Oppo platziert das A96 in der Smartphone-Mittelklasse und konkurriert damit in einem stark umkämpften Marktumfeld. Der Hersteller wirbt hier vor allem mit guter Akkulaufzeit und schnellen Aufladezeiten. Der 5.000-mAh-Akku dürfte tatsächlich rund zwei Tage bei moderater Nutzung durchhalten und das 33-W-Netzteil lädt das Gerät in knapp über einer Stunde wieder auf. Abheben kann sich das Gerät damit aber nicht, denn andere Preis-Leistungs-Kracher wie das Poco M4 Pro oder das Redmi Note 11S bieten dieselben Akku-Eckdaten und setzen dabei auf noch energieeffizientere Chipsätze. Das Rechenzentrum ist hier ein angestaubter Snapdragon 680, der zwar für den Alltag genug Leistung mitbringt, aber nicht so schnell wie aktuelle Chipsätze rechnet. 5G-Mobilfunk kann der Snapdragon ebenfalls nicht. So bekommt man beim Realme 9 Pro+ zum Beispiel für einen moderaten Aufpreis die doppelte Rechenleistung, ein schickeres OLED-Display und noch bessere Kameras. Die Kameraausstattung wirkt selbst für die Mittelklasse unangemessen. Statt der üblichen Zusatzlinsen für Ultrawide- oder Makro-Aufnahmen bietet das A96 zusätzlich zur brauchbaren Hauptkamera nur einen annähernd nutzlosen Tiefensensor. Auch das Übermaß an Bloatware und die erfahrungsgemäß eher schwache Update-Politik von Oppo trüben den Gesamteindruck.
Sollten die Straßenpreise auf Einsteigerniveau fallen, also auf rund 150 Euro, dann stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit 289 Euro UVP zum Marktstart ist das Oppo schlicht unterdimensioniert.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 21.07.2022 | Ausgabe: 8/2022
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,6)
Grundfunktionen (30%): „befriedigend“ (2,7);
Kamera (20%): „befriedigend“ (3,2);
Display (15%): „gut“ (2,4);
Handhabung (15%): „befriedigend“ (2,9);
Akku (15%): „gut“ (1,6);
Stabilität (5%): „gut“ (2,2).