Hat der optische Sucher einer Kamera eine Scharfeinstellhilfe, die mit der Entfernungseinstellung des Objektivs gekoppelt ist, handelt es sich um eine Messsucherkamera. Diese kann sowohl festintegrierte als auch wechselbare Objektive haben. In letzterem Fall bietet der Fotoapparat oft eine Anpassung des Sucherbildes an die Brennweite der Optik, meist mit Hilfe von Leuchtrahmen im Sucherbild, die die Begrenzung der Aufnahme anzeigen.
Geschichtliche Entwicklung
Die erste Messsucherkamera, die Contax II, wurde 1936 von Zeiss Ikon hergestellt. Neben dem bekanntesten Fabrikanten für Messsucherkameras, Leica, produzierten auch Unternehmen wie Canon, Cosina, Bronica, Konica, Minolta, Nikon oder Olympus Kleinbildkamera mit Messsuchern. Auch die Mittelformatkameras Mamiya 6, 7 und 7II sind Messsucherkameras. Die erste digitale Messsucherkamera wiederum wurde knapp 70 Jahre später von Epson vorgestellt. Die R-D1 beziehungsweise ihre Nachfolger wurde in einem Zeitraum von fünf Jahren bis 2009 produziert. Schließlich übernahm Leica auch im Bereich der digitalen Fotografie die Spitzenposition und stellte 2006 erstmalig mit der Leica M8 eine digitale Messsucherkamera seiner M-Serie zur Seite.
Messsucherkameras heute
Momentan sind die Kameras Leica M und Leica M Monochrom die neuesten Messsuchermodelle von Leica. Lange Zeit stand auch die X-Reihe von Fujifilm unter dem Verdacht mit einem Messsucher zu arbeiten. Das lag vor allem daran, dass Redakteure verschiedenster Portale und Zeitschriften immer wieder den Vergleich zur Leica M bemühten, da eine X100 oder eine X100S mit ihrem Retro-Stil optische eine gewisse Ähnlichkeit bot. Das neuste Modell der X-Serie überrascht jetzt aber doch: die X100T verfügt über einen elektronischen Messsucher. Der optische Sucher bietet die Möglichkeit, manuell zu fokussieren. Hierfür wird im Sucher parallel ein Bildausschnitt in Echtzeit elektronisch eingeblendet. Daraufhin dreht man am Fokusring bis das elektronische Bild scharf ist.