Baby­trage Test: Gute unter­stüt­zen die Anhock-​Spreiz­hal­tung

Ob Babytrage oder Tragetuch: Eine gute Tragehilfe unterstützt die Anhock-Spreizhaltung. Tests fördern tadellose, aber auch schlechte Modelle zutage.
Die Kacheln führen zu der passenden Bestenliste. Diese enthält top bewertete Produkte aus unabhängigen Tests und Meinungen.

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Ratgeber: Kindertragen

Kauf­be­ra­ter: Half­buckle, Full­buckle oder Wickel­tuch?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • wichtig sind M-Haltung, Kopfstütze und Bauch-Bauch-Position
  • umstrittene Trageposition mit Blick des Babys in Laufrichtung des Erwachsenen
  • Fertigtragen für Babys unter vier Monaten nicht optimal
  • Hüft- oder Rückentragen erst ab dem sechsten bis achten Monat
  • Stiftung Warentest: Wickeltücher sind kindgerechter als Babytragen
  • am besten waschbar und ohne gesundheitsschädliche Stoffe

Manduca XT Testsieger Babytrage So sehen Testsieger aus: die Vollschnallen-Trage Manduca XT mit breiten Schultergurten. Sie ist kindgerecht, sicher und leicht zu bedienen. (Bild: amazon.de)

In der Evolution ist das Neugeborene ein Tragling. Das Schieben kommt erst später - ist aber nicht für alle Eltern die bequemste Lösung. Deshalb werden Babytragen als Alternative zum Kinderwagen immer beliebter. Sie bieten mehr Bewegungsfreiheit beim Einkaufen, bei der Hausarbeit oder bei Ausflügen. Sie sparen Platz, geben dem Baby ein Gefühl von Wärme und fördern die so wichtige Bindung zwischen Eltern und Kind. Babytragen sind zudem günstiger als die meisten Kinderwagen, die Sie bereits ab Geburt verwenden können.
Es gibt also viele gute Gründe, sich eine der drei grundlegenden Tragehilfen genauer anzusehen: Babytragen mit Vollschnallen, Babytragen mit Halbschnallen und klassische Tragetücher. Wir zeigen, worauf es beim Kauf ankommt.

Mini-Lexikon: Was sind Vollschnallen-Tragen, was Halbschnallen-Tragen und was Wickeltücher?

  • Eine Vollschnallen-Trage wickeln Sie nicht um Ihren Körper – auch nicht teilweise. Diese Fullbuckles legen Sie wie ein T-Shirt an oder setzen Sie wie einen Rucksack auf. Anschließend sichern Sie die Trage mit Schnallen oder Klettverschlüssen.
  • Eine Halbschnallen-Trage vereint das einfache Anlegen einer Fullbuckle mit der Flexibilität eines Wickeltuches. Sie lässt sich per Verschluss-Technik sichern und so individuell binden oder anpassen wie ein klassisches Baby-Tragetuch.
  • Ein Wickeltuch bietet viele Möglichkeiten – sowohl bei der Körperanpassung als auch bei der eigentlichen Wickeltechnik. Hier öffnet sich ein weites Feld für die Angebote der vielen Hersteller und Trageberaterinnen, Stoffarten und Wickeltechniken, aber auch Ratschläge und Meinungen zu empfehlenswerten oder veralteten Wickelmethoden. Vor allem Hebammen-Blogs und Elternforen sind eine Fundgrube für Bindetechniken, Missverständnisse oder auch Mythen rund um das Tragetuch.

Klassisches Wickeltuch oder Fertig-Babytrage? Womit trage ich mein Kind am besten?

Im Gegensatz zu einem klassischen Wickeltuch müssen Sie für eine Fertigtrage keine Wickeltechnik erlernen. Babytragen, die es als Vollschnallen- und Halbschnallen-Tragen zu kaufen gibt, müssen Sie im Grunde nur umlegen und mit Gurten festzurren. Je mehr Verstelloptionen im Schulter-, Hüft- und Stegbereich eine Babytrage bietet, desto besser passt sie sich an die Größe Ihres Kindes und Ihren Körper an. Dadurch sitzt sie auch strammer – wichtig für die Lastübertragung von den Schultern auf die stabile Körpermitte und einen ergonomisch richtigen Sitz. Experten zufolge sollten Sie eine Babytrage erst ab dem vierten bis sechsten Monat verwenden; die Stützwirkung für den Rücken sei geringer als bei einem Tragetuch.

