Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ausleihe digitaler Bücher aus Online-Bibliotheken
- E-Book-Reader muss einen Browser besitzen
- teilweise Onleihe trotz Internetverbindung nur via USB nutzbar
- funktioniert mit allen E-Book-Readern außer Kindle
- nutzen das ePub-Format
Wie werden in Tests E-Book-Reader mit Onleihe-Funktion bewertet?
Immer mehr E-Book-Reader erlauben die elektronische Ausleihe von Büchern aus den Online-Abteilungen städtischer aber auch internationaler Büchereien. Obwohl diese sogenannte Onleihe eine zweifelsohne äußerst praktische Funktion ist, bewegt sie sich aber in den meisten Testberichten noch immer außerhalb des Testfokus. Nur vereinzelt wird auf die Funktion eher am Rande eingegangen. Ist sie vorhanden, wird dies lobend als Vorteil erwähnt, das Fehlen der Funktion zieht hingegen keine Wertungsnachteile nach sich. Was schade ist, da die Funktion zum Teil sehr unterschiedlich umgesetzt ist und allein deshalb schon einen prüfenden Blick wert ist. Am ehesten beschäftigen sich mit dieser Funktion noch kleine Magazine wie Papierlos LESEN, die sich aus Enthusiasmus nur mit E-Books beschäftigen.
Grundsätzlich ist diese Funktion aber auch bei den Nutzern noch vielfach unbekannt, der Markt konzentriert sich noch sehr einseitig auf den Download gekaufter Bücher. Das hängt auch damit zusammen, dass Amazon als der sicherlich bekannteste Spieler am Markt diese Funktion nicht unterstützt. Mit keinem Kindle kann bisher die Onleihe-Funktion genutzt werden, denn Amazon nutzt ein eigenes Datenformat für seine E-Book-Reader und lässt umgekehrt andere Dateiformate nicht zur Nutzung auf seinen Geräten zu. Daraus kann man aber zweifelsohne auch die Aussage ableiten: Wer die Onleihe nutzen möchte, sollte unbedingt zu einem anderen Gerät als dem Kindle greifen.
Wer kann genau auf die Onleihe zugreifen?
Auf die Onleihe können alle Nutzer zugreifen, deren E-Book-Reader das offene ePub-Format lesen können und in der Lage sind, per Browser auf das Internet zuzugreifen – und nicht zuletzt diesen Download-Weg auch erlauben. Dies sind keine banalen Hürden, vielmehr ist somit eine ganze Reihe Geräte von der Onleihe ausgeschlossen. Die Kindle von Amazon zum Beispiel gucken in die Röhre, da diese das ePub-Format nicht lesen können. Wiederum andere Hersteller geben ihren Geräten zwar einen Browser mit, erlauben den Download von Büchern auf diese Weise aber nur von bestimmten Quellen.Es gibt in letzteren Fällen immerhin noch die (unbequeme) Möglichkeit, das E-Book per USB-Schnittstelle auf das Gerät zu ziehen. Dann muss das E-Book erst auf den Computer heruntergeladen und dann via Adobe Digital Editions auf den Reader verschoben werden. Lobenswert sind dann wiederum die E-Book-Reader, welche den Zugriff auf Onleihen direkt in ihrer Software schon verankert haben, sie sind aber noch eindeutig in der Unterzahl. Tolino wäre hier an erster Stelle zu nennen.
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Wer sind diese Onleihen überhaupt?
Bei den Onleihen handelt es sich längst nicht nur um die digitalen Portale der städtischen Bibliotheken, die natürlich der Kern des Systems waren. Vielmehr umfasst das System mittlerweile auch Landesbibliotheken, bestimmte Schulbibliotheken, aber auch internationale Bibliotheken aus aller Herren Länder. Die städtischen Bibliotheken sind hierbei in vielen Bundesländern aktuell schon auf einer zentralen Website zusammen vertreten, um das System übersichtlicher zu halten und den verfügbaren Ausleihbestand zu erhöhen.
Wie genau leihe ich nun ein Buch aus?
Um die Onleihe nutzen zu können, muss man Kunde einer teilnehmenden Bibliothek sein. Dabei meldet man sich ganz einfach mit seiner Bibliotheksausweisnummer und dem Passwort auf dem gewünschten Onleihe-Portal an. Dabei ist es unerheblich, ob man sich nun für den Weg der integrierten E-Book-Reader-App, das Ansteuern per Browser oder den Umweg mit Download auf den PC entscheidet. Beim Download auf den PC muss zusätzlich die Software Adobe Digitale Editions mit einer Adobe ID vorhanden sein, um die E-Books auf der Reader übertragen zu können.Wie gebe ich das Buch auf dem E-Reader zurück?
Das ist überhaupt nicht nötig. Ein digitaler Rechteschutz verhindert, dass das Buch länger als die erlaubte Zeit genutzt werden kann. Die defekte Datei kann dann einfach vom E-Reader gelöscht werden. Wer nett ist, kann das Buch aber auch manuell früher zurückgeben, damit wiederum andere Nutzer früher die Möglichkeit haben, es ihrerseits wieder herunterzuladen. Die vorzeitige Rückgabe ist aber derzeit nur auf den E-Readern von Sony und Tolino per bequemen Tastendruck möglich. Bei anderen E-Book-Readern muss das Buch dazu über den PC auf den Reader gekommen sein. Dann kann dort in der Adobe-Software die Rückgabe aktiviert werden.