Recht guter Klang, aber schlechte Umsetzung der Aktiv-Technik
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Vorteile:
ausgewogener Klang, ausgewogene Höhen und Tiefen
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Nachteile:
kein An-/Ausschalter, kein Stand-by
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Ich bin:
erfahrener Nutzer
Ich habe die NuPro A-300 jetzt seit 22 Monaten im Einsatz. Ich bin mit dem Klang recht zufrieden, auch wenn ein wirklich trockener Tiefbass diesen Lautsprechern nicht zu entlocken ist. Vielleicht würde da ja der Subwoofer helfen, aber aufgrund der unten genannten Mängel konnte ich mich zu einem Kauf nicht durchringen.
Was mir gar nicht gefällt, ist die Steuerung des Verstärkerteils:
1. Die Stand-by-Funktion funktioniert nicht.
Ist der Lautsprecher auf einen digitalen Ausgang geschaltet, funktioniert sie gar nicht. An allen Geräten, die ich besitze, (u.a. Philips TV, Sonos, Dreambox) bleiben die Boxen dauerhaft an, wenn die Zuspieler auf stand-by sind. Das liegt nach Aussage der Hotline daran, dass die Geräte den Ausgang nicht ganz abschalten, sondern nur "kein Signal" liefern. Am Toslink-Kabel kann man das daran erkennen, das es weiter rot leuchtet, auch wenn der Fernseher oder das Audio Gerät aus ist.
Also bleibt die Alternative, die Geräte per Aux-in anzuschließen. Mal abgesehen davon, dass das zu einer mehrfachen D/A, A/D, D/A Wandlung führt, funktioniert auch dann der Stand-by-Modus nicht richtig. Die Lautsprecher schalten sich sporadisch immer wieder an.
Es bliebe noch die Möglichkeit, die Lautsprecher jedes mal manuell abzuschalten. Aber auch das ist nicht möglich, weil der Schalter an der Frontseite fehlt.
Insgesamt führt dieser Mangel zu einer Energieverschwendung von 15 Watt! Das sind 130 Kwh im Jahr, was ca. 35 € Stromkosten bedeutet. Mich wundert, dass so etwas ein CE-Zeichen tragen darf.
2. Die Eingangswahl ist unpraktisch.
Schaltet man die Laufsprecher an der Rückseite aus, dann stellen sie sich bei jedem Einschalten auf den optischen Digitaleingang, so dass anschließend nur noch der linke funktioniert, weil der rechte sein Signal von der linken Box über den Coax-Digitaleingang bekommt. Dazu muss man ihn aber erst mal wieder darauf umstellen.
Die Nutzung einer lernfähigen Fernbedienung ist problematisch, weil man mit mehrfachem Druck auf die gleiche Taste zwischen den Digitaleingängen umschalten muss. Dagegen haben AUX und USB eigene Tasten auf der billig wirkenden Original-Fernbedienung.
Die Boxen merken sich die Lautstärke-Einstellung nicht eingangsspezifisch, so dass Lautstärkesprünge bei Eingangswechsel unvermeidbar sind.
3. Die Laufsprecher verstehen keine modernen digitalen Audio Formate.
Wenn die Lautsprecher über einen digitalen Eingang ein Mehrkanal Format wie Dolby Digital AC-3 oder DTS erhalten, bleiben sie stumm.
Sie können das Format nicht dekodieren. Hier sind sie auf die sogenannte Downmix-Funktion des Fernsehers oder des Digital-Receivers angewiesen, der daraus ein einfaches Stereo-Signal macht. Das finde ich sehr schade, weil die Funktion gerade in hochwertigen Geräten nicht immer vorhanden ist. Besonders irritiert mich, dass das auch für die nuPro AS-250 Soundbar gilt, die als TV-/Multimedia-/HiFi-Stereolautsprecher angeboten wird. Aus meiner Sicht ist sie genauso wie die A-300 für den TV-Betrieb unbrauchbar, es sei denn man nutzt noch analoges Kabelfernsehen.
Ich schreibe die Rezension erst jetzt, weil ich die Hoffnung hatte, Nubert würde die oben beschriebenen Macken über Software-Updates nachbessern. Aber auch nach fast zwei Jahren ist kein Fortschritt zu erkennen und nach Aussage der Hotline ist auch keine Verbesserung der Situation geplant. Ich denke, Nubert ist ein feiner Lautsprecherbauer, der sich aber leider schwer tut, im digitalen Zeitalter anzukommen.
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