Rasierapparate sollte man nicht aufs Geratewohl erstehen, sondern sie vorher ausprobieren. Denn erst im Praxischeck zeigen sich die Stärken und Schwächen der Geräte – und beim Braun 3040s, der in den letzten zwei Wochen ausgiebig getestet wurde, überwiegen eindeutig die Stärken. Der Rasierer ist speziell für eine Rasur mit Schaum oder auf nasser Haut konzipiert und lieferte im ersteren Fall sowie bei der Trockenrasur hervorragende Ergebnisse ab. Dabei erwies er sich, wie schon sein Vorgänger Series 3 340s, als besonders hautschonend. Männern, deren Gesichtshaut bei der Rasur zu Irritationen neigt, ist der Wet&Dry-Rasierer daher vorbehaltlos ans Herz zu legen.
Keine Zeitersparnis, dafür aber sehr gründlich
Die Rasur mit einem guten Rasierschaum – Tipp: Nicht zu dick auftragen und einwirken lassen! – ist mit dem Braun eine wahre Wonne – anders kann man es kaum ausdrücken. Das Gerät gleitet leicht über die Haut, der Schaum verklebt nicht die Schereinheit, sodass an den meisten Stellen nur ein Durchgang notwendig war. Das Ergebnis: Top!, die Haut war glatt, die Rasur vergleichbar mit einer Nassrasur. Mit einer Ausnahme: Nach einigen Stunden machten sich die ersten Stoppeln schon wieder bemerkbar, was allerdings auch dem starken Bartwuchs des Probanden geschuldet war. Eine gründliche Nassrasur hält in der Regel ein bisschen länger an. Die Rasur war außerdem sehr sanft, weswegen sich diese Methode besonders für Männer mit „Problemhaut“ empfiehlt. Nachteil: Durch das Einschäumen / Einwirken lassen dauert die Rasur relativ lange, doch das Endergebnis entschädigt für die Geduld. Auf nasser Haut dagegen, also etwa unter der Dusche, kam die Rasur erstaunlicherweise nicht an die mit Schaum heran. Hier mussten einzelne Partien öfter nachrasiert werden und das Gesicht wurde früher „stoppelig“.
Trockenrasur
Eine Trockenrasur wurde der Nassrasur ohne Schaum daher vorgezogen. Denn auch in dieser Disziplin leistete sich der Braun keine nennenswerten Schwächen, was das Ergebnis betrifft. Einziger Schwachpunkt: Die drei Scherelemente sind – wie übrigens auch bei der Modellversion
Series 3 3090cc – von einer Einfassung aus Plastik umgeben. Wird zu viel Druck ausgeübt, „schaben“ die Scherelemente spürbar auf der Haut. Besser ist es daher, den Braun nur leicht über die Haut zu führen, was einem übrigens auch der Motor zu danken weiß. Bei dichtem Bartwuchs beziehungsweise längeren Stoppeln in Kombination mit zu starkem Druck muss er sich hörbar Mühe geben, das eingeschlagene Tempo zu halten.
Reine Gewöhnungssache
Im Unterschied zu den Modellen höherer Serien von Braun ist der Scherkopf selbst nicht flexibel gelagert, lediglich die drei beweglichen Scherelemente gleichen Unebenheiten aus. Die Folge: Handarbeit ist gefragt, um den Rasierer immer im bestmöglichen Winkel zur Haut zu positionieren. Wer sich bislang mit einem Braun der
Series 1 oder
Series 3 rasiert hat, wird sich schnell an das neue Modell der 3er-Series gewöhnen. Für Umsteiger, etwa von einem
7er-Modell wie der Proband, erfordert die manuelle Hilfestellung eine gewisse Umgewöhnung.
Praxischeck mit Bravour bestanden
Unterm Strich kann das Ergebnis also nur lauten: Praxischeck mit Bravour bestanden. Der Braun überzeugte nicht nur mit sehr guten Ergebnissen bei der Trockenrasur und mit Rasierschaum. Darüber hinaus war die Rasur sanft und hinterließ nicht die kleinsten Blessuren. Sehr angenehm: Der abnehmbare Scherkopf lässt sich aufgrund seiner Konstruktion einfacher unter fließendem Wasser auswaschen als der Scherkopf eines 7er- oder 9er-Rasierers von Braun, was bedeutet, dass für den 3er eine Reinigungstation,
wie sie der Modellversion Braun Series 3 3090cc beiliegt, nicht zwingend erforderlich ist. Im Test wurde sie jedenfalls zu keinem Zeitpunkt wirklich vermisst. Schade dagegen ist es, dass die 3040er-Version leider nicht den „Präzisionsmodus“ anbietet, bei dem eine der drei Schereinheiten eingefahren werden kann, um die Rasur an „engen“ Stellen, etwa unter der Nase, zu erleichtern. Wie schon im Testbericht zur 3090er-Version erwähnt, wäre es wünschenswert, wenn Braun diese Funktion künftig in mehrere Modelle einbaut, da sie sich im Praxischeck bewährt hat. Den Hauptunterschied zwischen den beiden neuen 3er-Modellen macht aber eindeutig die sanfte und gründliche Rasur mit Schaum aus. Wer mit sensibler Haut zu kämpfen hat, sollte den 3040er vorziehen und sich die Zeit für eine Schaumrasur nehmen – und spart damit zwar nicht Zeit, aber kräftig Geld. Denn mit derzeit rund 110 Euro (
Amazon) schlägt der Wet&Dry-Rasierer mit rund einem Drittel weniger zu Buche als der 3090er (
Amazon), bei dem unter anderem die Reinigungsstation die Kosten in die Höhe treibt.