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Trendbarometer: Vorteile von Stielstaubsaugern werden konsequent zu Ende gedacht
Stielstaubsauger, häufig auch Stabstaubsauger genannt, punkten seit jeher mit dem Vorteil, wendiger zu sein als ihre mitunter recht klobigen, unbeholfenen Konkurrenten zum Hinterherziehen, den klassischen Bodenstaubsaugern. Außerdem waren sie schon immer wesentlich leichter.Bei der Entwicklung der aktuellen Generation werden diese Vorteile konsequent zu Ende gedacht. Die Geräte wiegen häufig gerade noch zwischen ein und drei Kilogramm. Das heißt für Sie: Staubsaugen wird zu einer beschwingten Angelegenheit ohne großen Kraftaufwand. Bei vielen Modellen können Sie mit nur einer Hand sogar die Decke oder Möbel und Regale absaugen.
Die Kehrseite dieser neuen Leichtigkeit: Damit die Gewichtsobergrenze nicht überschritten wird, verbauen die Hersteller nur Staubboxen mit einem geringen Volumen. Kaum ein Gerät nimmt mehr als ein Liter Staub und Schmutz auf. Im direkten Vergleich mit einem Bodenstaubsauger ist das nur rund ein Drittel.
Die Konsequenz folgt unmittelbar auf dem Fuß: Saugen Sie Ihre Wohnung regelmäßig und intensiv, kommen Sie nicht darum herum, den Behälter öfter zu entleeren. Das ist vor allem für Menschen mit einer ausgeprägten Allergie gegen Hausstaub eindeutig ein Malus, wie Tests in Fachmagazinen nicht müde werden zu betonen. Denn so einfach mittlerweile bei den meisten beutellosen Staubsaugern die Box zu entnehmen ist – spätestens beim Ausschütten in die Mülltonne staubt es unweigerlich. Vorsicht ist also angesagt.
Schwer im Trend: Beutellose Stielstaubsauger mit Akku
Aber auch in einem weiteren Punkt haben die Hersteller das Komfortbedürfnis der Kunden konsequent in den Blick genommen bzw. sich zunutze gemacht. Kaum ein Stielstaubsauger, der heutzutage auf den Markt kommt, bezieht den Strom noch über ein Netzkabel. Saugen mit Akku lautet stattdessen der Trend, auf den mittlerweile nahezu alle Hersteller aufspringen.Das ist nur konsequent, denn Staubsaugen soll wieder mehr Spaß machen. Die Kombination aus extrem leichten und damit bequem führbaren Geräten, die sich fast mühelos ohne lästiges Kabel durchs möblierte Wohnzimmer schieben lassen, ist in ihrem Mehrwert für die Kunden bestechend. Die Absatzzahlen sprechen dementsprechend für sich selbst – Akku-Staubsauger, in der Regel beutellos, laufen den Bodenstaubsaugern langsam, aber sicher den Rang ab.
Große Fortschritte bei der Akku-Technik kommen Stabstaubsaugern zugute
Beflügelt wird der Absatz noch zusätzlich durch die technische Verbesserung von Akku und Motor. Laufzeiten von bis zu einer Stunde sind keine Seltenheit mehr, zumindest im Standardmodus, in dem die Geräte nicht die volle Leistung abrufen. Schalten Sie jedoch einen oder zwei Gänge höher, etwa um hartnäckigen Schmutz in den Griff zu bekommen, bricht die Akkulaufzeit bei den meisten Modellen dramatisch ein – mitunter auf 10-15 Minuten.Bei den Topgeräten kommt dieser Fall aber nur selten vor, da ihre Saugkraft selbst im Standardmodus nicht nur hoch genug für die gängigen Anforderungen ist, sondern auch bei schwereren Aufgaben wie z. B. stark verschmutzten Teppichen kaum ernsthaft strauchelt.
Lassen Sie sich von Herstellerangaben zur Akku-Laufzeit nicht blenden!
Vorsicht gegenüber Herstellerangaben! Diese beziehen sich in der Regel auf die maximale Betriebsdauer der niedrigsten Leistungsstufe. Drehen Sie das Gaspedal bei hartnäckigem Schmutz oder etwa bei Tierhaaren eine oder zwei Stufen höher, sackt die Laufzeit massiv ab. In Zahlen: Rechnen können Sie bei einem guten Gerät mit Saugzeiten von rund 30 Minuten, Topgeräte erreichen knapp über eine Stunde – auf Stufe 1. Davon bleiben unter Volllast nur noch 10-15 Minuten beziehungsweise 30-40 Minuten übrig. Sie sehen: Bei einem Akkusauger heißt es, bei großen Wohnflächen zu haushalten.Neue Wege auch bei den Bodendüsen
Von den klassischen Bodenstaubsaugern sind Sie es bestimmt gewohnt, im Lieferumfang eine von Hartboden auf Teppich umschaltbare Bodendüse vorzufinden sowie, je nach Ausstattungsvariante, zusätzliche Kleindüsen für Fugen und Polster. Ganz anders dagegen beim Gros der Stielstaubsauger. Kaum ein Modell kommt heutzutage noch ohne eine Bodendüse aus, in der sich eine – oft elektrisch angetriebene – Bürstenrolle dreht. Der Vorteil: Deren Borsten klauben Haare, längere Faserreste u. ä. Schmutz effektiver auf; viele Stielstaubsauger eignen sich daher gut für Wohnungen mit Haustieren.Insbesondere (Tier-)Haare verfilzen sich leicht in der Bürste. Diese sollten Sie daher mit wenigen Handgriffen (und ohne Werkzeug!) zur Reinigung entnehmen können. Neuerdings setzen einige Hersteller sogar auf Zusatzdüsen mit einer weichen Bürstenrolle ohne Borsten, die denselben Effekt bewirken, sich aber wesentlich leichter von z. B. Haaren reinigen lassen als Bürstenborsten, in denen sich die Haare teils unangenehm verheddern – und sich nur mit viel Akribie und Mühe wieder entfernen lassen.
