Das Wichtigste auf einen Blick:
- Großes Bild auch bei geringem Abstand zur Wand
- minimaler Wand-Abstand verhindert Schatten auf Projektionsfläche
- als DLP-, LCD- und LCoS-Beamer erhältlich
- ein gutes Bild gelingt zumeist nur mit dunkler Projektionsfläche
- kaum Unterschiede in den Eigenschaften zu regulären Beamern
- Leinwand trotz geringen Wand-Abstand sinnvoll
Kurzdistanzprojektoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch bei einem geringen Abstand zur Wand ein großes Bild erzeugen. Geeignet sind die Geräte damit gerade für Heimkino-Fans mit überschaubarem Wohnraum. Im Vergleich sieht das in etwa so aus: Ein normaler höherpreisiger Beamer benötigt in der Regel etwa 1,5 Meter Abstand, um ein Bild mit einer Diagonale von 1 Meter zu erreichen. Für die gleiche Bilddiagonale müssen Kurzdistanz-Beamer nur etwa 50 Zentimeter von der Wand entfernt stehen.
Womit punkten Kurzdistanz-Beamer im Test?
Abgesehen von der benötigten Entfernung zwischen Beamer und (Lein-)Wand unterscheiden sich gewöhnliche und Kurzdistanz-Beamer kaum. Bei beiden Typen steht die Bildqualität im Mittelpunkt der Beamer-Tests und ist ausschlaggebend dafür, ob der Projektor einen Platz in den oberen Rängen erhält oder nicht. Tester werfen daher einen genauen Blick auf Bereiche wie Farbwiedergabe oder aber Schwarzwerte.
Eine hohe Relevanz haben ebenfalls die genutzte Helligkeit und der Kontrast. Die Angaben zeigen etwa auf, ob das Bild auch bei Tageslicht deutlich erkannt und wie kräftig das Schwarz ausgespielt wird. Im Hinblick auf die Helligkeit wird ein allgemeiner Wert von wenigstens 3.000 Ansi-Lumen empfohlen. Auch mit hohen Helligkeitswerten empfiehlt es sich, das Bild an eine schattige Stelle projizierte, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Da es sich bei (Kurzdistanz-)Beamern um Projektoren handelt, müssen die Gerät für die Nutzung als Heimkinogerät mit externen Geräten erweitert werden. Anders als beim Fernseher ist ein TV-Tuner nicht im Beamer integriert. Ein weiteres Test-Kriterium liegt somit in der Ausstattung der Kurzdistanzprojektoren. Diese setzt sich etwa aus der Anschlussvielfalt und zusätzlicher Funktionen zusammen. Gewöhnlicherweise bieten die Geräte bereits mindestens zwei HDMI- und einen USB-Anschluss. Zusätzliche Funktionen, die das Bild verbessern, wie beispielsweise eine Keystone-Korrektur, gehen ebenfalls positiv ins Testergebnis ein.
Trotz der geringen Auswirkungen auf das Endergebnis werden ebenso die Handhabung und das Design im Test geprüft. In der Bedienung steht unter anderem die mitgelieferte Fernbedienung im Zentrum der Aufmerksamkeit. Beim Design spielen neben dem verbauten Material ebenfalls die Geräteform und etwaige Arbeitsgeräusche – wie Eigenrauschen – eine Rolle.
Weg vom schnöden Display: Die Fernseher-Alternativen
Beamer und immerschwarze Mattscheibe sind längst nicht alle Möglichkeiten, die Heimkino-Enthusiasten haben. Seit Kurzem werden die TVs nicht nur immer dünner, auch in ihrer Flexibilität nehmen sie stetig zu. 2020 brachten Hersteller wie Xiaoimi und Panasonic die ersten transparenten Fernseher in die Läden. LG wartet sogar mit einem einrollbaren TV auf. Mehr über die neuen Displaytechniken erfahren Sie in unserem Ratgeber.
DLP, LCD oder LCoS? Welcher Kurzdistanz-Beamer ist der Richtige?
Nicht nur als Fernseher-Alternative, auch fürs Gaming und Präsentationen eignen sich Kurzdistanzprojektoren bestens. Ihr Vorteil: Durch die Nähe zur Projektionsfläche wird das Licht nicht durch Gegenstände oder Personen gestört und das Bild bleibt frei von Schatten. Beim Kauf eines Kurzdistanz-Beamers sollten Sie allerdings bedenken, dass je nach verwendeter Technologien Vor- und Nachteile in der Bildwiedergabe auftreten können. Angeboten werden die Projektoren als DLP-, LCD- oder LCoS-Beamer.
