Das Wichtigste auf einen Blick:
- günstige Lösung, um lange Zeit auf einen einzigen Sitz zurückgreifen zu können
- Graco Milestone für Kinder bis 36 kg schützt im Test nur „ausreichend“
- Stiftung Warentest: nur „in Maßen mitwachsende Sitze“ kaufen
- empfehlenswert sind Babyschalen der Gruppe 0+/I und Kindersitze der Gruppe I/II/III
- den Sitz für alle Bedürfnisse gibt es nicht – besser mindestens zwei Sitze anschaffen
- mitwachsende Sitze der ECE-Klasse II-III nur mit Rücken- und Kopfstütze verwenden
Wie beurteilt die Stiftung Warentest mitwachsende Kindersitze?
Selbst die kritischen Warentest-Tester räumen ein: Mitwachsende Kindersitze helfen Eltern dabei, Geld für mehr übrigzuhaben. Ein mitwachsender Kindersitz vereint mehrere Altersgruppen und bietet eine kostengünstige Lösung, um über mehrere Jahre hinweg auf einen einzigen Kindersitz zurückgreifen zu können. Auch Groß- und Schwiegereltern kaufen gern solche altersübergreifenden Sitze, es geht oft nicht anders. Doch wenn schon mitwachsend, dann in Maßen – so eine Empfehlung von Kindersitzexperten in der Zeitschrift „test“. Denn die Prüfreihen zu Modellen für die unterschiedlichen Alters- und Gewichtsgruppen zeigen, dass sich das Versprechen von Unfallsicherheit über die ganze Kindheit hinweg bei einem All-in-One-Kindersitz wie dem Graco Milestone nur schwer einlösen lässt.Das Graco-Experiment sah so aus: Ein 250-Euro-Kindersitz für die ECE-Gruppen 0+, I, II, III und damit für Neugeborene und Zwölfjährige gleich gut geeignet, einfach in drei verschiedene Sitzgrößen umzuwandeln und mit automatischer Anpassung der Gurthöhe in dem Moment, da man die Kopfstütze in die Höhe zieht. Doch der Graco pumpt nicht nur, um den wachsenden Schützling sicher im Sitz zu halten, sondern zeigt sich auch zu prall für einen Sitz, der auch Tests zur Bedienung und zum Platzbedarf im Auto bestehen muss.
Stiftung Warentest: Kaum einer schützt gut von Baby bis Kind
Dem Thema mitwachsende Kindersitze nähert man sich mit der Stiftung Warentest am besten so: Kaufen Sie nur „in Maßen mitwachsende Kindersitze“, am besten eine gute Babyschale für Neugeborene und einen Anschluss-Sitz, wenn das Kind herausgewachsen ist. Die großen Allrounder für alle Altersgruppen schützen Kinder meist nur ausreichend beim Frontalcrash. Eine Ausnahme bildet der Axkid One+ aus dem Testjahr 2021. Er schützt gut von Baby bis Kind, reicht aber nur bis 125 cm Kindesgröße. Manche Sitze wirken, als wollten Sie ganze Budgets auf einmal verschlingen – gerade auch die drehbaren i-Size-Kleinkindsitze wie der Maxi-Cosi Axissfix Air für etwa 650 Euro und einen Einsatzzeitraum von ca. vier Jahren; doch in den Datenbanken der Stiftung Warentest finden Sie gute Mitwachsende auch zu sozialverträglichen Preisen. Für den Cam Gara 0.1 beispielsweise überweist man im Online-Handel nur rund 90 Euro, und für um die 106 Euro erhalten Sie mit dem Heyner MultiProtect Aero Tech einen akzeptablen Gruppe-I-III-Sitz für das gesamte Kindergarten- und Schulalter. Am sichersten sei es, solche Sitze stets mit Rückenlehne und eine Stütze im Kopfbereich zu verwenden, schreiben die Warentest-Tester. Allein auf einen Sitzerhöher ohne Kopfabstützung und Seitenschutz zu vertrauen, ist nach Test-Aussagen nicht empfehlenswert.Sitze für alle Altersgruppen schützen das Kind meist nur ausreichend beim Frontalcrash. – Stiftung Warentest
Mitwachsende Kindersitze im Test: Preiswerte bis ca. 4 Jahre
- Maxi-Cosi MiloFix mit Isofix-Basis, ECE-Klasse 0+/I, ca. 230 Euro, Warentest-Urteil „Gut“
- Cybex Sirona, ECE-Klasse 0+/I, ca. 210 Euro, Warentest-Urteil „Gut“
- Cam Gara 0.1, ECE-Klasse 0+/I, ca. 90 Euro, Warentest-Urteil „Ausreichend“
- Chicco Cosmos, ECE-Klasse 0+/I, ca. 100 Euro, Warentest-Urteil „Ausreichend“
- Chicco AroundU i-Size, ECE-Klasse i-Size 40 bis 105 cm, ca. 365 Euro, Warentest-Urteil „Befriedigend“
- Joie i-Anchor mit i-AnchorFix-Base, ECE-Klasse i-Size 40 bis 105 cm, ca. 150 Euro, Warentest-Urteil „Befriedigend“
- Joie i-Anchor Advance, ECE-Klasse i-Size 40 bis 105 cm, ca. 150 Euro, Warentest-Urteil „Befriedigend“
Kleine Auswahl mitwachsender Kindersitze in der Übersicht
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 64,87 € Gut 2,0 |
Mitwachsender i-Size-Sitz mit stoßdämpfender Sitzergonomie Weiterlesen |
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118 Meinungen 2 Tests |
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ab 209,00 € Gut 2,0 |
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13 Meinungen 2 Tests |
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ab 228,79 € Gut 2,1 |
Stabil und sicher mit extra Polsterung und Memory-Schaum Weiterlesen |
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0 Meinungen 2 Tests |
Handhabung im Vergleich: mitwachsender Kindersitz oder nicht?
