Platz 12 von 13 Getestet wurde: M-E Kit (mit Summilux-M 1:1,4/35mm Asph.)
„... Bereits bei ISO 800 tritt in den aus Rohdaten entwickelten TIFF-Aufnahmen sichtbares und vor allem großflächiges Farbrauschen auf. Trotzdem lohnt sich der Einsatz des DNG-Formats: Die Bilder erscheinen erheblich detailreicher und schärfer. ...“
„... Für den unauffälligen, heimlichtuerischen Schnappschuss ist eine Leica unserer Meinung nach weder geeignet noch gemacht. Dafür eignen sich winzige Kompaktkameras, die – anders als die Leica – noch dazu praktisch geräuschlos auslösen, weitaus besser. Aber diese Art des Bildermachens ist das Gegenteil von Diskretion und Höflichkeit. ...“
Info:
Dieses Produkt wurde von ColorFoto in Ausgabe 3/2014 erneut getestet mit gleicher Bewertung.
Erschienen: 07.12.2012 |
Ausgabe: 1/2013
Details zum Test
35,5 von 100 Punkten
„Leidenschaftslos betrachtet, ist die Leica M-E eine nicht mehr ganz zeitgemäße Vollformatkamera zu einem stolzen Preis, die bei ISO 100 sehr gute, bis ISO 800 gute und bei ISO 1600 zufriedenstellende Bildergebnisse produziert. Verzichten muss der Anwender auf Live-View, Videomodus und Autofokus; auch der zu kleine Monitor mit geringer Auflösung weckt keine Begeisterung. ...“
Unser Fazit
17.01.2013
M-E
Übertriebener Purismus oder Kult?
Ganz sicherlich gehört ein puristisches Design zum Markenzeichen der Leica-Kameras und alle Käufer wissen dies zu schätzen. Wenn der Purismus jedoch bei einer Kamera für rund 4.800 EUR auch bei der technischen Ausstattung durchschlägt, muss man schon eingefleischter Fan der Marke sein, um das mit einem philosophischen Lächeln hinnehmen zu können. Gewisse Ausstattungsmerkmale sind einfach Standard und zeitgemäß und sollten nicht dem Flaggschiff des Herstellers vorbehalten bleiben. Was der Hersteller vollmundig als „Quintessenz der Messsucherfotografie“ vorstellt, bezeichnen andere als „Volks-Leica“ – jedoch wird es eher ein Völkchen sein, das die hohen Anschaffungskosten tragen kann.
Technische Ausstattung
An Schönheit mangelt es der neuen M-E ganz bestimmt nicht, auch wenn diese nur im Auge des Betrachters liegt und nicht jeder das Retro-Design mag. Das in mattem Dunkelgrau gehaltene Ober- und Unterteil grenz den Neuling optisch vom Spitzenmodell in Silber ab. Eine hervorragende Verarbeitung des Gehäuses und der darauf befindlichen mechanischen Teile gehören bei Leica zum Pflichtprogramm und wird in jeder Beziehung erreicht. Jedoch sollte man bei widrigen Witterungsverhältnissen die Kamera im Lederetui lassen, da man auf eine Abdichtung gänzlich verzichtet hat. Der rechtsseitige Handgriff wurde bewusst weggelassen, wodurch der Design-Eindruck noch verstärkt wird. Als Bildsensor wurde der Kodak KAF18500 verbaut, der eine Auflösung von 18 Megapixeln im Vollformat von 36 x 24 Millimetern bietet. Auf Standardausstattungen mit Live-View, Videoaufzeichnung oder gar einen USB-Port muss man bei der M-E komplett verzichten können. Die Bedienelemente wurden in ihrer Anordnung 1:1 von der M9 übernommen. Dabei liegt der Auslöseknopf, der in unterschiedlicher Art mit der Belichtungsmessung genutzt werden kann, wird von einem Drehschalter umgeben, der eine Auswahl zwischen Einzelbild, Serienbild (rund 2 Bilder/Sek.), Selbstauslöser und Aus anbietet. Der Blitzschuh darf natürlich nicht fehlen. Außerhalb jeglicher Norm befindet sich das 2,5 Zoll große Display mit einer unfassbaren Auflösung von 76.000 Bildpunkten. Wenn man es al reines Anzeigegerät der Kamerafunktionen versteht, kann man diese Tatsache einfach abhaken. Denn die Motivkontrolle erfolgt naturgemäß über den Sucher, wo auch die manuelle Fokussierung (AF gibt es nicht) vonstattengeht – Old School eben.
Unterm Strich
Entweder man verliebt sich in die neue M-E oder man ignoriert sie einfach – viel Auswahl bleibt da nicht. Sie ist eben eine klassische Messsucherkamera mit digitalem Hintergrund, die eine komplett andere Herangehensweise verlangt und nicht mit üblichen Maßstäben der digitalen Welt gewertet werden kann.
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