Das Wichtigste auf einen Blick:
- die meisten Geräte setzen inzwischen auf Voice over IP
- ISDN-Netze sind inzwischen abgeschaltet
- HD-Telefonie liefert weitaus bessere Gesprächsqualität
- nähern sich beim Funktionsumfang den Smartphones an
- einzelne DECT-Mobilteile dienen zur Erweiterung
Wie werden Schnurlostelefone von Testmagazinen geprüft?
Das Smartphone hat das klassische Telefon inzwischen beinahe verdrängt. Der Markt für Schnurlostelefone ist deshalb inzwischen relativ übersichtlich. Tests zu Schnurlostelefonen sind daher selten, dafür aber oft sehr ausführlich. Traditionsmagazine wie „connect“ oder „teltarif.de“ testen regelmäßig die neuen Produkte der großen Telefonhersteller Gigaset, Panasonic und AVM.
Für Produktvergleiche werden in der Regel Messwerte herangezogen. Lautstärke und Tonqualität werden sowohl objektiv als auch subjektiv bewertet. Dabei wird die Tonqualität in beide Richtungen geprüft. Also nicht nur, wie gut man mit dem Telefon die Gesprächspartner versteht, sondern auch andersherum. Die inzwischen obligatorische Freisprechfunktion sollte ebenfalls eine passable Tonqualität haben, um auch in größeren Räumen noch alles gut verstehen zu können. Mit der Tonqualität einhergeht auch die Funkreichweite: Ein gutes Schnurlostelefon sollte auch mit ein paar Wänden Abstand noch gut benutzbar sein, wobei allerdings die Basisstation einen maßgeblichen Anteil an der Empfangsqualität hat.
Außerdem messen die Tester die Akkulaufzeiten der Geräte sowohl für den Standby-Betrieb als auch bei Dauertelefonie. Im Standby halten die Geräte in der Regel ein bis zwei Wochen durch. Bei häufigen und langen Telefonaten verringert sich die Laufzeit erheblich. Hier trennt sich bei den Vergleichstests die Spreu vom Weizen.
Neben den messbaren Werten fließen weitere Aspekte in die endgültige Wertung der Testmagazine ein. So ist der Funktionsumfang stets ein wichtiges Thema in den Testartikeln. Gute Schnurlostelefone bieten Sonderfunktionen wie Babyphone, Wecker oder Geburtstagserinnerungen.
Auch die Verwaltung der Telefonkontakte wird kritisch begutachtet. Das Anlegen und eventuelle Synchronisieren von Kontakten muss einfach vonstattengehen und das Gerät muss genügend Platz für viele Nummern bieten. Der Anrufbeantworter – falls vorhanden – sollte ebenfalls zuverlässig funktionieren, eine gute Sprachqualität aufweisen und genug Speicherplatz zur Verfügung stellen.
Da die meisten Schnurlostelefone inzwischen Farbdisplays oder gar Touchscreens haben, wird die Qualität des Displays in den Tests immer mehr zum Thema. Neben der Bildqualität spielt hier auch die Textdarstellung eine Rolle. Seniorentelefone sollten so zum Beispiel besonders große und kontrastreiche Schriften anzeigen können.
Mobilteile moderner Schnurlostelefone – auch als Erweiterung nutzbar
Eine Besonderheit an schnurlosen Telefonen ist die Tatsache, dass Sie Ihr Telefon mit zusätzlichen Mobilteilen erweitern können. Wer mehr zur Qualität eines Mobilteils in Erfahrung bringen möchte, muss in den Tests der entsprechenden Haupttelefone stöbern. Denn da Mobilteile technisch exakt dem Originalmobilteil eines Telefons entsprechen, werden sie einzeln nicht getestet. Das Positive daran ist, dass einzeln erwerbbare Zusatzmobilteile das bisherige problemlos ersetzen können, ohne dass in der Bedienung oder dem Funktionsumfang irgendein Unterschied zu bemerken wäre. Angemeldet werden alle modernen Mobilteile via DECT-Funktechnik, wobei es der Basisstation vollkommen egal ist, ob es nun ein, zwei oder drei Mobilteile sind – es gibt kein "primäres".Da die Mobilteile baugleich sind, gelten dieselben Ansprüche an sie wie für die Originalteile. Neben der Sprachqualität betrifft dies vor allem die Bedienbarkeit der Tasten und die Logik der Menübedienung. Gerade für Käufer:innen einzelner Mobilteile ist aber auch die Integration dieser Geräte in andere bestehende Systeme von entscheidender Bedeutung – und dabei insbesondere die Frage, ob das Mobilteil auch mit fremden Basisstationen gut zusammenarbeitet. Leider wird diese Frage von Testmagazinen eher selten beantwortet. Eine Ausnahme machen die neueren IP-Telefone, die gezielt für den Anschluss am Router mit integrierter DECT-Basis beworben werden und daher mit verschiedensten Endgeräten wie eben Routern oder anderen Basisstationen zusammenarbeiten sollten.
