Das Wichtigste auf einen Blick:
- Frontsitzer bis maximal 15 kg, Hecksitzer bis 22 kg geeignet
- Sicherheit im Mittelpunkt (Signalwirkung, keine Ecken oder scharfe Kanten)
- auf Größenanpassung bei Fußschalen, Sitzgurten und Kopfstützen achten
- Nachteil von Hecksitzern inbesondere Gefahr des Aufschaukelns
- am besten mit ausgeprägtem Speichenschutz und hoher Rückenlehne
- Helmmulden ermöglichen helmtragenden Kindern eine bequemere Kopfhaltung
Worauf reagieren Tester bei einem Kinderfahrradsitz positiv, woran übt man Kritik?
Grundsätzlich werden Kinderfahrradsitze unabhängig davon getestet, ob sie vor oder hinter dem Fahrer montiert werden – die Testkriterien sind einheitlich gehalten. Beim Radfahren mit einem Kind sollte das Fahrverhalten so gering wie möglich beeinträchtigt werden. Fahrstabilität, Fahren auf verschiedenen Untergründen und Verhalten beim Schieben sollten ein gutes Bewertungsbild ergeben. Ein Hecksitz kann durch die zusätzliche Last Schwankungen und Rahmenflattern verursachen, wodurch es schwieriger ist, die Kontrolle über das Rad zu behalten. Das kann mit einem Frontsitz nicht passieren, da die Last hier im Bereich des Schwerpunktes des Rades auftritt. Positiv reagieren Tester auf die Eignung für das Kind, im Besonderen auf Sitzkomfort und Federung. Zusätzlich gehen Sitzklima und Fahrradhelm-Eignung eines Kindersitzes in die Wertung mit ein.Woran erkennen Sie einen sicheren Kinderfahrradsitz?
Prüfkriterien und Sicherheitsanforderungen an einen Fahrradsitz für Kinder zwischen 9 und 22 kg werden durch die Norm DIN EN 14344 festgeschrieben. Gefragt sind Speichenschutz, Gurtsystem, Sitzbefestigung und Signalwirkung etwa durch Reflektoren und Farbe eines Sitzes, nicht zuletzt geht es ganz allgemein um die Verletzungsgefahr. Leider entsprechen nicht alle Sitze dieser Norm. Die Hersteller scheitern zum Teil in allen Belangen, speziell dominieren scharfe Ecken und Kanten oder die fehlende Signalwirkung die kritischsten Testfazits.Auch das GS-Prüfzeichen, das die Prüfung durch ein unabhängiges Institut bestätigt, ist für sich genommen noch kein Garant für einen sicheren Kindersitz. Besonders bemängelt werden oft zu geringe Einstellungsmöglichkeiten im Bereich der Fußstützen oder die unzureichende Einhaltung der Maßvorgaben, zum Beispiel für die Höhe der Rückenlehne.
Produkt-Tipp: Ein „guter“ Fahrradsitz für Kinder bis 15 kg
Gut
1,8
Yepp Nexxt Mini
Zum Produkt
Wo sitzt Ihr Kind am besten – vor oder hinter dem Fahrer?
Diese Entscheidung müssen Sie sehr überlegt fällen, beides hat Vor- und Nachteile. Doch in Deutschland hilft wie so oft eine Norm, Fallen zu vermeiden: Vorne ist ein Kinderfahrradsitz nur bis maximal 15 kg geeignet, Kinder mit mehr Gewicht müssen auf einen Kindersitz für die Gepäckträger-Montage umziehen. Frontsitze sorgen für freie Sicht, hinten sitzt es sich windgeschützter und überdies bequemer dank der Rückenlehne, die es auch mit Relaxfunktion zu kaufen gibt.Einen Nachteil haben Hecksitzer aber doch: Je nach Untergrund und Fahrbewegung können sie eine Pendelbewegung verursachen, die Stiftung Warentest spricht hier vom „Aufschaukeln“. Dieses wirke sich vor allem auf das Fahrverhalten von Fahrrädern mit tiefem Durchstieg aus. Auch beim Schieben sind Fahrradsitze für vorn jenen für hinten überlegen. Durch die Montage am Lenkerschaft sind Front-Fahrradsitze einfacher zu stabilisieren, während insbesondere beladene Heck-Fahrradsitze das Fahrrad schneller zum Kippen bringen. Fällt Ihre Wahl auf einen Kinderfahrradsitz für Kinder bis 22 kg – also für hinten –, empfiehlt sich ein Kinderfahrradsitz mit Helmmulde, damit Ihr Kind nicht mit abgeknicktem Kopf sitzen muss.
