Das Wichtigste auf einen Blick:
- fixe Spulensysteme besser als mobile Aufsatzscanner
- auf die korrekte Durchlaufgeschwindigkeit achten
- Flachbettscanner nur für einzelne Standbilder sinnvoll
- Preis hat nur eine eingeschränkte Aussagekraft
Was raten Testberichte zum Scannen alter Filme?
Das Scannen analoger Filme ist nur noch eine Nische, da die meisten Nutzer heutzutage längst digitale Filme anfertigen. Das macht es für die Betroffenen aber umso schwieriger, da sich nur noch eine kleine Gruppe von Herstellern um den Scan von Super-8- oder andere analoge Filmformate kümmert. Immerhin ist die Fangemeinde auch unter den Herstellern so treu, dass immer wieder noch neue Produkte an den Markt kommen – und das zu durchaus annehmbaren Preisen. Die Qualität der Produkte ist hierbei, das zeigen die Tests immer wieder, nicht vom Preis abhängig. Tatsächlich gibt es Scanner in der 250-/300-Euro-Klasse, die erheblich besser abschneiden als Highend-Geräte für 1.000 Euro.
Für den Nutzer stellt sich vor allem die Frage, zu welchem Typ Scanner er greifen soll. Es gibt zum Beispiel sehr gut benotete Flachbettscanner oder auch gelobte mobile Aufsatzscanner. Leider erkennt man dabei erst bei genauerem Blick, dass diese Tests sich häufig eher mit Fotoscans beschäftigen. Denn da Filme im Grunde auch nur aus Einzelbildern bestehen, die schlicht abfotografiert werden, wird die Möglichkeit des Filmscans häufig nur am Rande mitbehandelt. Doch auch wenn diese Scanner richtig gute Bildergebnisse liefern können, kommt es beim Film noch auf ganz andere Aspekte an: Insbesondere die Geschwindigkeit und die korrekte Aneinanderreihung der Einzelbilder ohne Versetzen etc. sind in Tests echter Filmscanner immer wieder ein Problem.
Flachbett-, Aufsatz- oder Spulenscanner?
Bei der Bildqualität geben sich alle Typen recht wenig, wobei hier die Flachbettscanner sogar die Nase vorn haben können. Sie bieten oft die bessere Bildsensortechnik und sind in der Lage, Unebenheiten im Filmmaterial durch eine hohe Schärfentiefe auszugleichen. Gleichwohl sind damit realistischerweise nur Standbildscans möglich. Jedes Bild muss einzeln gescannt werden, was extrem zeitaufwendig ist. Nur die beste Software bekommt das am Ende korrekt wieder angeordnet. Ähnliches gilt für die Aufsatzscanner, die eigentlich auch primär für den Dia- und Fotoeinsatz gedacht sind. Auch hier ist nicht die Qualität das Problem, sondern schlicht der Zeitfaktor.
Realistischerweise greift man daher bei der Filmdigitalisierung zu einem Spulenscanner, in den die Filmrolle wie in einen Projektor eingespannt werden und vollautomatisch mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit abgewickelt werden kann. Solche Geräte besitzen in der Regel auch eine gute Software, die für eine normale Abspielgeschwindigkeit sorgen. Gleichwohl lässt sich ein Makel an dieser Stelle auch gut mit einer Nachbearbeitung lösen.
Wichtig ist, dass die Filmspule sauber und straff eingezogen wird, damit die Bilder nicht in der Digitalversion plötzlich verzogen sind oder seltsam springen.
Auf was muss ich bei Spulenscannern achten?
Profi-Ergebnisse können Sie eigentlich nur erwarten, wenn Sie Hard- und Software trennen, das heißt, die Digitalisierung dem Scanner überlassen, das Erstellen des Films aber am PC vornehmen. Es gibt aber auch All-in-One-Systeme, die für den normalen Hausgebrauch angemessen sein können, da nicht jeder den Umweg über den PC gehen möchte. Dann sollte man aber sehr genau in die Testberichte hineinblättern, denn diese Systeme haben häufig so ihre Nachteile.
Klassischerweise bieten sie zum Beispiel nur ein Videoformat wie etwa MP4, lassen also keine alternativen Formate zu. Auch die Ablaufgeschwindigkeit ist oft auf 30 Bilder je Sekunde beschränkt, ferner führt die magere Software keine Bildkorrektur durch. Das ist dann problematisch, wenn zum Beispiel die Aufwickelspule zu straff eingestellt ist und die Bilder schneller durchzieht als sie sollte. Diese Art der Slapstick-artigen Beschleunigung beim Abspielen lässt sich dann nur mühsam nachträglich bereinigen.