Stärken
Schwächen
Seit weit über 50 Jahren und mittlerweile in vielen Millionen Exemplaren weltweit werden Espressokannen dafür benutzt, einen kleinen Koffein-Muntermacher herzustellen – und zwar ohne viel Aufhebens. Das einzige, was benötigt wird, ist einen Wärmequelle – ein Herd oder einen Steckdose – und hohe Anschaffungskosten fallen ebenfalls nicht zwingend an. Die auch Caffe(t)tiera oder Mok(k)akannen genannten Geräte sind daher gleichermaßen zu Hause wie auch für unterwegs sehr beliebt.
Kein echter Espresso
Streng genommen stellt eine Caffettiera aber keinen echten Espresso her, die deutsche Namensgebung führt hier in die Irre. Denn es fehlt ihnen der für Espresso benötigte hohe Druck. Das verdampfende Wasser aus den Kessel sucht sich zwar einen Druckausgleich und steigt in der Espressokanne nach oben, trifft dort auf das Kaffeepulver und sammelt sich anschließend in der darüber liegenden Kanne. Der Druck selbst jedoch übersteigt dabei kaum 1,5 bar – für einen Espresso zu wenig. Dem Ergebnis fehlt daher die typische Creme eines Espresso. Ausnahme: Bei einigen wenigen Modellen befindet sich am Steigrohr ein zusätzliches Ventil, das für einen höheren Druck von bis zu 6 bar sorgt. Espresso-Liebhaber ziehen diese Modelle daher in der Regel vor, da der Kaffee einem echten Espresso näher kommt.
Modelle für den Herd
Das Funktionsprinzip ist bei allen Espressokannen identisch. Unterschiede ergeben sich hauptsächlich in der Größe – die meisten Modelle sind für zwischen zwei bis maximal sechs Tassen ausgelegt – sowie bei der Erhitzung des Wassers. Traditionell sind die Kannen für die Herdplatte gedacht, wobei hier genau hingeschaut werden muss. Modelle aus Aluminium sind nicht für Induktionsherde gedacht, in diesem Fall sollte ein Gerät aus Edelstahl gewählt werden. Das Material hat ferner den Vorteil, dass es pflegeleichter ist und sich weniger verfärbt. Alu-Kannen dagegen setzen mit der Zeit eine Patina an, nicht zuletzt deswegen, weil sie nicht mit scharfen Reinigern in Kontakt kommen sollten. Aluminium ist außerdem seit einiger Zeit in den Fokus gesundheitsbewusster Konsumenten gerückt. Wer die (nahezu unumgängliche) tagtägliche Aufnahme von Aluminium durch Lebensmittel nicht über Gebühr strapazieren möchte, sollte daher vorsichtshalber generell auf Edelstahl umsteigen. Dem Stoff wird ferner nachgesagt, den Geschmack des Kaffees zu beeinflussen. Doch dieser Punkt wie auch die Gesundheitsgefährdung sind derzeit heiß umstritten. Die Herdmodelle haben schließlich noch den großen Vorteil, dass sie sich auch unterwegs, also etwa beim Campen, einsetzen lassen, zum Beispiel über einem Lagerfeuer. Die kleinen und leichten Geräte belasten das Gepäck außerdem nicht sonderlich.
... oder mit elektrischen „Wasserkocher“
Alternativ zu den Herdmodellen gibt es aber auch Espressokannen, bei denen der Wasserkessel wie bei einem herkömmlichen Wasserkocher von einer elektrische Heizspirale befeuert wird. Vorteil: Die Geräte sind sparsamer, denn bei den Herdmodellen geht viel Energie verloren, weil die Kannen oft kleiner als die Herdplatte sind. Kombiniert mit einer Abschaltautomatik muss der Kocher darüber hinaus nicht permanent im Auge behalten werden. Außerdem ist das Risiko geringer, sich die Finger zu verbrennen, die Handhabung also insgesamt bedienerfreundlicher als bei einem Herdmodell.Varianten
Einige interessante Varianten sollten zum Schluss nicht unerwähnt bleiben. Weniger Abwasch erfordern zum Beispiel Espresso-Kannen, bei denen der Kaffee direkt in Tassen aufgebrüht wird. Und wer mit seiner Kanne größere wie kleinere Tassenmengen gleichermaßen herstellen möchte, sollte darauf achten, dass das Gerät über die Möglichkeit verfügt, den Trichtereinsatz für das Kaffeepulver verkleinern zu können. Das geschieht entweder durch das Umdrehen der Filterscheibe oder durch den Einsatz einer zusätzlichen Zwischenfilterscheibe.