Das Wichtigste auf einen Blick:
- Stiftung Warentest empfiehlt Lattenrost-Eigenbau
- Einfache Lattenroste sind aufwendigen Varianten oft überlegen
- Mit einer guten Matratze benötigen Sie keinen teuren Lattenrost
- Bei dicken Matratzen wirkt sich ein Lattenrost kaum aus
- Zwei grundlegende Typen: innen- und außengelagerte Leisten
- So erkennen Sie nachhaltige Lattenroste
Lattenroste im Test: Im Vergleich mit „Marke Eigenbau“ unterlegen
Manche Hersteller behaupten, dass es ein komplettes Bettsystem, mindestens aber ein federnder Lattenrost sein muss, um bequem und ergonomisch richtig zu liegen. Die Stiftung Warentest ist anderer Meinung: Für Schlafkomfort sind die Liegeeigenschaften entscheidend.- Bei Seitenschläfern sollte die Wirbelsäule gerade ausgerichtet sein. Das heißt: Schulter- und Beckenbereich sollten tiefer einsinken. Bei Rückenschläfern sollte die Wirbelsäule ihre natürliche Doppel-S-Krümmung beibehalten.
- Die ideale Matratze unterstützt diese Positionen perfekt. Dem Lattenrost kommt nur die Aufgabe zu, die Matratze zu ergänzen. Er soll sie weder beeinträchtigen noch ihre Mängel ausgleichen.
- Doch viele der so beliebten Federlattenroste scheitern in Tests. Günstiger und in vielen Fällen besser ist eine gute Matratze, heißt es bei test.de.
In Kombination mit einer guten Matratze tut es ein einfacher starrer Lattenrost oft auch. – Stiftung Warentest
Tipp: Eine Ausnahme ist der f.a.n. Elastic Flex Plus KF, Testsieger mit Note „gut“. Er verbessert die Abstützeigenschaften der mitgetestesten Matratze vor allem für sogenannte H- und E-Typen nach dem „HEIA“-Schema der Stiftung Warentest.
Tipp: Orientieren Sie sich auch beim Lattenrostkauf am HEIA-Schema der Stiftung Warentest:
Tenor in den Matratzentests: Auf einen aufwendigen Lattenrost kommt es nicht an. Wenn Sie keinen an Kopf- und Fußteil verstellbaren Bettrost benötigen, können Sie sich an der DIY-Anleitung der Stiftung Warentest orientieren. Ein solcher Eigenbau bewahrt die positiven Liegeeigenschaften der verschiedenen Matratzenarten und belüftet die Matratze von unten her.
Welcher Lattenrost zu welcher Matratze?
Für Lattenroste, bei denen sowohl Kopf- als auch Fußteil verstellbar sind, sind Federkernmatratzen nicht optimal. Solche Modelle sollten Sie mit Schaumstoffmatratzen kombinieren. Bei den beliebten Kaltschaummatratzen sollte aber durch einen Mindest-Lattenabstand eine ausreichende Belüftung von unten gewährleistet sein.Tipp: Vor allem bei dünneren Matratzen sollten Sie mehr auf ein punktgenaues Abstützen Ihres Körpers achten als auf komplexe Belüftungs- oder Kernschnitt-Techniken. Bei dicken Matratzen spielen Art und Konstruktion des Lattenrosts dann fast keine Rolle mehr: Tests haben gezeigt, dass sich ein Lattenrost auf die Liegeeigenschaften dicker Matratzen kaum noch auswirkt.
Warum Sie Lattenroste in Größe 90 x 200 cm bevorzugen sollten
- Lattenroste in der Größe 90 x 200 cm sind flexibler als breitere Modelle. Die Härtegrade lassen sich nicht nur bequem von beiden Bettseiten aus, sondern auch sehr individuell auf jede Person einstellen.