Noch schwieriger ist das Thema Anmeldung an Routern. Da heutzutage die Flaggschiffmodelle der Router alle auch eine integrierte DECT-Basis besitzen, wollen viele Anwender hierfür natürlich nur einzelne Mobilteile kaufen. Auch hier wird die Telefonie an sich durchaus funktionieren, aber schon bei der Verwendung anderer grundlegender Funktionen kann es Probleme geben. Viele Mobilteile zeigen sich beispielsweise ausgesprochen zickig, wenn sie auf das interne Telefonbuch des Routers zugreifen sollen. Daher bieten die Hersteller von Mobilteilen oftmals Kompatibilitätslisten auf ihren Websites an, mit welchen Routern die Mobilteile zusammenarbeiten. Gigaset hat hierbei unter Anwendern den besten Ruf – sowohl was die Dokumentation als auch die tatsächliche Kompatibilität anbelangt.
Schnurlostelefone mit langer Akkulaufzeit
Standby-Zeit | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
---|---|---|---|---|---|---|
ab 39,99 € Gut 2,0 |
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ab 164,48 € Sehr gut 1,0 |
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0 Meinungen 1 Test |
Ist die elektromagnetische Strahlung bei Schnurlostelefonen gefährlich?
Fest steht: Von Schnurlostelefonen geht eine messbare elektromagnetische Strahlung aus. Diese fällt aber sehr gering aus und ist nicht intensiver als viele andere Strahlungen, die uns täglich umgeben. Somit ist die Strahlung von Schnurlostelefonen generell als ungefährlich einzustufen. Die Hersteller achten seit einigen Jahren zudem darauf, die ohnehin niedrige Strahlungsmenge noch weiter zu reduzieren. Geräte mit dem ECO DECT-Label oder einem „Full Eco“-Modus deaktivieren in der Basisstation ihr Funkmodul, wodurch fast keine elektromagnetische Strahlung mehr verbreitet wird. Das Siegel „Blauer Engel“ ist ebenfalls ein guter Indikator für besonders strahlungsarme Geräte.Welche Vor- und Nachteile birgt der Umstieg auf VoIP-Telefonie?
Im Vergleich zu klassischen Analog- oder ISDN-Telefonanschlüssen liegt der wohl größte Vorzug der IP-Telefonie in der Sprachqualität. Dank der sogenannten HD-Telefonie sind Gesprächspartner deutlich besser zu verstehen, was sich insbesondere dann bemerkbar macht, wenn Zahlen oder Buchstaben diktiert werden sollen.
In Unternehmen ist das Management von VoIP-Anschlüssen zudem deutlich einfacher als das von aufwendigen Analog-Telefonanlagen.
Ein klarer Nachteil der VoIP-Telefonie ist die Abhängigkeit vom Internetanschluss. Fällt das Internet aus, so ist auch Telefonieren nicht mehr möglich. Wenn die Bandbreite Ihres Internetanschlusses ausgelastet ist, kann es auch zu Abstrichen bei der Übertragungsqualität kommen. Moderne Router haben die Lastverteilung aber inzwischen so gut im Griff, dass auch dieser Effekt kaum mehr vorkommen sollte.
Außerdem gibt es wie bei allen Internet-Aktivitäten auch bei der VoIP-Telefonie Sicherheitsbedenken. Immerhin arbeiten Provider und Gerätehersteller verstärkt an verbesserten Verschlüsselungstechnologien.
Ist ein Anrufbeantworter notwendig?
In Zeiten von Mailboxen und diversen anderen digitalen Kommunikationswegen mag der Anrufbeantworter etwas antiquiert wirken, aber es bleibt weiterhin eine praktische Funktion für den Fall, dass man mal außerhalb der Geschäftszeiten oder einfach bei Abwesenheit keine Nachrichten verpasst. Zudem kann bei einem Anrufbeantworter eine Abwesenheitsnachricht hinterlassen werden. Schnurlostelefone sind in der Regel in einer Variante mit und ohne Anrufbeantworter erhältlich. Der Preisunterschied beläuft sich dabei auf 10 bis 20 Euro. Bevor Sie sich für eine Basisstation mit AB entscheiden, sollten Sie aber prüfen, ob Ihr Router einen integrierten Anrufbeantworter hat. Dann können Sie sich die Mehrinvestition sparen.Was bedeutet DECT?
Schnurlostelefone setzen zur Signalübertragung heute auf den DECT-Standard. Dies steht für "Digital Enhanced Cordless Telecommunications". Für die Übertragung vom Handteil zur Telefonleitung ist ein DECT-Modul erforderlich, das sich entweder in der zum Telefon passenden Basisstation befindet oder direkt im Router verbaut ist. So bieten zum Beispiel alle Router von AVM integriertes DECT. Eine einzelne Basisstation kann in der Regel sechs Mobilteile versorgen.Ein weiterer Vorteil von DECT: Auch wenn die Basisstation und Mobilteil von unterschiedlichen Herstellern sind, lassen sie sich problemlos miteinander verbinden. Das macht die Erweiterung des Telefon-Netzes im Büro oder zu Hause einfacher.