Für wen eignet sich das Produkt?
Die In-Ears BeoPlay E8 von Bang & Olufsen sind Teil einer absehbaren Revolution - auch wenn sie nur zögerlich in Gang kommt. Noch scheinen die Kinderkrankheiten von Bluetooth-Lösungen, die auch zwischen den Stöpseln ohne Kabel auskommen, zu überwiegen. Sonst gäbe es bereits wesentlich mehr Modelle auf dem Markt, die nur aus zwei „earbuds“ plus Zubehör bestehen. Mutig also von einem Premium-Label, sich zu einem so frühen Zeitpunkt in dieses Terrain vorzuwagen. Aber keine Sorge: Zumindest der Klang, vom Hersteller als „Bang & Olufsen Signature Sound“ bezeichnet, dürfte die hohen Erwartungen der anspruchsvollen Kundschaft erfüllen.
Stärken und SchwächenDer rechte Ohrstöpsel ist quasi die „master unit“ und auch solo verwendbar - dank eingebautem Mikrofon sogar zum Telefonieren. Gefunkt wird mit Bluetooth 4.2, flankiert durch „Near-field magnetic induction“ alias NFMI für eine stabile Drahtlos-Verbindung zwischen den Ohrstöpseln. Bei Nutzung mit iPhone und iPad erweist sich der AAC-Streaming-Support als vorteilhaft, weil sich häufig eine Komprimierungsstufe überspringen lässt. Umfassende Möglichkeiten zur Anpassung von Audio-Content an eigene Hörgewohnheiten bieten die digitale Signalverarbeitung und die für Android, iOS sowie watchOS erhältliche Beoplay App. Mittels Transparenz-Modus ist die passive Schallisolierung abgestuft reduzierbar. Umgebungsgeräusche werden in diesem Fall dosiert nach „innen“ übertragen - sinnvoll etwa im Straßenverkehr oder Büro. Die subjektive Klangqualität hängt generell entscheidend vom Sitz ab, speziell die Bass-Reproduktion. So gehören zum Lieferumfang fünf Ohrpassstücke in verschiedenen Größen, vier aus Silikon und eines aus der Sport-Pro-200-Serie von Comply. Ebenfalls dabei ist eine kompakte Ladeschale, die Energie nicht nur durchreicht, sondern wie eine Powerbank selbst speichert. Nach maximal 12 Stunden Dauerbetrieb lassen sich die Ohrstöpsel hier noch zweimal aufladen. Als „intuitiv“ wird die Touch-Bedienung der Audio-, Anruf- und Lautstärke-Steuerung beschrieben - viel Zeit zur Eingewöhnung ist nicht nötig.
Preis-Leistungs-VerhältnisBei Amazon ist das vom Dänen Jakob Wagner gestaltete Headset-Duo für rund 300 Euro zu erwerben, zwei Design-Ausführungen sind verfügbar. Angesichts des Marktumfeldes und der innovativen Details wirkt der Preis bescheiden, eventuell traut man dem Konzept selbst noch nicht so richtig. Die Free aus dem Hause JBL etwa sind den Skandinaviern erstaunlich ähnlich - und derzeit bereits für knapp 150 Euro zu haben.