- Tests zeigen: Je deutlicher ein Lattenrost von Größe 90 x 200 cm abweicht, desto weniger sind die Liegeeigenschaften vergleichbar. Bei breiteren Lattenrosten, z.B. für Doppelbetten, werden andere Anforderungen an die Punktlastprüfung, das Nachschwingverhalten oder die Geräuschentwicklung gestellt.
- Bei den 90x200cm-Rosten haben Sie mehr Auswahl. Dort finden Sie meist auch das günstigere Birken- oder Kiefernholz statt des teureren Buchenholzes, das bei vergleichbarer Flexibilität allerdings stabiler ist.
Ein guter Lattenrost muss die Matratze belüften
Das Motto „günstig sticht teuer“ gilt vor allem für Taschen- oder Tonnentaschenfederkern-Matratzen. Das heißt: Wenn Sie eine hochwertige Tonnentaschenfederkern-Matratze zu Hause haben, können Sie sich das Geld für einen aufwendigen Lattenrost sparen.Wegen ihrer guten Belüftung können Federkernmatratzen sogar auf dem Boden und ganz ohne Bettgestell liegen. Wichtig ist nur, dass die Matratze genug Luft bekommt, damit kein Schimmel droht.
Besonders gefragt: Lattenroste mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis
Im Vergleich der großen Lattenrost-Hersteller konnte vor allem Schlummerparadies in den letzten Jahren deutlich zulegen. Aber auch FMP versteht es offenbar, die Kundschaft mit einer großen Auswahl an starren, manuell oder elektrisch verstellbaren und vor allem preisgünstigen Lattenrosten in allen gängigen Größen zu überzeugen.Weitere beliebte Lattenrost-Anbieter sind Hn8 Schlafsysteme mit Condor Mot, BeCo, Dunlopillo, Ravensberger und Breckle. Die besten Preise bieten Discounter Aldi und Lidl mit den Modellen Living bzw. Living Style.
Weniger attraktiv sind offenbar Teller-Lattenroste oder andere komplexe Unterfederungen, die zwar viel Geld kosten, diese Aufmerksamkeit aber weder mit besserem Schlaf noch höheren Prestigewerten danken.
Die besten Lattenroste mit verstellbarem Kopfteil und Fußteil
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 319,00 € Sehr gut 1,2 |
Umfangreiche Ausstattung für hohe Belastbarkeit Weiterlesen |
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1.034 Meinungen 0 Tests |
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ab 158,00 € Sehr gut 1,2 |
In jeder Hinsicht lobenswert Weiterlesen |
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4.928 Meinungen 0 Tests |
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ab 279,00 € Sehr gut 1,3 |
Lattenrost im Mittelfeld Weiterlesen |
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141 Meinungen 0 Tests |
Wie sinnvoll ist eine Härtegradregulierung?
Bei den meisten Lattenrosten können Sie mithilfe von Schiebeelementen, bei anderen mithilfe drehbarer Teller verschiedene Elastizitätsgrade und Härtegrade einstellen.
In der Regel verändern sich Härtegrade durch zwei übereinanderliegende Leisten, die mithilfe von Schiebereglerpaaren miteinander verbunden sind. Sie erlauben eine stufenlose Einstellung, indem man sie wahlweise nach außen oder innen verschiebt.
Bei den meisten Herstellern funktioniert das identisch: Schiebt man die Regler nach außen, verbinden sich beide Latten zu mehr Härte. Schiebt man sie dagegen aufeinander zu, fungiert nur die obere Leiste als Stabilisator und der Lattenrost wird weicher.
Voreingestellte feste Zonen haben den Nachteil, dass sie nicht gleichermaßen zu allen Figurtypen passen. Vor allem für Seitenlieger eignet sich ein Lattenrost mit verstellbaren Härtegraden gut.
Auch bei vielen Tellerlattenrosten lässt sich der Härtegrad einzelner Tellermodule individuell anpassen. Das unterstützt, entlastet Schmerzpunkte, erhöht den Liegekomfort und stützt Ihren Körper bestmöglich. In der Regel besitzen aber auch einfachere Federholzrahmen und andere Federleisten-Rahmen eine Härtegrad-Regulierung.