Damit außerdem auch höher gelegene Stellen beim Saugen nicht zu kurz kommen, erlauben es mittlerweile die meisten Stielstaubsauger, die Motoreinheit nebst Staubbehälter abzunehmen und den Stielstaubsauger mit einem Handgriff zu einem Handstaubsauger für z. B. Polstermöbel oder Regale umzufunktionieren – wofür Sie im Paket die auch bei klassischen Bodenstaubsaugern üblichen Zusatzdüsen (Fugen- und Polsterdüse, Polsterbürste) vorfinden. Diese sogenannten 2-in-1-Stielstaubsauger finden Sie unter diesem Link.
Obacht bei Modellversionen mit mehrteiligen Zubehör-Sets. Hier legen Sie oft für eigentlich überflüssige Zusatzdüsen mehr Geld als wirklich notwendig auf den Tresen. Anders gesagt: Fragen Sie sich, ob Sie tatsächlich z. B. Fugendüsen in mehreren Größen und Längen benötigen oder ob nicht ein Standardmodell für Ihre Bedürfnisse vollkommen ausreicht.
Saugleistungen im Visier: Unterschiedlichen Test-Bewertungen von Akku-Stielsaugern
Akku-Stielstaubsauger sind derzeit der Renner bei den Kunden. Gleichzeitig zeigen sich immer noch viele Interessenten skeptisch: Kann ein Akkusauger wirklich einen klassischen Bodenstaubsauger 1:1 ersetzen?
Der Blick in die Testlandschaft liefert leider keine eindeutige Antwort auf diese wichtige Frage. Denn auf der einen Seite prägen Modelle mit sehr guten Testnoten die Bestenlisten. Auf der anderen Seite bemängelt die renommierte Stiftung Warentest die Saugstärke ihrer Testkandidaten.
Bestes Beispiel: In dem im Februar 2021 veröffentlichen großen Vergleichstest von 14 Akkusaugern schnitten nur fünf Geräte mit der Testnote „Gut“ ab, während immerhin zehn von 15 parallel getesteten Bodenstaubsaugern mit Netzkabel diese Note geschafft haben. Pointe jedoch: Der beste Staubsauger im Test läuft mit Akku, nämlich der Dyson V11 Absolute, der auf Teppich sogar die Bodenstaubsauger hinter sich lässt. Die Kehrseite hingegen sieht so aus: VIer Akkusauger sind laut Stiftung Warentest nur „ausreichend“, zwei sogar „mangelhaft“. Das ist fast die Hälfte alle Testgeräte.
Im Nachfolgetest der Stiftung Warentest vom Juli 2021 wiederum überzeugt nur ein einziger Akkusauger (Dyson V11 Absolute Extra Pro) die kritischen Experten der Stiftung voll und ganz, zwei weitere erzielen immerhin noch ein „Befriedigend“. Mit anderen Worten: Kommt für Sie nur ein Topmodell mit exzellenter Saugkraft infrage, schnurrt das riesige Angebot an Akkustaubsaugern doch merklich auf ein paar wenige Kandidaten zusammen.
Woran hapert es bei Akku-Staubsaugern? An der Saugkraft
Der Grund für diese Misere ist, wie so oft, das Prüfverfahren der Stiftung. Es orientiert sich streng an DIN-Normen und akkuraten Messungen. Konkret: Wie viel Staub/Schmutz zieht ein Staubsauger tatsächlich ein? Auf den ersten Blick mögen Boden/Teppich sauber und staubfrei wirken. Die Messgeräte ermitteln jedoch deutliche Unterschiede in der Staubaufnahme, in Extremfällen teils mit gravierendem Ausmaß von etwa einem Fünftel gegenüber einem Bodenstaubsauger.Die Latte für ein „Sehr gut“ liegt daher bei der Stiftung Warentest sehr hoch und auf jeden Fall auch höher als bei anderen Fachmagazinen – was ein Blick in die detaillierten Ergebnislisten der einzelnen Tests belegt. Die Bestnote ist hier viel häufiger anzutreffen.
Dieser direkte Vergleich der Testmagazine muss Sie aber nicht zwingend in die Verzweiflung treiben. Denn alle Experten sind sich mittlerweile darin einig, dass die Saugstärke der Akkustielsauger in den letzten Jahren massiv besser geworden ist. Aus der untergeordneten Rolle der Zweitsauger für kleinere Missgeschicke zwischendurch sind sie eindeutig herausgewachsen. Aktuellen Geräten können Sie die Sauberkeit Ihrer Wohnung bei gängigem Hausstaub/-schmutz daher guten Gewissens anvertrauen. Die Einschränkung, dass nicht alle Modelle auf einer Höhe mit einem netzbetriebenen Bodenstaubsauger sind und daher nicht zu 100 % als vollwertige Alternative infrage kommen, relativiert diese Aussage nur geringfügig.