Die EOS R ist Canons erste spiegellose Systemkamera mit Vollformatsensor. Mit einem Preis von rund 2.500 Euro (inklusive Objektiv-Adapter) richtet sie sich an ambitionierte Hobbyisten und semiprofessionelle Fotografen.
Welche Vorteile bietet die EOS R im Vergleich zu einer Spiegelreflexkamera?
Der größte Vorteil von spiegellosen Systemkameras ist, dass sie kompakter gebaut werden können als Spiegelreflexkameras. Canon schöpft diese Möglichkeit jedoch kaum aus, das Gehäuse ist insgesamt nur etwas kleiner als beispielsweise das der Canon EOS 6D Mark II, die sich an eine ähnliche Klientel richtet. Die R fällt jeweils rund einen Zentimeter kleiner bei Höhe und Breite aus, das ist aber keine deutliche Platzersparnis. Etwas deutlicher sieht es beim Gewicht aus: Hier spart man bei der Spiegellosen gute 100 Gramm gegenüber dem Spiegelreflexmodell ein.Punkten kann die EOS R auch bei der Anzahl und Verteilung der Fokusfelder: Sie decken waagerecht 100 Prozent des Bildbereichs ab und senkrecht etwa 80 Prozent. Bei Spiegelreflexkameras der gleichen Preisklasse ist dieser Bereich wesentlich kleiner.
In welchen Punkten schneiden Spiegelreflexkameras besser ab?
Wie vielen spiegellosen Systemkameras mangelt es auch der EOS R Ausdauer. Nach dem Standard-Messverfahren der CIPA (Camera & Imaging Products Association) sind mit einer Akkuladung etwa 370 Aufnahmen möglich. Bei Spiegelreflexkameras sind hingegen doppelt so hohe Werte keine Seltenheit. Außerdem ist die EOS R nicht gerade schnell, wenn es um Serienbilder geht. Mit nachgeführtem Autofokus kommt sie auf etwa 5 Bilder pro Sekunde – auch da können viele Spiegelreflexkameras der oberen Preisklassen mit besseren Werten aufwarten.
Große Objektivauswahl – nur mit Adapter
Das Canon R-System steht gerade am Anfang, klar, dass für das neue Bajonett noch keine riesige Auswahl an Objektiven verfügbar ist. Aber immerhin: Mit einem 24-105-Millimeter-Kit-Objektiv, einem lichtstarken 28-70-Millimeter sowie einer 50-Millimeter- und einer 35-Millimeter-Festbrennweite deckt Canon bereits viele Einsatzzwecke ab. Eine Besonderheit dieser neuen Objektiv-Serie ist, dass sie über einen zusätzlichen Ring verfügen, der als weitere Bedienoption für Einstellungen wie ISO, oder anderer Parameter dient. Allerdings sind die neuen Objektive im Vergleich zu den etablierten Linsen für Canon-Spiegelreflexkameras recht teuer.Mit den entsprechenden Adaptern ist es aber auch möglich, alle Vollformat-Objektive für Canons EF-System ohne größere Einschränkungen zu nutzen. Wer also den Adapter nicht scheut, hat Zugriff auf eine sehr große Auswahl erschwinglicher Objektive für alle Anwendungsbereiche.