Die besten Kinderfahrradsitze zur Montage vor dem Fahrer
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 71,90 € Sehr gut 1,5 |
Praktisch, aber nicht ganz so flexibel wie versprochen Weiterlesen |
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ab 69,99 € Gut 1,6 |
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ab 82,24 € Gut 1,7 |
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87 Meinungen 1 Test |
Die Lieblinge der Warentester: Kindersitze im Test-Spiegel
- Yepp Nexxt Mini (Note: gut)
- Hamax Caress (Note: gut)
- Yepp Maxi Seatpost (Note: gut)
- OK Baby Orion (Note: gut)
- Bobike One maxi 1P & E-BD (Note: gut)
- Thule RideAlong (Note: gut)
- Polisport Guppy Maxi+ FF (Note: gut)
- Hamax Zenith, Testsieger bei Velojournal in der Märzausgabe 2018 (Note: sehr gut)
Kindersitze, die im Test negativ aufgefallen sind
Folgende Kinderfahrradsitze bewertet die Stiftung Warentest insgesamt mit „Ausreichend“ oder „Mangelhaft“. Damit sind sie die Verlierer im Warentest:- Polisport Guppy Mini (Note: ausreichend)
- Torrex BG-5 (Note: ausreichend)
- Bobike Exclusive mini (Note: mangelhaft)
- Bellelli Tiger Relax (Note: mangelhaft)
Kindersitze vorne oder hinten am Fahrrad? – Das rät der ADFC
Ob Sie für den Transport Ihres Kindes einen Kindersitz, einen Fahrradanhänger oder ein Trailerbike nutzen, hängt laut Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club ADFC von mehreren Faktoren ab – etwa von Ihrem Geldbeutel und auch von Ihrem Fahrrad. Mehrheitlich jedoch sind Heck-Fahrradsitze im Einsatz, bei denen das Kind hinten auf dem Fahrrad über dem Gepäckträger sitzt. Modelle, auf denen die Kinder zwischen Lenker und Fahrer sitzen, offenbaren oftmals Probleme bei der Halterung, die nicht zum Steuerrohr passt. In einem Sitz hinter dem Fahrer seien die Kinder bei einem Unfall ohnehin besser geschützt, so der Tenor bei ADFC.Checkliste: Wie erwischen Sie den besten Kinderfahrradsitz? Was ist sonst noch wichtig?
- Pass-Check: Nicht jeder Kindersitz passt an jedes Fahrrad, teilweise müssen Sie kleine Veränderungen an Ihrem Fahrrad vornehmen. Das gilt besonders, wenn es sich um ein sehr neues und modernes Fahrrad mit einer speziellem Rahmengeometrie handelt. Bei den meisten alten Rädern, speziell Holland-, City- oder Trekkingrädern, können Kindersitze aber problemlos angebracht werden.
- Anprobe: Die beste Methode, keinen Fehlkauf zu riskieren, ist die „Anprobe“ im Laden. Nehmen Sie Ihr Fahrrad also mit zum Kauf. Es könnte durchaus sein, dass zum Beispiel Anlötteile für Bremszüge am Sitzrohr im Weg sind oder der Bügel nicht passt. Ihr Fachhändler kann Ihnen in diesen Fällen Alternativen anbieten.
- Fingerfallen: Hat Ihr Fahrrad einen Sattel mit Federn, sollten Sie diese abdecken (lassen). Andernfalls kann es passieren, dass sich Ihr Kind die Fingerchen einklemmt.
- Locker mitwippen: Ein Heck-Kindersitz sollte einige Zentimeter über dem Gepäckträger schweben, damit der Metallbügel mitschwingen kann.
- Stabilitäts-Check: Achten Sie darauf, dass Ihr Fahrradständer einen stabilen Stand bietet. Auf Nummer sicher gehen Sie mit einem Hinterbau- oder breiten Mittelbauständer unter der Tretkurbel.
- Einhand-Prinzip: Sie sollten Ihr Fahrrad immer mit einer Hand festhalten können, während Sie Ihr Kind im Sitz anschnallen. Gurte, die Sie mit einer Hand bedienen können, erhöhen nicht nur das Sicherheitsniveau eines Sitzes, sondern erleichtern auch das Handling.
- Flach-Heck: Im Idealfall ist ein Kinderfahrradhelm im Heck abgeflacht. So muss Ihr Kind nicht mit geneigtem Kopf sitzen, weil die Rückenlehne des Sitzes gegendrückt.
- Flatter-Test: Testen Sie vor dem Kauf, ob Sie Ihr Fahrrad mit Kind im Sitz stabil fahren können. Je schwerer die Fuhre und je weiter der Schwerpunkt nach hinten verlagert ist, desto stärker beeinflusst dies Ihre Fahrgewohnheiten.
- Nässe-Test: Schützen Sie Kindersitz und Polster vor Regengüssen. Für die meisten Sitze gibt der Handel passende Regencover her.
- Wichtig in allen Fällen: Die Ergonomie muss zu den Körpermaßen Ihres Kindes passen und der Sitz ein gutes Gefühl von Fahrstabilität, Sicherheit und Überblick vermitteln.
Richtiges und sicheres Sitzen: Gurtsysteme und Einstelloptionen
Auf einige Details sollten Sie bei der Wahl des Kinderfahrradsitzes besonderes Augenmerk richten. Dazu gehört insbesondere das Gurtsystem. Mit diesem sollten Sie Ihr Kind fest im Sitz anschnallen können, zudem sollte sich der Gurt leicht verstellen lassen. Die meisten Kinderfahrradsitze sind mit einem Dreipunkt- oder einem Fünfpunkt-Gurtsystem ("Hosenträgergurte") ausgestattet, wegen ihres zusätzlichen Schrittgurtes gelten Letztgenannte als besonders sicher.Außerdem sollten Sie die Fußstützen des Sitzes in der Höhe und passend zur Größe des Kindes einstellen können. Gleiches gilt für die Kopfabstützung, die sich leicht an das Wachstum Ihres Kindes anpassen lassen muss. Das steigert nicht nur den Sitzkomfort, sondern erhöht auch die Sicherheit: Der Kopf Ihres Kindes wird optimal abgestützt und bei einem Aufprall gehalten.