Das Wichtigste auf einen Blick:
- Selbst einfache Elektrozahnbürsten putzen gründlicher als Handzahnbürsten
- Zwei grundlegende Bürstentpyen: rotierend-oszillierend und vibrierend
- Die Typen unterscheiden sich hauptsächlich in Form und Bewegung des Bürstenkopfs
- Stiftung Warentest: Putztypen und individuelle Vorlieben entscheiden über den Bürstentyp
- In Tests überzeugen sowohl Luxus-Bürsten als auch Preiswert-Zahnfeger etwa von dm oder Müller
- Neuere Prüfkapitel in Warentests: austauschbare Akkus und Datensendeverhalten der Apps
Elektrische Zahnbürsten putzen mit mindestens 3.000 Umdrehungen pro Minute den Schmutz von den Zähnen, Schallzahnbürsten sogar mit 30.000 und mehr. Das schafft man mit einer einfachen Handzahnbürste nicht. Und genau darin liegt auch der Vorteil einer Elektrozahnbürste: Sie putzt wesentlich effizienter. Außerdem ist sie in der Lage, Fehler in der Putztechnik auszugleichen – eine richtige Handhabung vorausgesetzt.
Putzleistungen im Vergleich: Zahnbürsten mit Rotation vs. Vibration
Wer eine elektrische Zahnbürste kaufen möchte, hat die Wahl zwischen zwei grundlegenden Typen: den vibrierenden und den oszillierend-rotierenden Modellen. Die vibrierenden Schallzahnbürsten säubern die Zähne durch Vibrationen ihres länglichen Bürstenkopfs. Rotationszahnbürsten haben runde Bürstenköpfe, die hin- und herschwingen, teils zusätzlich pulsieren. Manche wie die Oral-B iO setzen auf „Mikrovibrationen“.Aber welche putzt am besten? Die Antwort darauf weiß weder die Stiftung Warentest noch die Öko-Test. Studien konnten bislang noch keinen eindeutigen Vorteil der einen oder anderen Putztechnik nachweisen. Fest steht, dass elektrische Zahnbürsten bessere Putzergenbnisse als Handzahnbürsten erzielen. Das gilt allerdings nur dann, wenn Sie genauso lange putzen.
Empfehlung der Stiftung Warentest: So putzen Sie richtig
Überlassen Sie ihrer elektrischen Zanbürste die Putzarbeit: Bürste an den Zähnen entlangführen und keine Zahnfläche vergessen – Vorderseite, Rückseite, Kaufläche, so die Stiftung Warentest auf ihrer Webseite, die auch ein Eklärvideo enthält und sich genauer mit dem wichtigen Thema Putztechnik beschäftigt.
Ansonsten dürfen Sie sich ruhig an Ihren Vorlieben orientieren:
Für bequeme Menschen eignen sich Schallzahnbürsten: Sie haben oft einen länglichen Bürstenkopf, der mit starken Vibrationen mehrere Zähne gleichzeitig reinigt. Wer es akribisch mag, kommt genauso gut mit den kleinen runden Köpfen von oszillierend-rotierenden Bürsten zurecht: Mit ihnen sollte jeder Zahn einzeln für einige Sekunden geputzt werden. – Stiftung Warentest im Februar 2023
Rotationszahnbürste vs. Schallzahnbürste im Vergleich
Bei den oszillierenden und vibrierenden Bürsten ist also nicht nur die Putzbewegung verschieden, sondern auch der Bürstenkopf und die Handhabung. Der Vorteil der kleineren Rundkopfbürsten liegt darin, dass sie auch schwer zu erreichende Stellen relativ leicht erreichen. Das Putzen dauert allerdings länger, da Sie jeden Zahn einzeln putzen müssen. Schnurren Sie dabei ruhig auch ein wenig in die Zahnzwischenräume.Ein Nachteil dieser Zahnbürsten ist das Verletzungsrisiko: Putzen Sie zu energisch, können Sie Ihr Zahnfleisch verletzen. Im schlimmsten Fall provoziert man sogar einen Rückgang des Zahnfleischs. Um das zu vermeiden, verfügen teurere Elektrozahnbürsten über eine sogenannte Andruckkontrolle, auch als Druckkontrolle oder Drucksensor bezeichnet.
