeit bleibt Samsung bei mäßigen 25 W in der Spitze, was angesichts der großen Kapazität etwas träge anmutet. Hier lassen sich durchaus Vergleiche ziehen, zum Beispiel zum ähnlich bepreisten Xiaomi 12 mit seinem 67-Watt-Schnellladen.

Kamera: Megapixel runter, Qualität rauf

Am grundsätzlichen Kamera-Setup der A5x-Reihe ändert sich beim A54 5G nicht viel. Die beiden Zusatzkameras für Ultrawide- und Makro-Aufnahmen bleiben sogar dieselben. Der Tiefensensor des A53 5G entfällt, wird aber wegen guter softwareseitiger Tiefenschärfe-Effekte auch nicht schmerzlich vermisst.

Die Hauptkamera kommt jetzt mit 50 statt 64 Megapixeln daher, dafür aber mit einem deutlich größeren Sensor und verbesserter Pixelgröße. Dies könnte vor allem bei ungünstigen Lichtsituationen von Vorteil sein.

Die clevere Kamera-Software von Samsung optimiert zudem fleißig mit – inzwischen auch mit KI-gestützten Bearbeitungsfunktionen. So können zum Beispiel unerwünschte Objekte wie Strommasten oder Vögel aus Bildern spurlos wegretuschiert werden. Beim aktuellen Mittelklasse-Kamera-Primus Google Pixel 6a, der ebenfalls einen auf Samsungs Exynos-Reihe basierenden Prozessor nutzt, funktioniert die KI-Retusche bereits erstaunlich gut.