Michelin ist der umsatzstärkste Reifenhersteller in Europa und stellt eine breite Palette von Sommer- und Winterreifen für Pkw bereit. Der wachsende SUV-Sektor ist mit einer eigenen Serie vertreten. Häufig gehen Michelin-Produkte als Gewinner aus den einschlägigen Vergleichstests hervor, im Ringen um einen Platz auf dem Siegertreppchen stehen sie meist in Konkurrenz zu den Reifen von Continental und Goodyear/Dunlop.
Alpin-Serie
Allerdings gehören die Franzosen nicht allein in Hinblick auf die Performance, sondern auch bei den Anschaffungskosten zur Top-Liga und überlassen das Budget-Segment ihrer Tochtermarke Kleber. Michelin-Reifen sind also zunächst teuer, aber durch eine hohe Laufleistung und die Kraftstoffersparnis eines niedrigen Rollwiderstandes können sich die anfänglichen Mehrausgaben schließlich rechnen, besonders bei Vielfahrern. Ein Beispiel ist der Winterreifen Alpin A4, der in verschiedenen Tests gut abgeschnitten hat. Die „Auto Bild“ (Heft 40/2013), die ihn zum Testsieger kürte, errechnete eine Laufleistung von ungefähr 40.000 Kilometern, während die erschwinglicheren Reifen Semperit Speed-Grip 2 oder Barum Polaris 3 nach rund 25.000 Kilometern aufgebraucht sein können und auch der eigentlich hervorragende
Continental Winter Contact TS 850, Winterreifen-Testsieger beim ADAC und in diversen Auto-Zeitschriften, schon bei 28.000 Kilometern seinem Ende zugeht. Der Alpin A4 bringt also gute Wintereigenschaften und lange Haltbarkeit zusammen und zählt damit zu den besten Reifen für die kalte Jahreszeit. Dies gilt auch für den Michelin Pilot Alpin PA4, der für leistungsstärkere Fahrzeuge konzipiert ist und bis zur Breite von 295 Millimetern und dem Geschwindigkeitsindex W (bis 270 Stundenkilometer) angeboten wird.
Primacy-Serie
Unter den Michelin-Sommerreifen kommt dem Energy Saver+ eine besondere Bedeutung zu, da er für zahlreiche gänge Fahrzeuge in Frage kommt und häufig getestet wurde, wenn auch mit einem etwas uneinheitlich Ergebnis. Die Zeitschrift „auto, motor und sport“ konnte den Energy Saver+ wegen seiner Nässe-Eigenschaften nur eingeschränkt empfehlen, während andere Magazine, etwa die „ADAC Motorwelt“ und die „Autobild“, den Energy Saver+ als einen der derzeit besten Sommerreifen loben. Er ist bis zu einer Breite von 215 Millimetern und bis zum Geschwindigkeitsindex V (bis 240 Stundenkilometer) erhältlich. Damit scheidet er allerdings für schnelle Oberklasse-Fahrzeuge aus. Für leistungsstarke Fahrzeuge mit viel PS stellt Michelin die Primacy-Serie bereit. Ihr neuester Vertreter ist der Primacy 3, während es den Primacy HP schon seit mehreren Jahren gibt und er mittlerweile kaum noch den Weg in die Fachmagazin-Vergleichstests findet. Bei diesen schneidet sein Nachfolger, der neuere Primacy 3, nicht schlecht ab, wird aber von einigen Testern wegen seiner Schwächen auf Nässe kritisiert. Es gibt ihn in Breiten zwischen 205 und 275 Millimetern und für ein Spitzentempo von 300 Stundenkilometern (Geschwindigkeitsindex Y).
Pilot-Sport-Serie
Die Michelin-Sommerreifen mit dem Namenszusatz Pilot Sport richten sich an die Fahrer schneller Fahrzeuge. Für den Alltagsbetrieb kommt am ehesten der ausgewogene Pilot Sport 3 in Betracht, während der Pilot Sport Cup zwar eine Straßenzulassung besitzt, aber vornehmlich für den Einsatz auf der trockenen Rennstrecke bestimmt ist. Erhöhter Verschleiß und mäßige Nässe-Eigenschaften lassen ihn für andere Zwecke weitgehend ausscheiden.
Energy E-V
Energy-E-V-Serie
Elektroautos spielen derzeit noch eine untergeordnete Rolle, doch den Spezialreifen Energy E-V dürfte man bei Michelin als zukunftsträchtiges Produkt sehen. Seine Reduzierung des Rollwiderstandes um 20 Prozent bedeutet, dass sich die Reichweite um 6 Prozent verlängert – für Elektrofahrzeuge, die bisher unter eingeschränktem Aktionsradius leiden, ein wichtiges Kriterium. Den Energy E-V gibt es mit 185 und 195 Millimetern Breite und für ein Maximaltempo von 160 Stundenkilometern.
Latitude-Serie
An der Bezeichnung Latitude sind die SUV-Reifen von Michelin erkennbar. Für Offroadfahrten ist der Latitude Cross die beste Wahl, dem es jedoch laut „Auto Bild“ auf nassem Asphalt an Haftung mangelt. Der Sommerreifen Latitude Tour HP für Kompakt-SUVs sowie die Pneus Latitude Sport und Latitude Diamaris für leistungsstarke Allradler haben einerseits im Gelände ihre Schwierigkeiten, taugen andererseits aber besser für die Straße. Der Latitude Sport ist nach Angaben der „Auto Bild Allrad“ (Ausgabe 4/2013) empfehlenswert, getestet wurde er in der Größe 235/65 R17 104V. Für den Wintereinsatz sind die Modelle Latitude Alpin und Latitude Alpin entwickelt.