VAVAs Chroma ist den Ultrakurzdistanz-Projektoren zuzurechnen und nutzt einen Laser als Lichtquelle. Ein solcher Laser-TV wird in unmittelbarer Distanz zur Projektionsfläche aufgestellt und kann einen Fernseher ersetzen, zumindest teilweise. Dazu trägt hier u.a. eine Android-basierte Oberfläche bei, die Streaming-Apps, Webbrowser und weitere Dienste zur Verfügung stellt, im Vergleich zu webOS, Fire-TV und weiteren Betriebssystemen aber eher „trist“ und funktional erscheint, wie der Test bei Audiovision bescheinigt. Ansonsten leistet das System gute Arbeit – flüssig und unterbrechungsfrei – und ist überdies Alexa-kompatibel. Das reguläre TV-Programm ist mangels integrierter Empfangsgeräte leider nicht übertragbar. Ein Nachteil gegenüber einem klassischen Fernseher, der aber mit einem externen TV-Receiver kompensiert werden kann. Lob gibt es für das leise Betriebsgeräusch, das im Check als „nahezu unhörbar“ beschrieben wird.
Das an die Wand geworfene Bild mit einer Auflösung bis 4K dank Pixelshift kommt detailliert zur Geltung und franst auch an den Rändern und Ecken nicht aus. Für die Bewegtbilderzeugung gilt das wiederum nur bedingt, denn die integrierte Zwischenbildberechnung leistet im Grunde zwar solide Arbeit, produziert bei komplexen Bewegungsmustern aber Artefakte. Farben erscheinen kraftvoll und satt – teilweise auch zu satt, wie man in besagtem Test herausstellt. Filme wirken in abgedunkelten Räumen überkoloriert, besonders dann, wenn sie kräftiger als gewohnt abgestimmt sind. Das treibt Blüten im HDR-Betrieb, der dadurch einen sehr unnatürlichen Eindruck macht. Bei normalem Lichteinfall wirkt die transportierte Farbpalette aber „durchaus glaubwürdig“, etwa bei der Wiedergabe von Serien oder Dokus. Gegensteuern ist schwierig, denn die Anpassungsmöglichkeiten sind begrenzt: Gamma, Farbtemperatur und Color Management fehlen komplett, nur Schärfe, Sättigung, Kontrast und Helligkeit sind veränderbar. Das Fazit fällt dennoch positiv aus, denn im Grunde werden hier „eindrucksvolle“ Bildergebnisse geboten – auch dank der überdurchschnittlichen Lichtleistung von 2.600 im Test gemessenen Lumen.
Auf Seiten des Klangs gibt es nichts zu bemängeln. Das interne Soundsystem spielt in der Liga einer günstigeren Soundbar und übertrifft die meisten Fernseher. Für den Fall, dass dennoch klanglich aufgerüstet werden soll, stehen ein HDMI-ARC und ein optischer Digitaleingang bereit. Generell sind Anschlüsse für alle wesentlichen Zwecke an Bord: zwei weitere HDMI-Ports, ein USB-Slot mitsamt Mediaplayer, eine analoge Audio- und eine analoge Audio-Video-Buchse.
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- Erschienen: 14.10.2022 | Ausgabe: 11/2022
- Details zum Test
„gut“ (71 von 100 Punkten)
Bildqualität: „gut“ (53 von 75 Punkten);
Material & Verarbeitung: „gut“ (4 von 5 Punkten);
Praxis: „gut“ (6 von 10 Punkten);
Ausstattung: „gut“ (8 von 10 Punkten).