18.06.2020
Home Recording: Heimstudio selbst einrichten
Wer seine eigene Musik aufnehmen möchte, hat es heute leichter denn je. Was man früher nur über riesige Racks oder Pulte erreicht hat, bekommt man heute dank Digitaltechnik in kleinen Gehäusen oder komplett per Software. Alle wesentlichen Bausteine zur Einrichtung eines eigenen Homestudios finden Sie hier in unserem Guide.
Das Audio-Interface – Herzstück des Heimstudios
Das Audio-Interface ist im Wesentlichen eine leistungsfähige externe Soundkarte, die alle wichtigen Ein- und Ausgänge bereitstellt. Hier docken neben den Instrumenten auch die Lautsprecher zum Abhören der Aufnahmen an. Die Vielfalt an Interfaces ist groß, es kommt in erster Linie darauf an, welche und wie viele Instrumente Sie aufnehmen wollen. Soll es nur Gesang und Gitarre sein, reicht ein Interface mit zwei Eingängen / Mikrofonvorverstärkern aus. Wollen Sie ein komplettes Schlagzeug abnehmen, greifen Sie am besten auf ein Interface mit acht Eingängen zurück, weil hier auch deutlich mehr Mikrofone platziert werden müssen.
Interface-Typen werden anhand der Hauptschnittstelle, die per Kabel mit dem Computer verbunden ist, unterschieden. Bei den meisten PCs und Macs empfehlen sich USB-Interfaces, die obendrein günstiger sind. Der aktuellste USB-Standard (3.0) pumpt Datenströme in ausreichend hoher Geschwindigkeit zum Computer. Thunderbolt, Firewire und Co. bedienen eher den Profi-Sektor und sind entsprechend teurer.
Welche Rolle spielt die Audio-Software?
Das Audio-Interface, das mit dem PC oder Mac verbunden ist, leitet die Audio-Signale direkt in die Aufnahme-Software, auch DAW (Digital Audio Workstation) genannt. Dort können Sie die verschiedenen Tonspuren nachbearbeiten, kürzen, verschieben, kopieren oder loopen. In der Regel sind alle aufgenommenen Spuren untereinander angeordnet. Außerdem können Sie weitere Programme wie Equalizer-, Effekt- oder Vorverstärker-Plugins (siehe unten) einbinden und dort über eigene grafische Oberflächen mit virtuellen „Poties“ (Drehknöpfen) und „Fadern“ (Schiebereglern) per Maus bedienen.
Zu den bekanntesten Programmen gehören:
- Ableton Live
- Cubase
- Pro Tools
- Logic
Soundpolitur per Plug-in
Effektgeräte, Equalizer oder Kompressoren filtern zum Beispiel Frequenzen heraus oder bringen leise und laute Töne auf ein gemeinsames Niveau. Profis arbeiten zumeist mit Hardware-Geräten, während für das einfache Heimstudio eine passende Software schon ausreicht. Die entsprechenden Plugins bringt die Aufnahme-Software oft bereits mit. Wenn nicht, dann können Sie viele dieser sogenannten „VST-Plugins“ teilweise sogar kostenlos im Internet herunterladen.
Das Virtual Mix Rack von Slate Digital vereint verschiedene beliebte Equalizer und Kompressoren in einem Software-Komplettpaket, das Sie als Plug-in in die Aufnahme-Software integrieren können.
Sehr gut
1,0
Slate Digital Virtual Mix Rack
Zum Produkt
Controller und Masterkeyboards: Nützliche und kreative Hilfsmittel
MIDI-Keyboards und -Controller erleichtern zum einen die Bedienung der Audiosoftware oder steuern zum anderen verschiedene Keyboard-Sounds an. Solche Sounds finden Sie kostenlos im Internet und können diese ebenfalls in Form von VST-Plugins in die Aufnahme-Software integrieren. Modelle wie das Arturia KeyLab Essential 49 besitzen zusätzlich Regler, die z.B. entsprechende Fader in der Software kontrollieren.
Sehr gut
1,4
Arturia KeyLab Essential 49
Zum Produkt
Der richtige Lautsprecher muss es sein
Um die Aufnahmen und Mixe professionell gegenhören zu können, braucht es vernünftige Lautsprecher, die jede Frequenz im Klangbild klar und sauber wiedergeben. „Abhören“ sagen die Profis und nutzen dafür sogenannte Nahfeldmonitore, die neutral und transparent klingen, ohne dass Bässe, Höhen oder Mitten dominieren. Das unterscheidet Sie von vielen herkömmlichen Boxen, die z.B. etwas wärmer oder bassreicher aufspielen.