DLP-Technologie: Schwarz wie die Nacht
Bei der DLP-Technologie (Digital Light Processing) wird Licht mittels eines Farbfilters (Grün, Blau oder Rot) gefärbt und an einen DLP-Chip weitergeleitet. Das Besondere: Auf dem Chip befinden sich mehrere winzige Spiegel, die sich bewegen lassen. Dadurch wird das Farblicht nicht nur an die richtige Stelle geleitet – stehen die Spiegel bei Schwarztönen abgewandt, wird kein Licht an die Stelle geworfen und das Schwarz erscheint tiefer. Nachteilhaft an dieser Technologie ist, dass sich das Bild zunächst aus mehreren Bildern zusammensetzen muss. Bei einer schnellen Handlungsabfolge kann deshalb gerne Mal der sogenannte Regenbogeneffekt auftreten. Für den Heimkinobereich eignet sich dieser Beamer-Art daher nicht perfekt. Durch seine guten Schwarzwerte kann der DPL-Beamer allerdings gut für Vorträge verwendet werden.LCD-Technologie: Bildwiedergabe ohne Schlieren
Im Gegensatz zu DPL-Beamern erstellen LCD-Beamer das Bild, indem Lichtstrahlen mit unterschiedlicher Farbe zusammengefügt werden. Hierbei nutzt die LCD-Technologie (Liquid Crystal Display) LCD-Displays, die jeweils einen der drei unterschiedlichen Farbstrahlen (Grün, Blau oder Rot) filtert und nur an die Stelle weiterleitet, wo die Farbe genutzt werden soll. Per Spiegelreflexion werden die einzelnen Farbstrahlen zusammengeführt und als Bild auf die (Lein-)Wand projiziert. Positiv an LCD-Beamern ist, dass die Farbabstufung sehr exakt funktioniert. Durch die Zusammenführung der einzelnen Farbstrahlen innerhalb des Beamers wird der Regenbogeneffekt vermieden. Gegenüber DPL-Beamer haben LCD-Beamer allerdings den Nachteil, dass auch schwarze Bereiche mit Licht angestrahlt werden. Einen besseren Kontrast bekommen Sie damit bei DPL-Beamern. Für das Heimkino sind die LCD-Beamer aber dennoch eine gute Wahl – schnelle Bewegungsabläufe machen ihnen keine Probleme.LCoS-Technologie: das Beste aus DPL und LCD
Die LCoS-Technologie (Liquid Crystal on Silicon) erinnert etwas an einen Hybriden aus DPL- und LCD-Technologie. Ebenso wie bei den LCD-Beamern gelangt auch bei diesen Modellen das Licht auf LCoS-Displays, welche das Licht allerdings nicht filtern, sondern direkt per Spiegel (ähnlich dem DLP-Chip) weiterleiten. Ein großer Vorteil: Die benötigte Elektronik kann hinter dem Display verbaut werden. Auf diese Weise können mehr Pixel ausgespielt werden. Das Resultat ist eine höhere Auflösung. Hierdurch wirkt das Bild einheitlicher und der sogenannte Fliegengitter-Effekt wird minimiert. Auch entfällt der Regenbogen-Effekt, während die Kontrastdarstellung höher liegt als bei LCD-Projektoren. Diese Beamer-Modelle bieten sich sowohl für Heimkino, Gaming als auch Vorträge an.Die leisesten Kurzdistanz-Beamer im Vergleich
Betriebsgeräusch | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 999,00 € Gut 2,2 |
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ab 2251,11 € Befriedigend 2,6 |
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ab 6293,85 € Sehr gut 1,4 |
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Mit oder ohne: Brauchen Kurzdistanz-Beamer eine Leinwand?
Für ein kräftiges und scharfes Bild braucht der Beamer die passende Projektionsfläche. Verständlicherweise sind bunt bemalte Wände daher keine Option, aber wie sieht es mit einer rein weißen Wand aus. Es stellt sich die Frage: Braucht es wirklich eine Leinwand?
Auch wenn einige Kurzdistanz-Beamer die Möglichkeit anbieten, das Licht an die Wandfarbe anzupassen – stressfreier ist es dadurch nicht. Strukturtapeten heben sich deutlich ab, sind über dem Bild zu sehen und stören so die Projektion. Verputzte und glatte Wände haben dieses Problem nicht, dafür steht hier die Farbwahl im Weg. Denn für eine gelungene Farbwiedergabe benötigen Beamer einen absolut reinen Weißton. Dieser erscheint aber wesentlich kälter als die gewöhnlich genutzten Weißtöne für Wände.
Hinzu kommt, dass die Farbe gleichmäßig aufgetragen werden muss, damit keine Schlieren oder Abhebungen entstehen, die das Bild stören könnten. Statt dem üblichen Streichen bliebe nur das Ansprühen der Wand als Option und auch dann müsste die Wand komplett frei bleiben, um Unebenheiten zu vermeiden. Mit einer Leinwand umgehen Sie den Ärger und haben gleichzeitig eine große Auswahl. Je nach Platz und Geld werden unterschiedliche Projektionsflächen wie Rahmenleinwände, Rollleinwände oder aber elektrische Leinwände angeboten.
Kurzdistanz-Beamer aufstellen: Wie viel Platz braucht mein Beamer?
Abhängig davon, wie groß das projizierte Bild sein soll, muss Ihr Kurzdistanz-Beamer von der Wand entfernt stehen. Dieser Wand-Abstand wird Projektionsverhältnis oder auch Projektionsratio genannt. In einigen Fällen geben die Hersteller das Verhältnis bereits in den technischen Daten an. So veranschlagt LG für die 16:9-Wiedergabe beim HU85LS einen Mindestabstand von etwa 5,6 cm für eine Bilddiagonale von 90 Zoll. Maximal darf der bei etwa 18,3 cm für eine Bilddiagonale von 120 Zoll liegen. Beide Abstandsangaben beziehen sich dabei auf den Beamer ohne Gehäuse. Stellen Sie den Beamer innerhalb dieser Abstände auf, erhalten Sie ein scharfes Bild.Möchten Sie sich Ihren Abstand selbst berechnen, lautet die Formel: Abstand = Bilddiagonale x Projektionsverhältnis.