Der US-amerikanische Hersteller Baby Jogger feiert seinen Vue Lite großspurig als weltweit ersten Buggy mit Sitzumsetzer. Wie gut sich das Konzept im Alltag schlägt und welchen Vorteil dies bei einem Buggy für ältere Kinder haben soll, lässt sich allerdings weder aus Fahrberichten der Eltern, noch aus den Datenblättern ablesen. Die Idee gibt es bei Kombikinderwagen und Sportwagen mit „Ab-Geburt-Mobilität“ schon länger – und dort ergibt sie auch Sinn: Jüngere Babys mit Elternblick transportieren zu können und das schon an seiner Umwelt interessierte, ältere Kind in Fahrtrichtung umzusetzen – je nach Entwicklungsphase und Befindlichkeit.
Sitzumsetzer mit Sekundenfunktion
Wer das Geld in die Hand nimmt, erhält dennoch ein durch und durch attraktives Modell vor allem für den Stadteinsatz. Die Wechselfunktion vom Panorama- in den Elternblick und umgekehrt soll sich mit einem Handgriff und sogar mit Kind auf dem Arm bedienen lassen. Nach der Papierform ergibt dies auch eine technische Augenweide: Das Verdeck klappt nach vorne und die Rückenlehne zur anderen Seite – nur nicht mit Kind im Sitz, was allenfalls eine drehbare Konstruktion mit Sockel hätte erledigen können. Das alles soll in nicht mehr als zwei Sekunden zu bewerkstelligen sein – einhändiges Elternsein leicht gemacht. Eine der ganz großen Stärken des Vue Lite ist seine Stadttauglichkeit. Dazu gehören die schwenkbaren Kunststoffräder vorne, das mit 6,4 Kilogramm enorm handliche Gewicht und die regenschirmähnliche "Klappmasse", die allerdings bei 110 x 24 x 33 Zentimetern inklusive Räder nicht in jedem Fall kofferraumtauglich ist.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 24.03.2016 | Ausgabe: 4/2016
- Details zum Test
„gut“ (2,3)
„Rückwärts. Rückenlehne lässt sich so verstellen, dass das Kind entweder vorwärts oder rückwärts mit Blick zu den Eltern fährt. Beim Rückwärtsfahren gibt es keine Fußstütze. Recht mager gepolstert, Gestänge spürbar.“