Erreichen mehrere Zähne zugleich: Zahnbürsten mit Schalltechnologie
Bei Schallzahnbürsten besteht diese Gefahr in geringerem Umfang, da hier ohne größeren Druck geputzt wird. Die Putzbewegungen der Bürstenköpfe werden mit Linearmotor oder elektromagnetischen Impulsen angetrieben. So schaffen viele rund 30.000 Bewegungen pro Minute – manche noch deutlich mehr – und bewegen sich damit um ein Vielfaches schneller als herkömmliche Elektrozahnbürsten. Die vibrierenden Auf- und Abwärtsbewegungen sind so schnell, dass Schallwellen entstehen, die Sie als Brummen wahrnehmen.Ein Vorteil dieser Technik liegt darin, dass sie mehrere Zähne oder eine größere Zahnfläche gleichzeitig erreicht. Im Grunde ist die Putztechnik aber dieselbe wie bei einer Handzahnbürste, sodass die Umstellung leichter fällt. Die Vibrationen unterstützen die manuelle Putztechnik, anders als bei der oszillierenden Bürste, bei der die Putzbewegungen fast komplett – bis auf das Versetzen der Bürste auf den nächsten Zahn – von der Zahnbürste übernommen wird.
Kitzelt es? – Da helfen EasyStart und ansteigende Vibration
Nicht alle Schallzahnbürsten im Markt bewegen ihre Borsten so kraftvoll, dass sie diese Turbulenzen – also den hydrodynamischen Reinigungseffekt – in ausreichendem Maß erzeugen. Eine minimale Frequenz der Borstenschwingung ist aber nötig, um den hydrodynamischen Effekt auszulösen. Schallzahnbürsten haben noch eine weitere Eigenart: Sie verursachen ein Kribbeln im Mundraum, das viele als unangenehm empfinden. Bürsten mit „Easy Start-Funktion“ – etwa bei den Philips Sonicare Schallzahnbürsten – oder mit ansteigender Vibrationsstärke wie bei der Seago SG-E9 helfen Putzenden, sich langsam an das Zähneputzen mit einer Elektrozahnbürste zu gewöhnen.
Die Putzleistung: Die besten Elektrozahnbürsten punkten mit hoher Vibrationsfrequenz
Ein Indikator für die Reinigungsleistung einer Zahnbürste ist die Frequenz. Je mehr Bewegungen der Bürstenkopf in der Minute ausführt, desto besser fällt meist das Reinigungsergebnis aus. Dabei ist aber auch zu beachten, welchen Weg der Bürstenkopf pro Schwingung zurücklegt. Beträgt die Amplitude drei bis vier Millimeter, können Sie davon ausgehen, dass Sie bei der Wahl Ihrer Elektrozahnbürste und beim Zähneputzen nicht allzu viel falsch machen.Testet die Stiftung Warentest auch Ultraschallzahnbürsten?
Bislang nicht. Grund ist, dass sie nur selten und meist nur als System mit einer speziellen Zahncreme angeboten werden. Ultraschallzahnbürsten arbeiten mit etwa 20 Kilohertz und dürften nicht mit den weit verbreiteten Schallzahnbürsten verwechselt werden, heißt es in test-Ausgabe 3/2016. Weil sie die Zähne ohne zu bürsten reinigen sollen, sind sie ausgesprochen begehrt – und mancher Anbieter von Schallzahnbürsten setzt anscheinend ganz bewusst auf die Verwechslungsgefahr und spricht vom Ultraschall als besonders effektiver Reinigungstechnologie seiner Zahnfeger.
Ausstattung im Vergleich: Wie wichtig sind Timer, Putzmodi & Co?
