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Erzwungen oder sinnvoll? – Smartphone-Trends 2023

Das Jahr 2022 verhielt sich in Bezug auf Neuerungen und Bahnbrechendes eher zurückhaltend. Der Markt an sich blieb jedoch auch in 2022 in ständiger Bewegung. Wir werfen einen rückwärtigen Blick über die Schulter: Welche Techniken liegen im Trend und womit können wir für das Jahr 2023 rechnen? Werfen Sie mit uns einen Blick darauf, was uns am Horizont erwartet.

Der Smartphone-Markt: In ständiger Bewegung

Das Jahr 2022 war preislich und in Bezug auf die Produktverfügbarkeit zum Release eines neuen Modells nicht mehr ganz so stark von der noch im Jahr zuvor vorherrschenden Halbleiterknappheit beeinflusst. Die Stückzahlen der Produktion brachen damals spürbar ein, viele Geräte waren zum Verkaufsstart nur sehr begrenzt verfügbar und am Ende sofort ausverkauft. Hier können wir sicherlich davon ausgehen, dass dieser Trend auch im Jahr 2023 mindestens  unverändert, wenn nicht sogar weiter zurückgehen wird.

Ein Trend hatte sich bereits vor zwei bis drei Jahren abgezeichnet: Die Mittelklasse wird von den Herstellern immer stärker bedient und ist daher stärker umkämpft als zuvor. Besonders die Smartphones bis 300 Euro sind gefragt wie nie, wurden die bekannten Flaggschiffe auch 2022 wieder teuer wie nie. Viele Premium-Features werden (oft in abgeschwächter Form) immer mehr in günstigen Geräten verstaut. Mittlerweile müssen Sie nicht mehr als 300 bis 400 Euro für ein rundum gutes Smartphone ausgeben, sofern Sie keine Highend-Ansprüche an das Gerät stellen. Dieser extrem umkämpfte Mittelklasse-Preisbereich hat auch für strukturelle Änderungen gesorgt. Zuvor als Gerätereihe geführte Namen werden bewusst vom Herstellernamen getrennt und als eigene Marke vertrieben, die sich insbesondere auf die Mittelklasse spezialisiert – Poco sei als jüngstes Beispiel dessen zu nennen. Die Poco-Modelle gehörten zuvor noch klar zum chinesischen Tech-Riesen Xiaomi und werden inzwischen als eigene Marke vertrieben.

Die Mittelklasse dürfte auch im Jahr 2023 immer leistungsfähiger werden. Schon jetzt bieten Smartphones in diesem Segment ein oft unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis für die meisten Nutzer:innen. Die Folge: Die Grenzen zwischen der Mittel- und Oberklasse werden verschwimmen oder gar vollständig verschwinden.

Die besten Mittelklasse-Smartphones

Display-Trends

Rückblickend sind zwei klare Trends erkennbar, die sich auch in 2023 fortsetzen werden. Einerseits haben Hersteller den Vorteil von hohen Bildwiederholraten erkannt. Unterstützen Displays mehr als die üblichen 60 Hz, resultiert dies in wesentlich flüssigeren Bewegungen und geringerer Bewegungsunschärfe. Wenn Sie beispielsweise auf Websites oder in Menüs scrollen, fühlt sich das System sehr viel flüssiger an. Vor allem in günstigeren Preisklassen kommen mittlerweile immer mehr 90-Hz-Displays zum Einsatz. Die ganz teuren Flaggschiffe trumpfen sogar mit 120 Hz oder mehr auf. Hier findet sich diese Technik in hochwertigen OLED-Displays wieder, während günstigere Geräte noch auf weniger helle und kontrastärmere IPS-Displays setzen. Doch auch die OLED-Technologie wurde zuletzt immer häufiger in der Mittelklasse verwendet – ein sehr deutlicher Trend und eine starke Neuerung für diese Preis-Leistungs-Kracher.

