Das Wichtigste auf einen Blick:
- grundsätzlich nicht für Betten mit Quertraversen, Schweberahmen und Stauraum geeignet
- Netzfreischaltung schützt vor Stör- und Spannungsfeldern
- verwendbar mit nahezu allen Matratzenarten, ausgenommen Federkernmatratzen
- am besten mit Notabsenkung für den Fall eines Stromausfalls
- insbesondere bei Doppelbetten auf Position des Motors und der Kabelfernbedienung achten
- Modelle mit Hebelift-Funktion speziell für pflegebedürftige Senioren entwickelt
Elektro-Lattenroste im Test: Ist die Werbung der Hersteller überzogen?
Kurz zusammengefasst: Ja. Während sich motorgetriebene Lattenroste beispielsweise mit Hebelift- oder Sitzfunktion zum Teil palastartig präsentieren, bremst die Stiftung Warentest die Branche schonungslos ein: Tests zeigen, dass es auf einen aufwendigen Lattenrost nicht ankomme, genauso gut oder sogar besser sei man mit einem günstigen Modell aus Eigenbau aufgehoben. Waren viele Verbraucher bislang nicht von der Vorstellung abzubringen, ein komplexer Lattenrost sei unverzichtbar für ihre Schlafqualität, widerlegen Tests mit einfachsten Unterfederungen auf Spanplatten, dass es auch ohne Verstellfunktion geht. Eine Ausnahme formulieren die Tester für Menschen, die ein elektrisch verstellbares Kopf- oder Fußteil brauchen. Ein Motorrahmen verbessert dann zwar nicht die Liegeeigenschaften der Matratze, hebt aber den Bedienkomfort oder stellt, etwa bei älteren Menschen, erst die Grundbedingungen her, die sie für Liegen, Sitzen oder Lageveränderungen in ihrem Bett benötigen. Nach ihrer Selbstbau-Anleitung für einen einfachen Lattenrost haben sich die Experten der Stiftung Warentest mit Elektro-Lattenrosten nicht mehr beschäftigt, noch nicht einmal zum Vergleich mit manuell verstellbaren Lattenrosten. Eine elektrische Verstellfunktion, gleich ob mit kabelgebundener Steuerungseinheit oder Funkfernbedienung sowie mit oder ohne separat ansteuerbarem Kopf- und Fußteil, ist also aus Sicht der Tester nicht einfach nur ein besonderes Merkmal unter mehreren, die sonst bei Lattenrost-Tests zur Benotung stehen; mangels Nutzwert für die meisten Verbraucher sind sie offenbar gar nicht der Rede wert.Wie viel Geld muss ich in einem guten Elektro-Lattenrost unterbringen?
Die Preise beginnen bei rund 300 Euro und erreichen bis zu 4.000 Euro, und je nach Ausführung mit Hebelift für Senioren, Tellermodulen, Härteverstellung und Anzahl der Motoren noch deutlich mehr. Speziell bei großen Marken wie Swissflex, Röwa, youSleep oder Orthowell geht es nicht ohne die in der Branche üblichen Superlative: Elektro-Lattenroste seien optimal für alle, die sich maximalen Komfort wünschen und nicht gerade eine Federkernmatratze oder ein Bett mit Quertraversen und Schubkästen besitzen, die in der Regel nicht mit elektrischen Lattenrosten kompatibel sind. Auch bei Doppelbetten gelten Einschränkungen. Ist der Lattenrost mit einer netzgebundenen Steuerungseinheit ausgestattet, kommt es maßgeblich auf die Liegeseite an, der sie bauartbedingt zugewandt ist. Sicher gehen Sie mit Modellen, deren Motoren sich zumindest wahlweise per Funk steuern oder deren Motorposition sich auf die gewünschte Seite umbauen lässt. Technische Notwendigkeiten sind Netzfreischaltungen ohne elektrische Stör- und Spannungsfelder und eine Notabsenkung, die Sie bei einem Stromausfall in die Ausgangsposition zurückfährt.Verfügen Sie über ein etwas großzügigeres Budget, können Sie sich mit den Sekundärtugenden verschiedener Verstellmodi im Kopf-, Schulter-, Rücken- und Beinbereich (wahlweise mit oder ohne zusätzlichen Knick) beschäftigen oder Details wie Haltebügel für die Matratze und die Anzahl der stufenlos einstellbaren Liegepositionen erwägen.
Tipp: Möchten Sie zwei Lattenroste für ein Doppelbett verwenden, empfehlen sich randlose Lattenroste, deren Federwirkung über die gesamte Breite geht. Hier bleibt die stützende und federnde Wirkung auch randseitig und in der Bettmitte erhalten. Doch selbst im Luxussegment gibt es ein paar eklatante Brüche. Denn dass man selbst bei einem Lattenrost für mehrere hundert Euro akustisch zu viel von den Motoren mitbekommt oder auf Bettgestelle mit viel Bodenfreiheit beschränkt ist, das passt einfach nicht zum Versprechen maximalen Schlafkomforts. Über versteckte Mängel klärt hier eigentlich nichts vorab auf – außer, Sie erwischen eines der vielrezensierten Discountermodelle wie beispielsweise den Hn8 Condor Mot, dem Kunden eine gute elektrische Funktion attestieren, zugleich aber die fehlende Verschiebbarkeit des Motors und eine schwache Installationsanleitung beklagen.
Elektrisch verstellbare Lattenroste mit Federwirkung über die gesamte Breite
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