Elektrische Zahnbürsten sind bereits für 10 Euro zu bekommen. Aber es gibt auch Modelle für weitaus mehr Geld. Der Preis hängt vor allem von der Ausstattung und vom Akku ab. Während Sie bei einfachen Zahnbürsten häufig nur zwischen zwei Geschwindigkeitsstufen wählen können, bieten Hightech-Modelle verschiedene Putz-Modi oder auch Timer und Warnfunktionen. Eine Andruckkontrolle ist besonders bei oszillierenden Zahnbürsten eine sinnvolle Sache, denn wird zu stark aufgedrückt, macht sich die Zahnbürste bemerkbar. Zusätzlich zu den verschiedenen Geschwindigkeitsstufen verfügen teurere Geräte auch über verschiedene Putzmodi. So gibt es unter anderem Funktionen zur Zahnfleischmassage oder speziell zur Zahnaufhellung.
Nur kein Druck: Elektrische Zahnbürsten mit Andruckkontrolle
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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Putzzeittimer in verschiedenen Varianten
Elektrische Zahnbürsten mit Putzzeitsignal gibt es in verschiedenen Varianten. Einfachere Modelle mit Putzzeittimer schalten die Bürste einfach nur aus, wenn eine bestimmte Zeit abgelaufen ist, gehobene haben einen Intervall-Timer: Nach einer bestimmten Putzzeit, meist 30 Sekunden, „ruckelt“ die Bürste und ruft den Putzer zum Wechsel des Gebiss-Quadranten auf. Es gibt sogar Elektrozahnbürsten, die mit einem separaten Display ausgestattet sind, das Sie gut sichtbar zum Beispiel am Spiegel befestigen können. Wer bereits viele Jahre Putzerfahrung hat, der hat die Putzdauer aber meist gut im Gefühl.Kindern empfiehlt die Stiftung Warentest Bürsten mit Putzzeittimer aber ausdrücklich. Das große Ziel sei es, das noch wenig ausgeprägte Zeitgefühl auszugleichen. Kinder sollten wenigstens zweimal pro Tag für mindestens zwei Minuten Zähne putzen, schreibt die Stiftung in einem Test zu Kinderzahnbürsten.
Bei Zahnbürsten mit Putzzeittimer aus Tests sollten Sie genau hinsehen. Gerade hochwertige Modelle wie Silk’n Sonic Smile, Philips Sonicare EasyClean 3 Series oder die Waterpik Sensonic Professional Plus, alle aus dem gehobenen Preissegment um die 100 Euro, lassen nämlich gerade im Prüfpunkt Timerfunktion wichtige Punkte liegen. Dann ist das Timersignal für den Anwender nicht immer optimal wahrnehmbar. Aus diesem Grund senken die Tester sogar über den scheinbar modernsten E-Bürsten den Daumen – und zeigen, dass Timer in ihrer Bedeutung für richtiges Putzen gegenüber der Technik-Hybris keinesfalls unbedeutende Details geworden sind.
Ein Appell an die Hersteller
Die Botschaft an die Hersteller könnte auch lauten, nicht jedes Hightech-Detail als unbedingt Notwendiges zu verkaufen und damit Geld in die Kassen zu spülen. Manches wie die abgerundeten Qualitätsfasern „Tynex DuPont“ oder das Flach-Design der Go Travel sind Ideen der PR-Poeten und lenken etwas davon ab, dass elektrische Zahnbürsten eins nicht können: schneller putzen als Handzahnbürsten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass er Tempo nicht mit Gründlichkeit verwechselt, sollte ein Modell mit Timer wählen.
So gut putzen die Preishelden aus den Zahnbürsten-Tests von Stiftung Warentest
Auch mit manchem Preiskracher bekommen Sie laut Stiftung Warentest die Zähne sauber. Die „guten“ dm / Dontodent Akku-Zahnbürste Active Professional und Active Professional von dm / Dontodent bekommen Sie für rund 20 Euro und die ebenfalls „gute“ Yunchi Y7 für etwa 30 Euro. Für alle, die aufs Geld achten, haben aber auch Amazon, Müller oder Budni preisgünstige E-Zahnfeger im Angebot.