 

Ein zweiter Trend ist eine echte Neuheit, die es bereits im Jahr 2021 auf den Markt geschafft hat. Displays können in der Lage sein, ihre Bildfrequenz dynamisch je nach Art der Anwendung anzupassen. Insbesondere Geräte mit einem Always-On-Display profitieren von dieser Technik enorm, was auch Apple erkannt hat und beide Features in seine teuren Pro-Modelle iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max gepackt hat. Viele Hersteller sind diesen Trend damals erwartungsgemäß mitgegangen und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann Hersteller nachziehen und dynamische Bildwiederholraten auch in wesentlich günstigeren Geräten zeigen. Denn diese Technik wirkt sich sehr stark auf die Akkulaufzeit aus und kann hier enorm große Sprünge nach oben zur Folge haben.

iPhone 14 Pro

Gut

1,6

Apple iPhone 14 Pro

23 Tests

4.814 Meinungen

Kamera-Trends

Bereits Anfang 2022 konnte man erkennen, wohin die Kamerareise gehen wird. Fakt ist: Ein Trend in Richtung „immer mehr Objektive auf der Rückseite“ ist nicht eingetreten – die Hersteller belassen es im Durchschnitt bei drei Linsen. Dabei lässt sich erkennen, dass vor allem Premium-Modelle auf eine Tele-Linse setzen, um einen hochwertigeren Zoom zu ermöglichen. Mit den letzten Kamera-Protzern à la Samsung Galaxy S22 Ultra oder dem Huawei Mate 40 Pro, das seine Sache wirklich gut macht, wurde ein Trend angestoßen.

Wir erwarten, dass künftige Smartphones vor allem hinsichtlich ihrer Zoom-Leistung wetteifern werden.  Darüber hinaus hoffen wir, dass an den Makro-Objektiven geschraubt wird.

Die meisten 2022-Modelle kamen mit sehr gering auflösenden Makro-Linsen, die zwar eine geringe Naheinstellgrenze ermöglichen, aber einfach keine ansehnlichen Bilder produzieren können. Eine Verbesserung würde dieser praktischen Funktion gut zu Gesicht stehen.

Die besten Kamera-Smartphones 2022

  Max. Bildwiederholrate Auflösung Hauptkamera Blende Hauptkamera Unser Fazit Stärken Schwächen Bewertung Angebote
Goo­gle Pixel 7 Pro

ab 383,71 €

Pixel 7 Pro

Gut

1,7

120 Hz 50 MP 1,85 Smar­ter geht es kaum, aber das Preis-​Leis­tungs-​Ver­hält­nis ist ein Wackel­kan­di­dat

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4.150 Meinungen

27 Tests

iPhone 14 Pro Max

Gut

1,6

120 Hz 48 MP 1,8 Das iPhone 14 Pro Max ist maxi­mal Pro – und maxi­mal teuer

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4.792 Meinungen

20 Tests

Sony Xpe­ria 1 IV

ab 866,99 €

Xperia 1 IV

Gut

1,8

120 Hz 12 MP 1,7 Exzel­len­tes Mul­ti­me­dia-​Smart­phone mit Profi-​Kamera

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216 Meinungen

17 Tests

Galaxy S22 Ultra

Sehr gut

1,4

120 Hz 108 MP 1,8 Spit­zen­mo­dell mit Galaxy-​Note-​DNA

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1.193 Meinungen

24 Tests

One­Plus 10 Pro

ab 469,00 €

10 Pro

Gut

1,6

120 Hz 48 MP 1,8 Der Kamera-​, Dis­play-​ und Akku-​Über­zeu­ger

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2.283 Meinungen

20 Tests

Akku- und Lade-Trends

Xiaomi 12T Pro Das Xiaomi 12T Pro kann seinen Akku mit stolzen 120 Watt aufladen. Hier reichen rund 20 Minuten und der Akku ist wieder voll.

