Stärken
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kein Verbrauch fossiler Brennstoffe
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gute Ökobilanzen
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stark auf Kurzstrecken und im Stadtverkehr
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meist sehr innovative, technische Ausstattung
Schwächen
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hohe Anschaffungskosten trotz Förderungen
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für Vielfahrer schwierig wegen langer Ladezeiten
Kaum ein Hersteller kommt heute komplett ohne Elektroautos in seiner Modellpalette aus. Vom Zwei-Personen-Kleinstwagen von Renault bis zur Luxusklasse eines Rolls-Royce bewegen sich Fahrzeuge allein durch die Kraft des Batteriestroms. Die Zulassungszahlen steigen ebenso kontinuierlich wie die Zahl angebotener Modelle in vielen Fahrzeugklassen.
VW Caddy im Paketdienst-Versuch
Ein Vorreiter für Elektroautos in Deutschland kommt aus Wolfsburg
Bei den meisten Elektroautos handelt es sich um Großserien-Pkw, die für das geänderte Antriebskonzept umgebaut werden. Viele von ihnen, etwa die Volkswagen mit Blue-E-Motion-Technik, sind noch nicht auf dem freien Markt erhältlich, sondern befinden sich im Großversuch, etwa bei Kurierdiensten. Der VW Caddy mit Elektroantrieb ist 120 Stundenkilometer schnell und fährt mit einer Ladung seiner Lithium-Ionen-Batterien 110 Kilometer weit. Die Aufladung erfolgt über Nacht und dauert mit 230-Volt-Haushaltsstrom acht bis zehn Stunden, mit 380-Volt-Starkstrom nur zwei bis drei Stunden. Abzuwarten bleibt, ob Volkswagen den Blue-E-Motion-Antrieb tatsächlich, wie vorgesehen, im Jahr 2013 zur Marktreife bringt. Vom Mini E des Mitbewerbers BMW ist dies vorerst nicht zu erwarten, und in der Luxusklasse ist der Rolls-Royce Phantom 102EX ebenfalls nur ein Konzeptfahrzeug.
Nissan Leaf
Japanische Hybride und E-Autos sieht man schon häufig auf den Straßen
Ganz anders der Nissan Leaf, der von den Japanern prominent auf der deutschen Website des Unternehmens präsentiert wird. Der Leaf ist ein Kleinwagen, der von vornherein als Elektrofahrzeug gedacht war und wie jedes andere Nissan-Modell erhältlich ist. Nissan ist damit einen Weg gegangen, der von unabhängigen Experten empfohlen wird, nämlich Elektroautos von Grund auf neu zu entwerfen, anstatt vorhandene Fahrzeuge umzurüsten. Denn die schweren Batterien, die an Stelle eines Kraftstofftanks unterzubringen sind, sowie der relativ kleine Elektromotor erfordern eine andere Konstruktion als ein Auto mit Verbrennungsmotor. „Wer sich mit der eingeschränkten Reichweite arrangieren kann, erhält das beste rein elektrisch betriebene Auto, das derzeit zu haben ist“, schreibt der ADAC über den Nissan Leaf. Zwar mit vier Rädern ausgestattet, aber kaum als vollwertiges Auto nutzbar ist der Renault Twizy, den man seit 2012 in Deutschland kaufen kann. Er rangiert als „Leichtkraftfahrzeug“ und bietet Platz für zwei Insassen, die hintereinander sitzen. Auf Wunsch gibt es ihn auch mit Türen – ein moderner Kabinenroller. Mit dem Nissan Leaf verbindet den Twizy, dass er unverhältnismäßig teuer ist.
Model S von Tesla
Der erste reine E-Auto-Hersteller kommt aus den Vereinigten Staaten
Vom Mini-Renault zur anderen Seite des automobilen Spektrums: Die Pkw von Tesla aus Kalifornien setzen ebenfalls allein auf Akku-Antrieb, zielen aber auf Oberklasse-Kunden und zieren die Garage mancher Hollywood-Stars. Der Tesla Roadster beschleunigt in weniger als vier Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer, und das Modell S soll eine Reichweite von 480 Kilometern ermöglichen. Doch bis zum Transportmittel für die Massen haben die Elektroautos einen weiten Weg vor sich. Während der Hybridantrieb den Toyota Prius inzwischen zum beliebtesten Taxi gemacht hat, liegt die Zahl der reinen Elektroautos, die in Deutschland zugelassen sind, noch unter 10.000 Exemplaren.