In einem Tragetuch sitzen Neugeborene automatisch richtig

Babytragetuch Didymos Prima Gut angehockt mit dem Gesicht zum Körper: So sieht die ÖKO-TEST Neugeborene ergonomisch richtig gelagert. Hier im Bild: Tragetuch Didymos Prima in der Ausführung Rubin-mandarine. (Bild: didymos.de)

Modelle mit Innen- und Außensack könnten zudem zu wenig stramm anliegen. Mit einem Tragetuch – gewickelt unter versierter Hand – sitzen Babys automatisch richtig, wie aktuelle Tests zeigen. Da Sie Ihr Tuch vor jedem Tragen neu binden, passen Sie es jedes Mal neu an die Größe Ihres Kindes an. Verfechter:innen der klassischen Tragetücher verweisen zudem auf die guten Testergebnisse: Alle von der Stiftung Warentest untersuchten Modelle haben den Tragetuch-Vergleichstest mit „gut“ oder sogar „sehr gut“ bestanden. Mit Modellen wie dem Amazonas Carry Sling (dem besten Wickeltuch im Test), Didymos Prima, Manduca Sling oder Moby Wrap Classic machen Sie also alles richtig. Achten Sie dabei auf den korrekten Sitz oder lassen Sie sich das Wickeln, Aufsitzen und Anpassen von einer Trageberaterin vorführen. Ein Video weiter unten im Text zeigt eine Technik.

Für das Kind eignen sich Tücher oft besser als Tragen. Sie passen sich an unterschiedliche Größen an, das Kind ist immer richtig gewickelt. – Stiftung Warentest im Babytragen-Vergleichstest Januar 2020

Auf einen Blick: Worauf muss ich beim Tragen meines Babys besonders achten?

Rundrücken: Babys werden mit einem Rundrücken geboren. Die Doppel-S-Form der Wirbelsäule bildet sich erst später. Tragen Sie Ihr Kind im Tuch oder in einer Babytrage, sollte der Rücken optimal gestützt werden. Bei manchen Babytragen oder sehr nachgiebigen Wickeltüchern gelingt das nicht immer optimal.

M-Haltung: Die M-förmige Beinhaltung ist das A und O bei Babytragen und Wickeltüchern. Dabei liegen die Knie etwas oberhalb des Beckens, was von hinten aussieht wie ein „M“. So können Sie sicher sein, dass die Hüfte Ihres Kindes ohne Fehlstellung reifen kann.

Kein Panorama-Sitz: Setzen Sie Ihr Würmchen nicht mit Panoramablick in die Trage. Bei dieser Trageposition schaut es nach vorn und kann zu viele Reize aufnehmen. Meist kommt eine unbequeme und ungünstige Haltung hinzu. Beinchen und Rücken nehmen eine orthopädisch unerwünschte Position ein.



Babytragetuch mit Ring-Gürtelschnalle Amazonas Carry Sling Wer auf die elastische Kreuzkörper-Webart eines Wickeltuches schwört, macht mit der Amazonas Carry Sling alles richtig. Das Tragetuch wird über zwei Aluminium-Ringe gesichert. Es gibt weder Gurte noch Schnallen, auch das Knotenbinden entfällt. (Bild: amazon.de)

Beinhaltung, Stegbreite, M-Sitz: Was muss eine gute Babytrage mindestens können?

Die Fachbeiräte von Stiftung Warentest, Trageberaterinnen und Orthopäden betonen die Wichtigkeit der sogenannten M-Haltung – wenn also die Beinchen ein „M“ formen. Diese Anhock-Spreiz-Haltung ist in den ersten Lebensmonaten enorm wichtig, damit die Hüfte ohne Fehlstellung ausreifen kann. Die Beinöffnung liegt seitlich und ermöglicht eine leicht angewinkelte Beinchenhaltung, mit den Knien etwa in Bauchnabelhöhe. Die Stegbreite entspricht in jedem Fall etwa der Körperbreite des Kindes, ist also individuell anpassbar. Der Innensack soll bis zu den Knien reichen, sonst hängen die Beinchen ohne Beugung senkrecht nach unten weg.
Tipp: Nur wenn eine Babytrage auch rundum sicher ist, hat sie eine Chance auf den Testsieg. Die Zeitschrift ÖKO-TEST prüft Sicherheitsmängel unter mehreren Aspekten: die Länge des Brustgurtes nach DIN-Norm und weitere an der Trage befestigte Schnüre, die Schlaufen bilden können. Im Praxistest wird auch untersucht, ob das Kind jederzeit frei atmen kann.
Um kein Risiko einzugehen, sollten Eltern beim Tragen immer sicherstellen, dass das Kind ausreichend Luft bekommt, Mund und Nase frei sind und das Kinn des Babys nicht auf die Brust absinkt. – ÖKO-TEST im Dezember 2023

