Das Wichtigste auf einen Blick:
- Mit metallischen Folien überspannte und im Idealfall drucksensible Schermesser
- Tests zeigen: Rasurqualität nicht besser oder schlechter als bei Rotationsrasierern
- Braun mit Drei-, Vier- oder Fünffach-Scherköpfen, Panasonic mit bis zu sechs Klingen
- Mehr Folienabschnitte führen nicht notwendig zur gründlicheren Rasur
- Hersteller verdienen sich Pluspunkte mit dünnen, aber robusten Folien
- Empfohlen für Bärte mit wenig Verwirbelungen
Löchrig, aber stark - das Dilemma der Folienrasierer
Das Dilemma besteht ja darin: Die Rasur soll heute nicht nur scharf, sondern auch sanft sein und zu glatter Haut führen. Ein Guter säbelt Stoppeln restlos weg, am besten schon beim ersten Mal und knapp über der Haut. So die Theorie. In Rasierer-Tests sind schon Brennen, Hautrötungen und kleinere Verletzungen Mängel, die zu Punktabzügen führen. Wie Tests ebenfalls zeigen, können theoretisch beide Systeme brillieren oder versagen - Folienrasierer und Rotationsrasierer. In einem Punkt aber sind Folienrasierer bemerkenswert: Die Löcher im metallischen Folienabschnitt sind so bemessen, dass die darunterliegenden Schermesser nur das Haar und nicht die Haut erfassen. Doch das Ganze gleiche einem Drahtseilakt, wie ETM Testmagazin (Heft 1/2020) es formuliert. Soll die Folie der Rasur standhalten, muss sie nicht nur viele Löcher aufweisen, sondern auch leicht und robust sein. Manche Hersteller verdienen sich hier Pluspunkte, hauchdünne Folien von unter 60 Mikrometern Dicke bei zugleich 1.000 Löchern sind daran beteiligt.Aufgefallen in Tests: Exzellente Folienrasierer kommen auch mit Wildwuchs klar
Die besten Folienrasierer in Tests kommen auch mit solchen Hautarealen zurecht, in denen das Haar mal hierhin und mal dahin wächst. Im Idealfall passen sich diese Rasierer sehr gut den Gesichtskonturen an - weichen wie harten. Das kann gut funktionieren, auch wenn die parallel angeordneten Scherelemente bauartbedingt eher auf Barthaar mit wenig Verwirbelungen scharf sind. Für Gesichter mit „Go-Wild-Bärten“ ist es optimal, wenn sich der Scherkopf arretieren lässt, was die Rasur an schwierigen Stellen erleichtern kann. Im Normalfall lassen sich die Scherelemente einzeln eindrücken und springen bei nachlassendem Druck wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Dadurch kappen die Schermesser auch jene Haare, die sich von Schaum, Gel, Öl etc. allein nicht aufrichten wollten. Letzteres ist aber fundamental für eine schonende Rasur. Nur so können die Messer die Stoppeln in einem Rutsch kappen. Eine Nachrasur ist dann meist entbehrlich.Scharfes Duell: Lieber vibrierend oder rotierend?
Qualitativ sei die Rasur bei Folien- und Rotationsrasierern gleichwertig, so der Tenor in den Testmagazinen. Abgesehen von individuellen Vorlieben – der eine mag es brummig, der andere leiser – pflügen beide Systeme gründlich und schonend durch die Bärte. Kurz zu den Unterschieden: Während beim Folienrasierer ein vibrierender Klingenblock die Stoppeln kürzt, entfernen bei rotierenden Modellen meist im Dreieck angeordnete, kreisende Schermesser die Barthaare.Wie viele Folienabschnitte sollten es denn mindestens sein?
Fragte man Panasonic oder Braun, hieße die Antwort wohl: mit jedem Modelljahr mehr. Waren es beim Braun Series 3 aus dem Jahr 2015 noch drei und beim Braun Series 7 ein Jahr später schon vier Scherelemente, wuchs der Scherkopf beim Braun Series 9 etwas später um zwei weitere Folienabschnitte - in Reih und Glied angeordnet und bereit, „mehr Haare in einem Zug zu fassen“ (Braun). Doch der Nutzen der zusätzlichen Scherfolien ist nicht skalierbar. Ob fünf Folien wirklich besser rasieren als nur drei, ist nicht belegt. Wie Tests zeigen, schneiden nicht immer zwingend die Dickschiffe am besten ab. Doch drei Folienabschnitte sollte ein Stoppelschneider schon haben, um eine zügige und gründliche Rasur hinzulegen. Rasierer mit Dreifach-Scherkopf sind zwar teurer als die ein- oder zweiteiligen Modelle, doch im Vergleich zu den Fünfmastern einigermaßen erschwinglich. So liegen die Straßenpreise für einen Panasonic- oder Braun-Folienrasierer mit Dreifach-Scherkopf zwischen knapp 40 und 50 Euro (z. B. ES-RT33 oder ES-RL21), für einen Braun oder Panasonic mit Fünffach-Scherkopf können, bei mitgelieferter Lade- und Reinigungsstation, bis knapp 400 Euro fällig werden.