Was beeinflusst sonst noch den Härtegrad eines Lattenrosts?
Die Anzahl der Latten. Als grobe Daumenregel gilt eine Lattenzahl von 25 bis 30 - je nach Länge. Für schwerere Menschen dürfen es auch etwas mehr sein.
Aber auch die Leistenlagerung spielt eine Rolle. Meist wird härterer Kunststoff oder weicher Kautschuk (Gummi) für die Verbindungselemente mit dem Rahmen verwendet. Anfangs bieten beide Materialien eine identische Stabilität. Doch Kunststoff ist anfälliger für Beschädigungen. Hochwertigere Lattenroste verwenden üblicherweise Kautschuk.
Was bringen Liegezonen?
Wie bei den Liegezonen einer Matratze sind auch bei Lattenrosten in erster Linie Schulter-, Rücken- und Beckenbereich von Bedeutung. In den Produktbeschreibungen liest sich das etwa so:- Die Schulterkomfortzone besteht aus besonders nachgiebigen Leisten, die die Schultern in Seitenlage etwas tiefer einsinken lassen und den sogenannten Schultereinklappeffekt in Rückenlage verhindern.
- Die Beckenkomfortzone formt sich aus flexiblen Leisten im Hüftbereich und lässt den Beckenbereich tiefer einsinken als die übrigen Körperzonen. Sie empfiehlt sich vor allem für Seitenschläfer:innen. Nur so kann die Wirbelsäule gerade und parallel zum Boden sein.
- Bei einem Lattenrost mit Mittelzonenverstärkung soll eine spezielle Federwirkung im oberen und unteren Bereich des Rückens den Liegedruck optimal aufnehmen. Diese Zone kann sich über drei bis neun Leisten erstrecken und in ihrer Nachgiebigkeit reguliert werden.
Welche Lattenrostbreiten stehen zur Auswahl?
Neben dem Standardformat 90 x 200 cm finden sich unter den meistverkauften Lattenrosten Angebote wie:Dabei gilt das 140er-Maß als das breiteste seiner Art, auf das man getrost zurückgreifen kann. Warum? Weil bei einem noch breiteren Lattenrost die Stabilität leiden würde. Vor allem Paarschläfer sollten besser auf zwei schmalere Lattenroste setzen, die sie getrennt auf die Liegeseiten ihres Doppelbetts legen. Das gilt vor allem bei besonders schweren, weil hohen und breiten Matratzen. Obendrein profitiert bei zwei nebeneinandergelegten Lattenrosten jeder von der Federwirkung, die sich sonst nur in der Lattenrostmitte abspielen würde.
Sie können den Hersteller Ihrer Wahl aber auch nach einer Sonderanfertigung fragen. Bedenken Sie jedoch das Gewicht, das Sie mit Matratze, Topper und Ihrem Körpergewicht auf dem Lattenrost zusammenspannen.
Damit das Eheleben nicht freudlos gerät, bieten Marken wie i-flair auch Lattenrostbreiten von 160 x 200 cm, 180 x 200 cm oder 200 x 200 cm mit stabilem Stahlrahmen und Stabilisierungsbändern für gleichmäßige Federung an.
Spricht eigentlich etwas gegen die günstigen Rollroste?
Sie fragen sich, wofür Sie das gutes Geld für einen Lattenrost raushauen sollen, wenn selbst ein Billig-Rollrost von Ikea die Haltbarkeitsprüfung übersteht – und sogar schlichte Selbstbau-Lattenrahmen ihren Zweck erfüllen? Hersteller und pfiffige Vertriebsprofis werden Fragen wie diese hassen. Doch im Normalfall reicht ein Rollrost vollkommen aus – gleich, welche Matratze Sie haben oder welchen Schlaftyp Sie repräsentieren.Noch dazu sind es die geringen Kosten, platzsparende Aufbewahrung und ein leichter Transport, der viele Menschen zu einem Rollrost verführt. Prinzipiell nachteilig ist die fehlende Federwirkung eines Rollrostes jedenfalls nicht: Keiner der von Stiftung Warentest geprüften Lattenroste bringt für Rücken- und Seitenlieger mehr als eine starre Holzplatte unter der Matratze.
