Der Brillenkauf ist eine heikle Angelegenheit, insbesondere wenn es sich um die erste Sehhilfe handelt, die man über längere Zeiträume des Tages tragen soll. Denn wenn eine neue Brille in der Eingewöhnungsphase nicht äußerst komfortabel sitzt, gewöhnt man sich nie an den Fremdkörper. Somit beschränkt sich die Beratung nicht allein auf den finanziellen Aspekt, sondern in erster Linie auf eine komfortable Funktionalität.
Technische Voraussetzungen
Da sich die Krankenkassen weitestgehend aus der Affaire der Kostenübernahme bei Sehhilfen verabschiedet haben, Ulla Schmidt sei dank, spielt nur noch in Ausnahmefällen eine Rolle, ob man vor dem Brillenkauf den Augenarzt aufsucht oder nicht.Es ist auch nicht festzulegen, wer den genaueren Sehtest macht. Denn das ist eine persönliche Angelegenheit, die von jedem individuell gehandhabt wird. Ein Augenoptiker kann genauso gründlich oder nachlässig sein, wie es in der Praxis eines Augenarztes der Fall sein kann. Häufig fehlt jedoch nach eingehender Bestimmung der Sehschwäche die Frage nach dem Einsatzzweck der Brille – auf beiden Seiten mehr oder weniger. Es macht schon einen Unterschied, ob man eine spezielle Brille für den Bildschirmarbeitsplatz benötigt oder für die Autofahrt. Erst dann können die Brillengläser mit der benötigten Schärfe hergestellt und im Gestell angepasst werden. Aber auch als Patient oder Kunde sollte man von sich aus auf den Verwendungszweck der Sehhilfe aufmerksam machen.
Brillenanpassung
Wenn man die Augenprüfungenerfolgreich hinter sich gebracht hat, ist die Beratung des Optikers umsomehr gefragt. Bei Kunden, die schon lange Zeit eine Brille benutzen, kann das Gespräch meist in einfachen Bahnen verlaufen.Bei Neulingen hingegen ist viel psychologisches Geschick des Optikers gefragt, da eine Brille den kompletten Auftritt eines Menschen verändert. Und auch nicht jeder Kunde ist für das Tragen von Kontaktlinsen geeignet. Hier muss viel hinterfragt werden und ein Gefühl für das modische Empfinden des neuen Brillenträgers entwickelt werden. Da die beiden großen Brillengeschäftketten Fielmann und Apollo ein besonders starkes Augenmerk auf eine gute Kundenberatung haben, müssen sich kleinere Einzelgeschäfte mächtig ins Zeug legen, um überhaupt noch konkurrenzfähig zu bleiben. Das betrifft in vielen Fällen auch die Anschaffungskosten, die bei den Großen durch gezielte Werbekampagnen in den Medien, die Kundschaft von den kleineren Brillengeschäften abwerben. Hat man sich als Kunde dann für ein Modell entschieden, kommt die Handwerkskunst der Augenoptiker zum Tragen. Das Gestell muss genau an die Kopf- und Gesichtsform angepasst werden, sodass ein hoher Tragekomfort ohne Hautreizung und Druckstellen entsteht. Die Nachbesserung von bereits vorgenommen Einstellungen sollten im Rahmen des Kundendienstes ohne weitere Kosten vom Augenoptiker durchgeführt werden.