Das Samsung Galaxy Z Flip6 bringt einige Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger, dem Z Flip5, ohne große Sprünge zu machen. Die Akkukapazität wurde deutlich erhöht und eine neue Hauptkamera mit einem hochauflösenden Sensor verspricht bessere Zoom-Funktionen. Das Gerät bietet jetzt auch einen zertifizierten IP48-Schutz gegen Staub, zusätzlich zur bisherigen Wasserbeständigkeit.
Das Design des Galaxy Z Flip6 ist eine Evolution des Vorgängers, mit einem matten Aluminiumrahmen und akzentuierten Ringen um die Hauptkameras. Die Abmessungen sind nahezu identisch mit dem Vorgängermodell, und trotz der größeren Batterie bleibt das Gewicht bei 187 g. Das Gerät ist im aufgeklappten Zustand groß und im zusammengeklappten Zustand minimal dünner. Das seitlich angebrachte Fingerabdrucksensor funktioniert zuverlässig.
Das Smartphone wird von einem neuen Snapdragon-Chipsatz angetrieben und verfügt über 12 GB RAM, was mehr ist als bei vielen Standardversionen des Galaxy S24. Auf der Vorderseite befindet sich wieder das Zusatzdisplay, das im gleichen Kerbendesign wie zuvor bleibt. Wie gehabt, lassen sich auf dem Frontdisplay eine große Zahl an Software-Widgets nutzen, nicht aber eine vollwertige Android-Oberfläche, wie es zum Beispiel beim Motorola-Konkurrenten der Fall ist. Das Innendisplay macht einen sehr guten Eindruck, auch wenn die Falz in der Mitte weiterhin ein Störfaktor bleibt.
Kein Kauf für die Ewigkeit: Die Anfälligkeit für Defekte bleibt bestehen
Das wohl größte Problem an Foldable-Smartphones ist auch in der fünften Iteration des Z Flip nicht gelöst: Das biegbare Display ist selbst bei sorgsamem Umgang anfällig für Defekte. So gab es im Netz eine ganze Welle an Beschwerden über das Galaxy Z Fold 3, dessen Display nach Ablauf der Garantiefrist besonders häufig zu Brüchen neigt – vermutlich weil die Weichmacher im Kunststoff ihre Wirkung verlieren und das Material durch die anhaltende Belastung spröde wird. Die Schutzfolie über dem Display franst zudem schnell aus. Auch beim Z Flip6 kommt dieses Konzept zum Einsatz.
Samsung gewährt eine 24-monatige Garantie, die angesichts des Premium-Preises und der hohen Wahrscheinlichkeit für Defekte kurz erscheint. Samsungs Reparaturservice ist zudem durch die große Verbreitung ihrer Geräte chronisch überlastet, weshalb die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Sie im Garantiefall lange auf die Reparatur warten müssen.
Außerhalb der Garantiezeit berechnet Samsung den Erfahrungen der Käuferinnen und Käufer zufolge für die Reparatur des Displays bei der Galaxy-Fold-Reihe zwischen 700 und 800 Euro, für ein Gerät der Flip-Reihe aufgrund des kleineren Displays vermutlich etwas weniger.
Die Hauptkamera des Galaxy Z Flip6 liefert bei Tageslicht detailreiche und rauschfreie Fotos mit einem natürlichen Look und guter Dynamik. Die neue 50MP-Sensor ermöglicht bessere 2x-Zoom-Aufnahmen im Vergleich zum Vorgänger. Mit der Ultraweitwinkelkamera lassen sich Aufnahmen von hoher Qualität zaubern, auch wenn der fehlende Autofokus ein Nachteil ist. Videos können in 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden und bieten eine solide Bildqualität, wenn auch nicht überragend, wenn man sie mit Flaggschiff-Smartphones von Apple oder Google vergleicht.
Die Akkulaufzeit des Galaxy Z Flip6 hat sich klar verbessert, obwohl die Ladegeschwindigkeit weiterhin langsam ist. Das Gerät unterstützt 25W kabelgebundenes und 15W kabelloses Laden. Für eine vollständige Aufladung per Kabel benötigt das Z Flip6 fast zwei Stunden. Im Lautsprechertest erreicht das Flip6 eine gute Lautstärke, bleibt jedoch hinter einigen Konkurrenten zurück. Das Flip6 läuft auf Android 14 mit One UI 6.1.1, mit allerhand neuen KI-Funktionen, die aber auch in vielen anderen Geräten mit Android 14 implementiert werden. Vorbildlich ist Software-Support mit einer siebenjährigen Update-Garantie.
Insgesamt bringt das Galaxy Z Flip6 einige nützliche Verbesserungen und bleibt eine attraktive Wahl für Liebhaber von faltbaren Smartphones, auch wenn die Innovationen im Vergleich zum Vorgänger verhalten ausfallen. Das Z Flip5 ist inzwischen deutlich günstiger zu haben und fast gleichwertig. Das eine Jahr weniger Software-Support ist angesichts der Ersparnis verkraftbar.