Der Fokus liegt auf der Ausdauer
Das FRITZ!Fon ist seit eh und je die eierlegende Wollmilchsau unter den DECT-Telefonen. Durch seine perfekte Abstimmung auf die hauseigenen FRITZ!Boxen stellt es eine Vielzahl innovativer Funktionen bereit wie etwa Internet-Radio-Streams oder den E-Mail-Empfang. Darüber hinaus kann man das FRITZ!Fon als Fernsteuerung für den Router verwenden und sogar die Smart-Home-Geräte der FRITZ!-Welt ansprechen. So ist zum Beispiel die Anzeige der Türkamera auf dem Display möglich. All diese Funktionen kosten aber viel Energie, zumal deren ausgiebige Nutzung auch ganz banal längere Betriebszeiten nach sich zieht. Der Akku ist also die kritische Komponente eines FRITZ!Fons.Das letzte Modell FRITZ!Fon C5 besitzt eine Nennakkuleistung von etwa 10 Stunden Sprechzeit, was in der heutigen Zeit einfach nicht mehr genügend ist. Mittlerweile bieten reinrassige DECT-Telefone von Gigaset, Panasonic & Co allesamt zwischen 14 und 20 Stunden Sprechzeit. Das ist aufgrund deren eingeschränkten IP-Funktionalität zwar nicht ganz fair, der Käufer entscheidet hier aber oft aus dem Bauch heraus. Und ein langer Akkuzyklus ist immer ein gutes Kaufargument. Das für Winter 2018 angekündigte FRITZ!Fon C6 setzt genau an dieser Stelle an und will wieder aufschließen – bei voller Funktionalität. Versprochen werden immerhin 16 Stunden Sprechzeit bei bis zu 12 Tagen Standby-Betrieb.
Unterschiede zum Vorgängermodell
Abgesehen von der deutlichen Steigerung der Ausdauer finden sich die meisten Änderungen am Design des Gerätes. So weicht die flache Riegelform einer bauchig-abgerundeten Ausführung, die das Gerät insgesamt deutlich dicker erscheinen, aber auch besser in der Hand liegen lässt. Auch die Tastatur wurde verändert: So liegen die Tasten deutlich separiert voneinander mit leichter Erhöhung im Tastaturbett, beim C5 war alles miteinander in einem Guss gehalten. Grundsätzlich verspricht dies eine bessere Bedienbarkeit. Auf der IFA 2018 in Berlin haben wir das Telefon aber bereits ausprobieren dürfen und waren über die schlechte Haptik sehr erstaunt. Die Tasten besaßen keinerlei Hub, Eingaben wirkten verwaschen, ohne echtes Feedback. Man war nie sicher, ob ein Tastendruck angenommen wurde. Ob dies bis zur Serienreife noch verbessert wird, ist unbekannt. Das C5 war in jedem Fall knackiger im Feedback.Eine weitere Neuerung sind Software-Funktionen wie etwa die Anzeige von Orts- und Ländernamen bei ein- und ausgehenden Anrufen oder das Hinzufügen von bis zu fünf eigenen Klingeltönen. Vor allem Letzteres dürfte die Käufer freuen, sind die voreingestellten Klingeltöne doch bei eigentlich allen Schnurlostelefonen immer wieder Gegenstand der Kritik. Wie lange das C6 diesen Umstand aber als einmalig verbuchen darf, ist unbekannt. AVM stellt die Software üblicherweise recht zeitnah auch an anderen Geräten bereit. Auch das C5 könnte diese Features also in der Zukunft vorweisen. Noch fehlt dagegen offensichtlich eine Option für die Nutzung von Bluetooth-Headsets: Das erstaunt bei AVMs sonst recht fixer Software-Entwicklung.