Für Umweltbewusste: Modelle mit starkem und austauschbarem Akku
Ein wichtiges Kaufkriterium ist der Akku. Er sollte ausdauernd sein, zu jeder Zeit geladen werden können und – neueres Kriterium bei Stiftung Warentest – problemlos auszutauschen sein. Vor allem bei billigen Zahnbürsten ist das nur selten der Fall. Aber auch von Testsieger-Marken wie Philips Sonicare oder Braun Oral-B wünscht man sich, dass sie mit austauschbaren Akkus solche Umwelteigenschaften und Nachhaltigkeitswerte mit etwas mehr Nachdruck verfolgen würden. Stattdessen entsteht der Eindruck, sie würden mit lebensmüden Akkus sogar einen Teil ihres Umsatzes erzielen – indem sie auf eine Kundschaft setzen, die ihre Elektrozahnbürste kurzerhand gegen ein neues Modell austauscht.Wichtig ist, Akkus zu schonen. Ihnen schaden etwa Temperaturen von mehr als 25 Grad und feuchte Luft im Bad. – Stiftung Warentest
Auch die Öko-Test testet elektrische Zahnbürsten – und bemängelt die Akkus
Die Akkulaufzeit sei mäßig, schreibt die Öko-Test im Zahnbürsten-Vergleich vom Dezember 2021. Allgemein lasse die Technik der elektrischen Zahnbürsten zu wünschen übrig. Aber was ist kurz, was in Ordnung? Hat ein Akku nach dem Aufladen eine Laufzeit von 100 Minuten, ist das im Vergleich kurz. Andere halten viel länger durch. Optimal laut Tests ist eine Akkulaufzeit 300 Minuten und mehr. Mit einen Lob für ihre lange Akkulaufzeit kamen Modelle wie die „gute“ Panasonic EW-DL83-W oder „befriedigende“ Grundig TB 8730 davon. Kritik üben die Test-Profis auch für die veraltete Technik der Nickel-Metallhydrid-Akkus. Sie haben eine kürzere Lebensdauer als Lithium-Ionen-Akkus und sind entsprechend weniger nachhaltig.Moderner Stand der Technik sind hochwertige Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion). Sie sind im Vergleich robuster und verfügen über eine höhere chemische Stabilität und damit eine längere Lebensdauer. – Öko-Test 12/2021
Nachhaltiges Zähneputzen: Eco Vibe 3 ist Smartphone-Höchstempfehlung für Klimabewusste
Gut
1,7
happybrush Eco Vibe 3
Zum Produkt
Als „nachhaltigste Zahnbürste“ würdigt die Zeitschrift Smartphone in ihrem Zahnbürsten-Vergleich die Happybrush Eco Vibe 3. Die Zahnbürste beweise, dass Zähneputzen ohne Unmengen an Plastikmüll möglich ist. Ihr Handstück besteht vollständig aus recyceltem Plastik und die Austeckbürsten nahezu zur Gänze aus nachwachsenden Rohstoffen. Im Prüfpunkt Zahnreinigung sind andere Bürsten jedoch besser. Eine Ungereimtheit: Bei Stiftung Warentest konnte die baugleiche Eco Vibe 3 ein „gutes“ Testergebnis erzielen – sowohl im Testkapitel Zahnreinigung als auch insgesamt.
Ein Tipp zum Schluss
Beim Zahnbürsten-Kauf sollten Sie darauf achten, dass sich frische Aufsteckbürsten leicht nachkaufen lassen. Wer zu günstigen Produkten oder Aktionsware vom Discounter greift, muss damit rechnen, dass Ersatzbürstenköpfe nur schwer oder nur für kurze Zeit zu bekommen sind. Manchmal beschäftigen die Test-Profis aber auch fiese Eigenarten wie Klobigkeit und schwache Reinigungsleistung von Nachkaufbürsten etwa bei Happybrush.