Stärken
Schwächen
Die sogenannten Outdoor-Smartphones kommen dort zum Einsatz, wo empfindliche Elektronik eigentlich fehl am Platz sein dürfte. Sie sind nicht nur für Wanderungen gedacht, sondern auch eine sinnvolle Investition für alle, die in ruppigeren Umgebungen arbeiten, zum Beispiel Baustellen oder Werkshallen. Die extra robusten Handys sind praktischerweise oftmals günstiger, als man es von Spezialgeräten eigentlich erwartet. Außerdem bieten sie häufig Funktionen, die in bestimmten Berufsgruppen auch die Arbeit erleichtern können.
Was zeichnet Outdoor-Smartphones aus?
Der Markt der Outdoor-Smartphones teilt sich primär auf drei Hersteller auf: Blackview, Ulefone und Caterpillar. Letzterer Hersteller dürfte Ihnen bekannt vorkommen, wenn Sie in der Baubranche arbeiten. Auch die üblichen Top-Hersteller wie Samsung versuchen sich hin und wieder an speziell für den Außeneinsatz gedachten Geräten. Caterpillar und Co. bieten aber den typischen Outdoor-Handy-Look: Ein mit Gummi oder zusätzlichem Kunststoff verstärktes Gehäuse, oftmals gepaart mit maschinell wirkenden Designelementen wie künstlichen Nieten. Sie müssen sich beim Kauf eines Outdoorgeräts dementsprechend auf ein alles andere als dezentes Design einstellen.Klassischerweise sind Outdoor-Smartphones so konzipiert, dass man mit ihnen auch einige Tage ohne Steckdose auskommen kann. Dementsprechend sind die Akkus großzügig dimensioniert. Dies resultiert nicht nur in langen Akkulaufzeiten, sondern auch in einer merklichen Erhöhung des Gewichts gegenüber üblichen Smartphones.
Was bedeuten die Schutzklassen?
Bei der IP-Schutzklasse, die bei jedem Outdoor-Handy prominent beworben wird, handelt es sich um eine Norm, die die Resistenz gegen Staub, Wasser und Hitze einordnet. Die erste Zahl steht für den Schutz vor Staub. Hier findet man inzwischen kaum mehr Modelle ohne den Bestwert 6, der eine vollständige Immunität gegen Staubschäden signalisiert. Dies gilt natürlich nur, wenn alle Anschlüsse auch korrekt abgedeckt sind. Zu diesem Zweck verfügen die Geräte meist über Gummi- oder Kunststoffeinsätze, die über die Anschlüsse gelegt werden, solange sie nicht benötigt werden.Die zweite Zahl steht für den Wasserschutz. Die meisten Outdoor-Smartphones sind wenigstens gegen kurzzeitiges Untertauchen in bis zu 2 Meter tiefem Wasser geschützt (z.B. bei Schutzklasse IP67).
Typische Schutzklassen und deren Bedeutung:
IP67: Staub- und wasserdichtes Gehäuse. Wasserschutz hilft nur gegen kurzes Untertauchen.IP68: Staub- und wasserdichtes Gehäuse. Wasserschutz hilft auch bei dauerhaftem Wasserdruck (i.d.R. 20 bis 30 min).
IP69K: Staubdicht, hitzeresistent und Schutz gegen Eindringen von Wasser bei Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung.
MIL-STD-810G: Militärstandard, der eine ganze Reihe von Tests umfasst. Das Gerät muss nicht alle Tests bestehen. Stattdessen ist es dem Hersteller überlassen, welche der 23 Prüfverfahren durchgeführt werden (u.a. Pilzbefall, Temperaturschock oder einfach nur akustischer Lärm). Dementsprechend ist die Aussagekraft einer MIL-STD-810G-Zertifizierung gering.
Wie werden Outdoor-Smartphones in Tests geprüft?
Im Rahmen von Handy-Testberichten müssen Outdoor-Smartphones in der Regel dieselben Prüfungen über sich ergehen lassen, wie alle anderen Smartphones auch: Akkulaufzeit, Leistungsmessung mit Benchmarkprogrammen und in der Praxis sowie eine Prüfung der Displayqualität im Freien und Drinnen. Auch die Kameras werden unter denselben Gesichtspunkten bewertet. Der Fokus der Tester liegt aber meistens klar auf der Tauglichkeit für extreme Rahmenbedingungen. Falltests, Untertauchtests oder Staubtests sind üblich, um die Behauptungen der Hersteller zu überprüfen. Die meisten geprüften Smartphones erzielen hier die erwarteten Ergebnisse.
Welche Sonderfunktionen bieten Outdoor-Handys?
Bei Outdoor-Geräten werden die Hersteller kreativ: So gab es bereits einige Geräte mit integrierter Wärmebildkamera, zum Beispiel das Blackview BV9800 Pro oder das Cat S60 von Caterpillar. Mit einer solchen Spezialkamera können zum Beispiel Stromleitungen in Wänden einfach und ohne zusätzliches Equipment aufgespürt werden.Da beim Einsatz im offenen Gelände eine Mobilfunkverbindung keine Selbstverständlichkeit ist, bieten vereinzelte Outdoor-Handys sogar eine Walkie-Talkie-Funktion für eine von Handynetzen unabhängige Direktkommunikation. Hier ist als Beispiel das Doogee S90 zu nennen, bei dem das Walkie-Talkie-Modul optional angeschlossen werden kann. Auch Handys mit austauschbarem Akku finden sich in der Outdoor-Klasse immer mal wieder.