Mittlerweile besitzt fast jeder ein Smartphone und die meisten dieser Geräte ermöglichen mobile Navigation – und diese ist gar nicht mal so schlecht. Zudem verfügen neue Autos oft über ein integriertes Navigationssystem. Benötigt man also als Gelegenheitsfahrer ein Navigationsgerät? In bestimmten Fällen ja, denn die Teile können weitaus mehr als die Apps auf den Handys. Außerdem haben die Hersteller natürlich spezialisierte Modelle für die verschiedensten Zielgruppen im Portfolio. So findet man in dieser Kategorie nicht nur die passenden Geräte für Autofahrer, sondern zum Beispiel auch für Motorradfahrer. Besonders Fahrer von großen Vehikeln, wie Lastkraftwagen und Wohnwagen haben sehr spezielle Anforderungen an ein Navigationsgerät. Auch hier bieten die Unternehmen ein breites Spektrum an praktischen Geräten an. Um das optimale Navigationssystem für das gewünschte Einsatzgebiet zu finden, sollte man die unterschiedlichen Typen und ihre Merkmale kennen.
Die größte Gruppe unter den Navis bilden immer noch die Pkw-Modelle. Oft haben Autofahrer und Zweiradfahrer ähnliche Anforderungen an ein Navi, sodass einige Modelle sowohl in einem Auto als auch an einem Motorradlenker angebracht werden können. Dabei handelt es sich vor allem um die Geräte mit einer geringen Bildschirmdiagonale. Wer auf Luxus im Auto steht, greift zu einem schicken, großen Modell und kann sich dank praktischer Funktionen und einer detaillierten Ansicht aus jedem Winkel des Autos auf eine genaue Routenanzeige verlassen. Wie bei den Autos gibt es auch bei Navigationssystemen mehrere Klassen. So müssen Gelegenheitsautofahrer für ein passables Gerät nur rund 100 bis 150 EUR ausgeben. Wer noch weniger ausgeben möchte, sollte darauf achten, dass zumindest die
Basis-Features vorhanden sind. Dazu zählt zum Beispiel ein vernünftiges
Verkehrsinformationssystem (meist TMC), damit man stets über aktuelle Änderung entlang der gewählten Route informiert ist. Des Weiteren darf ein
Fahrspur- und Kreuzungsassistent nicht fehlen, sodass unübersichtliche Straßenabschnitte problemlos passiert werden können und keine Ausfahrten verpasst werden. Wer mehr Geld ausgibt, bekommt weitere mehr oder weniger nützliche Funktionen und Spielereien. Zu den interessantesten Features gehören wohl eine
dreidimensionale Ansicht von Städten und Gelände sowie
Text-to-Speech. Dabei werden nicht nur die normalen Routenhinweise, sondern auch Straßennamen angesagt – wie von einem Beifahrer. Das
erhöht die Sicherheit, denn man kann die Augen auf den Straßenverkehr richten und muss in unbekannten Gebieten nicht ständig auf das Navi-Display schauen. Weitere nützliche Funktionen sind
Radar- und Tempowarner oder Spracherkennung. So muss man die Zieladresse nämlich nicht per Hand eingeben, sondern kann diese bequem ins Navi sprechen. Des Weiteren dienen viele teurere Navis als kompakte Multimediazentrale im Auto und spielen MP3s und Videos ab oder zeigen Fotos an. Vor allem auf ungewohnten Strecken und in neuen Städten oder Umgebungen ist ein sogenannter
City Guide von großem Vorteil. Sogenannte
POIs (Points of Interest) geben Auskunft über interessante Orte entlang der Strecke, darunter Tankstellen, Hotels oder Restaurants. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist selbstverständlich das vorinstallierte
Kartenmaterial. Wer sich ausschließlich innerhalb von Deutschland mit dem Auto bewegt, benötigt keine Karten von allen europäischen Ländern. Wer jedoch häufig privat oder geschäftlich in den Nachbarländern unterwegs ist, sollte darauf achten, dass entsprechende Karten vorinstalliert sind. Oft bieten die Hersteller auch ein sogenanntes
„Lifelong Map Update“ (LMU/LMT/LM) an. Diese Geräte sind etwas teurer, ermöglichen aber das kostenlose Herunterladen von aktualisierten Karten für die gesamte Lebensdauer des Navigationssystems.
Fast alle großen Navihersteller haben eine eigene Produktreihe für Motorradfahrer im Programm. Bei Garmin sind es die Modelle mit der Bezeichnung
„zumo“ im Produktnamen, TomTom schickt die
RIDER-Serie ins Rennen und Blaupunkt nennt seine Zweiradnavis passender Weise
„MotoPilot“. Äußerlich unterschieden sich Motorrad-Navigationssystem meist etwas von den Modellen für PKW. Sie sind
kompakter und etwas abgerundeter. So passen sie besser in die speziellen Vorrichtungen für die Montage am Lenker. Da Motorradnavis häufig starken Vibrationen ausgesetzt sind, verfügen sie zudem über eine
robuste Schale. Wer auf eine Schutzhülle verzichten möchte, sollte darauf achten, dass das Gerät
wasserdicht ist, damit man sich auch bei Regen auf optimale Routenanzeige verlassen kann.
Interessante Details gibt es auch bei den speziellen Navigationsgeräten für
LKW- und Wohnwagenfahrer, denn diese bieten viele besondere Features, mit denen normale PKW-Navigationssysteme nicht dienen können. Eines der auffälligsten Merkmale ist wohl die Größe der LKW-Navis. Sie haben teilweise eine
Bildschirmdiagonale von bis zu sieben Zoll, also knapp 18 Zentimetern. So haben die Geräte Ähnlichkeiten mit kleinen Fernsehern und können durch den oftmals eingebauten
DVB-T-Empfänger auch als solcher verwendet werden. Ein willkommenes Feature auf langen Fahrten, bei denen man im Wagen übernachten muss. Außerdem verfügen die meisten Navigationsgeräte für Campingfahrzeuge und LKW über spezielle Software, die bei der Ermittlung der Route
Besonderheiten auf der Strecke berücksichtigt. So wird vermieden, dass man plötzlich vor einer zu niedrigen Unterführung steht oder das Maximalgewicht einer Brücke überschreitet. Des Weiteren kann man per Höhenprofil sehen, ob die Route für das Fahrzeug geeignet ist. Gerade bei
schweren Fahrzeugen ein nützliches Feature. Bei teureren Modellen kann der Benutzer
mehrere Profile anliegen, indem man zum Beispiel Gewicht und Größe der verschiedenen Fahrzeuge angibt. So lässt sich das gleiche Navi problemlos für
unterschiedliche große Vehikel verwenden.
Nicht nur für Benutzer von motorisierten Fortbewegungsmitteln haben die Hersteller Navigationssystem auf dem Markt. Spezielle GPS-Geräte für
Fahrradfahrer und Wanderer bereichern seit geraumer Zeit den Markt und stehen den größeren Brüdern nahezu in nichts nach. Genaustes
Routentracking ist besonders für
Outdoor-Enthusiasten und Geocacher interessant. Zudem können die Wanderer sich bei der Navigation in unebenem Terrain auf einen
dreiachsigen Kompass verlassen, der auch in schräger Lage die korrekte Richtung anzeigt. Wer sich über mobile Entertainmentsysteme in Autos informieren möchte, schaut sich bei den
Moniceivern um.