Bauch-Rücken-Trageweise kann ganz kleinen Babys schaden

In den ersten sechs Monaten ist die Bauch-Bauch-Tragetechnik nicht verhandelbar. Von Tragepositionen, bei denen Neugeborene in Tragerichtung blicken und Stützmöglichkeiten fehlen, raten Fachleute kategorisch ab. Die Babys könnten sich den Umgebungsreizen nicht entziehen und der Rücken drückt sich ergonomisch ungünstig nach vorne durch. Das gilt auch für ein älteres Baby, wenn sie länger unterwegs sind: Tragen Sie es gut eingehockt mit dem Gesicht zum Körper. Auch für das Mindestalter gelten Regeln: Hüftsitze sollten Sie laut Stiftung Warentest nur für kurze Zeit, Rückensitze erst ab dem neunten Monat verwenden.
Der Rücken des Kindes ist in dieser Position nämlich meist unnatürlich durchgestreckt, die ergonomisch optimale Anhock-Spreiz-Haltung kaum möglich. – ÖKO-TEST zur Trageposition mit Blick des Babys nach vorn.

Video-Anleitung zum Binden eines Tragetuchs: Die Stiftung Warentest zeigt die Wickelkreuz-Technik

Taschen, Gurte, Stoff: Auf scheinbar Nebensächliches achten

Ferner lohnt es sich, auf scheinbar nebensächliche Details zu achten, die sich im Alltag als hilfreich erweisen können. Dazu gehören kleine, außenseitig angebrachte Taschen für allerlei Krimskrams wie ein Hausschlüssel oder gut gepolsterte, möglichst breite Gurte. Als Material kommen neben elastischem Synthetik-Gewebe auch Baumwoll-Stoffe oder gewebtes Material zum Einsatz. Letzteres ist besonders stabil und laut Empfehlung der Zeitschrift „test“ gut für Kleinkinder geeignet. Flexible, zugleich robuste Materialien sind für sportliche Eltern eine gute Wahl. Apropos Sport: Wenn Sie viel wandern, lohnt sich ein Blick auf spezielle Kraxen, die jedoch meistens für ältere Kinder gedacht und darüber hinaus relativ teuer sind. Für den Einsatz im Baby-Alltag sind sie kaum geeignet.

Top 3 der Kinder- und Babytragen mit hoher Traglast

  Maximale Belastbarkeit Unser Fazit Stärken Schwächen Bewertung Angebote
Kid Comfort Pro

Sehr gut

1,4

24 kg Durch­dachte Trage mit Son­nen­dach und viel Stau­raum

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    noch keine bekannt

318 Meinungen

1 Test

Deu­ter Kid Com­fort Active SL

ab 195,94 €

Kid Comfort Active SL

Gut

1,7

22 kg Auf die weib­li­che Ana­to­mie abge­stimmte Kraxe für alpine Tages­tou­ren

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    noch keine bekannt

60 Meinungen

0 Tests

Ergo­baby Omni Breeze Baby­trage Soft­flex Mesh

ab 119,90 €

Omni Breeze Babytrage Softflex Mesh

Gut

1,6

20,4 kg Fle­xi­bel, gut ver­ar­bei­tet und luf­tig -​ aber Vor­sicht mit der Front­tra­ge­weise

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333 Meinungen

0 Tests

von Sonja Leibinger

„Ein Neugeborenes in ein Wickeltuch zu setzen, kann zur mühsamen Fingerübung werden. Mein Sling-Babytragetuch möchte ich aber nicht mehr hergeben.“

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