Viele Hersteller bieten inzwischen eine ziemlich breite Palette an mitwachsenden Kleinkindersitzen bis ca. vier Jahre an, die Sie, meist mit Nestchen zum Verkleinern des seitlichen Spiels von Schalenrand und Oberköper, von der ersten Stunde an verwenden können. Doch die meisten sind sperrig und deutlich schwerer als reinrassige Babyschalen. Und anders als bei einer Babyschale mit Isofix-Basis können Sie das Rein- und Rausheben samt Kind mit einem Klick nicht bewerkstelligen. Im Normalfall funktioniert das Tragen in der Armbeuge überhaupt nicht – enttäuschend, wenn Sie die Schale samt Würmchen beispielsweise zum Einkaufen mitnehmen möchten.
Warum mitwachsende Sitze Einschränkungen im Alltag mit sich bringen
Bei einem mitwachsenden Kindersitz für die gesamte Kindheit wird die eingeschränkte Handhabung besonders deutlich: Mit dem Graco Milestone oder Konkurrenzsitz Joie Verso sparen Sie zwar viel Geld, müssen aber im ersten Jahr auf Freiheiten verzichten, die Ihnen nur Isofix-Babyschalen bieten. Ohne Helfer sind Sie im Zweifelsfall aufgeschmissen, wie die Stiftung Warentest etwa zum Concord Reverso ohne Tragemöglichkeit formuliert.Eine Spur besser gefällt den Testern die Handhabung des Joie Trillo Shield, einem Fangkörpersitz für Kinder von ca. 9 bis 36 kg: Weil er Eltern zu Beginn nicht mit Gurtfummelei belästigt, sondern den Schützling mit einem Pralltisch sichert, schlägt sich der Sitz im Praxistest deutlich besser als mancher Konkurrenzsitz mit Fünfpunktgurt. Ein Testsieger wird aus einem mitwachsenden Kindersitz trotzdem nicht ohne Weiteres. Die Datenbank der Stiftung Warentest kennt bislang keinen sehr guten seiner Klasse. Dafür bleiben die meisten die Siegerformel aus sehr guter Unfallsicherheit, überragender Bequemlichkeit und einer Bedienbarkeit auch für Menschen schuldig, die sonst nicht mit Kindersitzen vertraut sind. Gerade bei Babyschalen sei es die bessere Entscheidung, zunächst eine Babyschale zu verwenden und später, wenn das Kind herausgewachsen ist, auf einen Folgesitz umzusteigen, der keine Kompromisse erzwingt. Auch wenn viele Hersteller behaupten, diesen Spagat zu schaffen: Der eine Sitz für alle Bedürfnisse ist noch nicht gefunden.
Tipp: Auch die praktischsten Kindersitze haben ihre Tücken. Das gilt auch für Isofix-Sitze mit dem so vielbesungenen Schnell-Einrastsystem, mit dem Eltern es im Alltag besonders leicht haben sollen. Speziell bei den Sitzen für die unteren Altersgruppen müssen Sie unbedingt darauf achten, Ihr Kind nicht zu locker anzuschnallen. Schon ein paar Zentimeter zu viel Spiel zwischen Kind und Sitzgurt können für den Sprössling gefährlich werden. Wie Sie Kinder im Kindersitz richtig anschnallen und Leben retten können, erfahren Sie in unserem Ratgeber.