Samsung beherrscht den Markt der faltbaren Smartphones fast ohne Konkurrenz. Anstatt jedes Jahr die Produkte neu zu erfinden, begnügt sich der Hersteller deshalb eher mit zaghaften Revisionen der erfolgreichen Flip- und Fold-Modelle. Das Z Fold4 mit seinem buchartigen Aufklapp-Display ähnelt seinen beiden Vorgängern Z Fold3 und Z Fold2 auf den ersten Blick stark, ist aber deutlich teurer geworden. Selbst das Einstiegsmodell schlägt bereits mit 1.799 Euro (UVP) zu Buche und Speicherupgrades knacken die 2.000-Euro-Marke.
Samsung hat wieder einmal die Stabilität des Scharniers optimiert und dieses etwas schmaler gestaltet. Auch die Bildschirmränder wurden einer Schlankheitskur unterzogen, die aber nur sehr subtil ausfällt. Durch die Verschlankung ändert sich das Bildseitenverhältnis minimal. Die Bildqualität ist weiterhin erstklassig, wird aber immer noch durch die deutlich sichtbare Falz in der Bildschirmmitte gestört. Die Falte ist insbesondere dann störend, wenn man das Gerät mit dem optional erhältlichen Samsung S-Pen bedient.
Samsungs Benutzeroberfläche hat für die Fold-Version ein Facelift erhalten: Neu im Programm ist eine Taskleiste, die an Windows oder macOS erinnert und das Multitasking erleichtert, ohne dabei zu viel vom riesigen Display einzunehmen. Für Produktivität hat das Gerät dank des absoluten Highend-Chipsatzes Snapdragon 8+ Gen1 mehr als genug Leistung parat. Der Chipsatz arbeitet außerdem energieeffizienter, wodurch etwas bessere Akkulaufzeiten trotz gleicher Akkukapazität zu erwarten sind. Ein echter Langläufer ist das Z Fold4 trotzdem nicht.
Bei den Kameras bleibt es bei einer Dreier-Riege aus Weitwinkel-, Ultraweitwinkel- und Telefoto-Linse, wobei die Haupt-Weitwinkelkamera jetzt einen 50-Megapixel-Sensor nutzt, der etwa auf dem Niveau des Galaxy S22+ arbeiten und somit sehr gute Ergebnisse liefern dürfte. Die Selfie-Kamera ist wieder unter dem Display versteckt und nur durch ein etwas körnigeres Bild an der Stelle des Displays sichtbar. Leider ist die Bildqualität der versteckten Kamera immer noch sehr schwach, insbesondere bei Videocalls.
In Summe hat sich beim Z Fold4 einfach zu wenig geändert. Wahrscheinlich wird Samsung im Laufe des Jahres die neue Taskbar auch für die beiden Vorgängergeräte per System-Update integrieren, weshalb der Griff zum Z Fold3 wegen der deutlich erschwinglicheren Preise sinnvoller erscheint.