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 239,99 € Sehr gut 1,4 |
In seiner Preisklasse fast konkurrenzlos Weiterlesen |
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294 Meinungen 5 Tests |
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ab 319,00 € Sehr gut 1,3 |
Edle Optik, toller Klang Weiterlesen |
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15 Meinungen 1 Test |
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ab 135,13 € Sehr gut 1,3 |
Nahfeld-Profi mit koaxialer Treiber-Anordnung Weiterlesen |
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11 Meinungen 4 Tests |
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ab 379,00 € Sehr gut 1,4 |
Macht in seiner Größen- und Preisklasse alles richtig Weiterlesen |
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33 Meinungen 2 Tests |
Tipp: Wollen Sie ein vollständiges Klangbild erhalten, lohnt es immer, ein weiteres Paar Lautsprecher zum Vergleich hinzuzuziehen. Das dürfen – oder sollten sogar – Budgetboxen sein, denn das fertig produzierte Album muss sich schließlich auch auf Standardanlagen gut durchsetzen.
Zwei Anwendungsfälle für Kopfhörer
Als perfekte Ergänzung zum Abhören Ihrer Aufnahmen empfehlen sich spezielle, ebenfalls neutral abgestimmte Studiokopfhörer. Immerhin offenbaren sich beim Gegenhören über Kopfhörer weitere Sounddetails, die man vielleicht im Mix vermeiden möchte. Per Kopfhörer können Sie auch gut einschätzen, wie Instrumente auf der virtuellen Klangbühne positioniert sein sollten und wie gut der Stereo-Effekt rüberkommt. Hier müssen Sie nicht gleich zum teuersten Modell greifen, sondern sind auch schon in Preisbereichen um 100 bis 150 Euro gut aufgehoben.
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 141,60 € Sehr gut 1,3 |
Leicht, bequem und präzise im Klang Weiterlesen |
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558 Meinungen 10 Tests |
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ab 78,90 € Gut 1,7 |
Fühlt sich im Studio und daheim zuhause Weiterlesen |
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170 Meinungen 10 Tests |
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ab 118,15 € Gut 2,0 |
7.597 Meinungen 17 Tests |
Für Aufnahmen mit einer ganzen Band sollten weitere Kopfhörer bereitliegen, am besten in geschlossener Bauform. Das müssen keine teuren Profimodelle sein, weil diese nicht wie die Erstgenannten zum Abhören, sondern eben zum Einspielen benutzt werden. Jeder Musiker gibt sich hier die Instrumente seiner Mitmusiker in seiner favorisierten Lautstärke aufs Ohr. Unerlässlich auch dann, wenn die Band nach „Click“, also zum Metronom einspielt.
Wichtig: Sind Mikrofone unmittelbar in der Nähe des Kopfhörers aufgebaut, sollte dieser unbedingt in geschlossener Bauform vorliegen, damit kein Schall (z.B. der des Metronoms) nach außen dringt und wieder über die Mikrofone aufgezeichnet wird.
Mikrofone: Basis einer guten Aufnahme
Im Studio kommen Mikrofone im Wesentlichen in drei Varianten zum Zuge: Großmembran-, Kleinmembran- und dynamische Mikrofone. Die Membran-Mikros zählen zu den sogenannten „Kondensatormikrofonen“ und benötigen zusätzliche Power über eine Phantomspeisung. Sollte diese nicht, wie in den meisten Fällen vom Audio-Interface bereitgestellt werden, können Sie diese über einen separaten Mikrofonvorverstärker nachrüsten. Großmembranen werden oft bei Gesangs- oder Sprachaufnahmen eingesetzt, Kleinmembranen vorrangig bei akustischen Instrumenten. Dynamische Mikrofone verwendet man bei sehr lauten Klangquellen, z.B. vor Gitarrenverstärkern oder Schlagzeugen. Mikrofone besitzen unterschiedliche „Richtcharakteristiken“ und nehmen nur bestimmte Umgebungsbereiche auf. Die Hersteller geben die Charakteristiken des Mikrofons immer mit an. Am bekanntesten sind: Niere (nur vorn), Acht (vorn und hinten) oder Kugel (alles).
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 48,49 € Sehr gut 1,4 |
8.624 Meinungen 4 Tests |
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ab 105,00 € Sehr gut 1,3 |
5.266 Meinungen 1 Test |
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ab 119,99 € Sehr gut 1,5 |
Einfache Bedienung, nützliche Mixing-Software und sauberer Klang Weiterlesen |
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8.661 Meinungen 10 Tests |
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ab 195,00 € Sehr gut 1,2 |
4.211 Meinungen 3 Tests |
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ab 598,00 € Sehr gut 1,0 |
4 Meinungen 4 Tests |
Wenn man im Fachjargon von „Mikrofonierungstechniken“ spricht, meint man Methoden zur Aufstellung oder Kombination mehrerer Mikrofone, wobei hier z.B. auch die Raumgegebenheiten, Schalldämpfung und vieles mehr mit einbezogen wird. Eigenschaften, Bauweise und Richtcharakteristik haben weiterhin einen großen Einfluss auf das Ergebnis der Aufnahme. Allzu tief muss man am Anfang nicht einsteigen, doch die o.g. Unterscheidungen sollten Sie beim Einrichten Ihres Heimstudios im Blick haben.