Für Xiaomi scheint die 13 keine Unglückszahl zu sein. Das neue Flaggschiff-Lineup, bestehend aus Xiaomi 13, 13 Pro und 13 Lite kommt nach einiger Verzögerung auch im europäischen Markt an und erntet sofort Applaus von Testredaktionen. Das Standardmodell ohne Namenszusatz setzt dabei auf Eckdaten, wie man sie dieses Jahr wohl bei so gut wie jedem Android-Flaggschiff lesen wird: Snapdragon 8 Gen2, OLED-Screen mit 120 Hz, Dreifach-Kamerasystem inklusive Telephoto-Option. Es ist vergleichsweise kompakt und liegt mit seiner Bildschirmdiagonale von 6,36 Zoll gut in der Hand. Das Gehäusedesign versprüht iPhone-Flair, wobei an der Front aber nur eine kleine Punch-Hole-Kamera zum Einsatz kommt. Die Materialqualität ist erstklassig, aber das ist bei einem UVP-Preis on 999 Euro auch zu erwarten.
Gegenüber dem größeren Schwestermodell 13 Pro muss das normale 13 bei den Kameras minimal zurückstecken. Etwas auffälliger ist der Verzicht auf ein LTPO-Panel beim Display. Statt einer komplett dynamischen Bildwiederholrate reguliert das OLED-Display des Xiaomi 13 nur in drei Stufen von 120 bis 60 Hz, was aber immerhin gut funktioniert und so ein wenig Energie spart. Im Vergleich zu Flaggschiff-Modellen mit LTPO-Display wie dem Xiaomi 13 Pro ist dementsprechend die Akkulaufzeit etwas kürzer, wenngleich immer noch merklich besser als in den Vorgängergenerationen. Das liegt vor allem am sehr effizienten Chipsatz, der gut mit dem kapazitätsstarken Akku harmoniert. Apropos Akku: Dieser lässt sich mit dem beiliegenden Netzteil mit 67 W recht flott aufladen, wobei Xiaomi aber eigentlich schon 100-Watt-Schnellladen bei vergangenen Modellen in petto hatte. Die bunte Bedienoberfläche erinnert an iOS und wirkt inzwischen sehr ausgereift.
Bei den Kameras findet sich die wohl beste Neuerung an der 13er-Generation: Endlich hat auch das Xiaomi-Flaggschiff eine Telephoto-Kamera für Zoom-Aufnahmen (3,2x optischer Zoom), die gute Aufnahmen produziert. Auch bei der Hauptkamera, die in Kooperation mit Leica entstanden sein soll, gibt es keinen Anlass zur Kritik. Praktisch sind die neuen vorgegebenen Leica-Farbprofile, bei denen man sich zwischen einer authentischen und einer kräftigeren Farbgebung entscheiden kann. So kommt Xiaomi denjenigen entgegen, denen die tendenziell bunteren Aufnahmen von Xiaomi-Smartphones nicht zugesagt haben. Das Kamera-Trio ist für alle Foto-Situationen gut gerüstet und kann sogar Videos in 8K aufnehmen, wenngleich nur mit ruckligen 24 Bildern pro Sekunde.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 29.06.2023 | Ausgabe: 7/2023
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,9)
Grundfunktionen (30%): „gut“ (1,9);
Kamera (20%): „gut“ (2,1);
Display (15%): „sehr gut“ (1,3);
Handhabung (15%): „befriedigend“ (3,4);
Akku (15%): „sehr gut“ (1,3);
Stabilität (5%): „ausreichend“ (4,4).