Der Akku bleibt das ewige Leid eines Smartphones und ist für viele Nutzer:innen zu Recht das wichtigste Merkmal. Schließlich möchte man sein Handy nicht unbedingt jeden Tag aufladen und wenn, dann ist es doch ungemein praktisch, wenn ein Akku in einer halben Stunde komplett geladen sein kann. Genau hier haben einige Hersteller schon im Jahr 2021 ein großes Potenzial erkannt. Das Problem: Die Akkus können baubedingt irgendwann nicht mehr größer werden, da der Platz im Gehäuse der Smartphones schlicht nicht mehr ausreicht. Also lag der Akku-Trend 2022 klar auf der Verbesserung der Laufzeit bei gleichbleibend großen Akkus. Eine dynamische Bildwiederholrate des Displays hilft hier ungemein, aber auch neue Chipsätze sorgten 2022 dafür, dass die Energieeffizienz steigt. Auch dürfte im Jahr 2023 die Devise gelten: Je schneller mein Smartphone geladen wird, desto besser. Mit dem Xiaomi 11T Pro wurde bereits ein Gerät mit sagenhaftem 120-Watt-Schnellladen auf den Markt gebracht. Auch sein Nachfolger bietet 120-Watt-Aufladen.

Das Ding ist in weniger als einer halben Stunde vollgeladen – wirklich klasse!

12T Pro

Gut

2,1

Xiaomi 12T Pro

15 Tests

165 Meinungen

Design-Trends

iPhone 14 Modellreihe in Farbe Die aktuelle iPhone-14-Generation setzt abermals farbliche Zeichen.

Schwarz, Silber, Grau, allenfalls mal eines in Gold – lange Zeit lang waren dunkle und eher monotone Farben das A und O am Smartphone-Markt. Es sollte möglichst edel, aber unauffällig sein. Die iPhones von Apple haben schon früher oft mit Farben gespielt, seit 2020 hat die Farbvielfalt wieder Einzug gehalten. Dieser Trend setzt sich auch weiterhin fort. Die aktuelle iPhone-14-Riege kommt diesmal in eher gedeckten Farben und wirkt trotz allem edel und schick.

Klappen Foldables noch im Jahr 2023?

Es war ein Riesenthema im Jahr 2019, das bis 2020 diskutiert wurde. Dann wurde es etwas stiller und im Jahr 2022 kamen Hersteller plötzlich doch noch mit neuen Klapphandys. Die Frage bleibt: Lohnt es sich, ein Smartphone zu produzieren, das man aufklappen und so zu einem Tablet-artigen Gerät umfunktionieren kann? Das Problem ist nämlich, dass selbst die großen Hersteller noch nicht auf diesen Trend setzen. Es gibt nur wenige Modelle und diese sind oftmals extrem teuer. Bis auf Samsung sehen alle großen Hersteller von regelmäßig erscheinenden, neuen Modellen ab. Der Grund ist einfach: Die Technik ist extrem fehleranfällig, da die biegbaren Displays aus Kunststoff bestehen, sehr leicht zerkratzen und durch das permanente Ein- und Ausklappen Verschleiß wie Risse und Bruchstellen erleiden.

Die besten Klapp-Smartphones 2022

  Displaygröße Auflösung Hauptkamera Breite Höhe Gewicht Unser Fazit Stärken Schwächen Bewertung Angebote
Galaxy Z Fold 4

Gut

1,6

7,6" 50 MP 130,1 mm 155,1 mm 263 g Mul­ti­tas­king-​Erfolgs­mo­dell mit (zu) zag­haf­ten Neue­run­gen

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326 Meinungen

19 Tests

Galaxy Z Flip4

Gut

1,7

6,7" 12 MP 71,9 mm 165,2 mm 187 g Gelun­ge­ner Fein­schliff und mehr Aus­dauer für den kom­pak­ten Fal­ter

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326 Meinungen

19 Tests

Moto­rola Razr (2022)

ab 1101,58 €

Razr (2022)

Befriedigend

3,0

6,7" 50 MP 79,79 mm 166,99 mm 200 g Moto­rola fal­tet Sam­sungs Z Flip4 zusam­men

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93 Meinungen

14 Tests

Mate Xs 2

Gut

2,2

7,8" 50 MP 139,3 mm 156,5 mm 255 g Eigent­lich ein gutes Falt-​Smart­phone, aber zu viele Deal­brea­ker

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10 Meinungen

6 Tests

von Julian Elison

Fachredakteur im Ressort Computer & Telekommunikation – bei Testberichte.de seit 2016.

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