Die Unterschiede zwischen Federholz-Lattenrahmen und preiswertem Rollrost sind demnach weniger ausgeprägt, als es die Hersteller uns glauben machen wollen. Damit Sie am Ende wirklich sparen, lohnt ein Blick auf die Qualität eines Rollrostes – also stabile Buchenholzlatten, Kunststoffbänder und Röhrchen, die als Abstandhalter zwischen den Latten dienen.
Tipp: Beim Probeliegen sollten Sie auch den Geräuschtest machen – vor allem bei einem Lattenrost mit Motor. Je mehr flexible Teile mitarbeiten, desto eher wird Ihr Lattenrost Nebenklänge zu Gehör bringen.
Was ist besser: innen- oder außenliegende Leisten?
Bei innenliegender Leistenlagerung werden die Federleisten nicht auf den Seitenholmen, sondern dazwischen eingebracht. Aufliegende Leisten liegen mittels der Leistenkappen quasi schwebend über den Seitenholmen.- Mit aufliegenden Leisten fühlen sich vor allem Paare wohl, die sich eine gleichmäßige Federwirkung über die gesamte Matratzenbreite und einen Schlafkomfort ohne „Besucherritze“ wünschen.
- Innenliegende Varianten haben eine geringere Bauhöhe. Weil sie der aufliegenden Matratze noch Halt bieten, eignen sie sich auch für Bettrahmen mit geringer Einliegetiefe.
Elektrische Lattenroste verfügen oft über eine sogenannte Netzfreischaltung, damit keine elektrischen Magnetfelder den erholsamen Schlaf stören. Gehören Sie zu den sensibel auf Umwelteinflüsse reagierenden Menschen, die sich von Meldungen über das Erdmagnetfeld beeinflussende Metallteile beunruhigen lassen, können Sie im Fachhandel für Naturmatratzen und Naturbettwaren oder bei Anbietern metallfreier Bettwaren und Lattenroste fündig werden. Dazu gehören unter anderem Baumberger, Naturhaus Janssen, Soldberg, Pure Nature, Grüne Erde oder allnatura.
Tipp zur Nachhaltigkeit: So erkennen Sie unkritisches Holz
Holz für Lattenroste kann ein kritischer Rohstoff sein. Wer etwas für die Umwelt tun möchte, sollte auf zertifiziertes Holz setzen. Nur Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft geben Orientierung, schreibt die Forstökonomin Prof. Dr. Carola Paul in „test“-Ausgabe 10/2022. Das Siegel FSC mit zertifizierter Lieferkette garantiere eine strenge Kontrolle des Holzes auf dem Weg vom Einschlag über das Sägewerk. Es ist zu erkennen am FSC-Siegel plus Kürzel CoC – für „Chain of Custody“. Häufiger werden Sie auf das PEFC-Siegel stoßen. Es steht für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Generell sei deutsches Holz fast immer nachhaltig produziert, heißt es bei Stiftung Warentest. Auch alle anderen EU-Länder und Anwärter gelten als wenig kritisch, da diese über Forstministerien und Schutzgebiete verfügen. Kritisch sind nicht zertifizierte Produkte aus den Tropen oder aus China und Konfliktregionen. Aber auch solche ohne Angabe der Herkunft. Warum? Weil Hersteller für die Herkunftsangabe Deutschland oder aus verantwortungsvollen Quellen viel Geld hinblättern müssen – und sich die Werbung damit nicht entgehen lassen würden.