Das Wichtigste auf einen Blick:
- Von Philips entwickelte Rasierer mit kreisenden, meist im Dreieck angeordneten Schermessern
- Tests zeigen: nicht besser oder schlechter als Klingenblockrasierer (Folienrasierer)
- Pluspunkte holen sich Akku-Modelle, die während des Energietankens betriebsbereit sind
- Besonders empfohlen für längeres, drahtiges, kreuz und quer wachsendes Barthaar
- In der Anwendung meist leiser als Folienrasierer
- Philips Series 9000 Prestige mit Smartphone-Technik
Rotationsrasierer im Test: Was prüfen die Tester hier eigentlich?
Scharf auf Haare müssen alle Elektrorasierer sein, gleich ob Folienrasierer oder die von Philips entwickelten Rotationsrasierer. Doch die tägliche Rasur meistern alle, befindet die Stiftung Warentest im Rasierer-Test aus dem Jahr 2017; keine Bauart hatte qualitativ mehr drauf als die andere. Die meisten gleiten schonend übers Gesicht, zupfen nicht an den Stoppeln und hinterlassen glatte, gesunde Männerhaut ohne Rasierbrand und Rötungen. Auch Handlichkeit, Verarbeitung und das Reinigen von Hand werden untersucht. Die gute Nachricht: Das Reinigen unter Wasser funktioniert bestens. Es geht schneller als pusten, pinseln, klopfen. Auch über den Akku müssen sich Nutzer kaum mehr Sorgen machen. Die modernen Li-Ion-Akkus können Sie nachladen, wann immer Sie wollen, denn sie arbeiten ohne den gefürchteten Memory-Effekt. Unbeliebt sind aber Rasierapparate, die man während des Energietankens nicht anschalten kann. Punktabzug gibt es auch für Modelle, die sich mit einem 3-Tage-Bart schwertun. Auch in dieser Disziplin ist kein System überlegen, in beiden Kategorien finden sich aber auch weniger gute.
Schon gewusst?
Die Qualität der Rasur lässt bei fast jedem Elektrorasierer mit der Zeit nach, und weil Sie mehrmals über dieselbe Stelle rasieren müssen, zieht sich die Rasur in die Länge. Ihr Rasierer muss dann aber nicht gleich in den Müll. Oft hilft schon ein Austausch der Schersysteme. Der Wechselzyklus hängt von der Stärke des Bartwuchses und der Häufigkeit der Rasur ab.Vibrierend oder rotierend? – Wo liegt eigentlich der Unterschied?
Während bei vibrierenden Modellen – kurz Folienrasierern – perforierte Scherfolien die Barthaare aufnehmen und ein vibrierender Klingenblock sie absäbelt, arbeiten bei Rotationsrasierern drei kreisende Scherköpfe, die wie ein Rasenmäher durch den Bart pflügen und die Haare von allen Seiten erfassen. Tests zeigen, dass es kaum Qualitätsunterschiede zwischen den Gerätetypen gibt. Folgen Sie also ruhig Ihren Vorlieben. Ein paar Unterschiede lassen sich aber sicherlich ausmachen: Die kreisenden Scherköpfe passen sich Unebenheiten meist besser an, weshalb sie gut für Adamsäpfel geeignet sind. Auch wenn Sie Halspartien bearbeiten möchten oder mal nach hier, mal nach da wachsende Barthaare stutzen möchten, kann ein Rotationsrasierer die bessere Wahl sein. Rotationsrasierer sind meist auch leiser als ein Klingenblockrasierer. Auch Glatzenträger tun sich meist leichter mit der kreisenden Technik, von denen es auch fünfköpfige Glatzenspezialisten gibt.Gründe für die Rotations- statt der Scherblatt-Rasur
Die Klingen hinter den perforierten Rundköpfen beißen von allen Seiten auf das Barthaar zu, was ideal ist für Rausch- und Kräuselbärte mit wilder Wuchsrichtung im Vergleich zu jenen mit gleichmäßigem Wuchs. Das Zähmen eines „Go-Wild-Barts“ gelingt Rotationsrasierern auch deshalb besser, weil die Klingensätze ein Dreieck bilden und nicht nebeneinander angeordnet sind. Auch Männer, die sich bei beginnender Kahlköpfigkeit eine Glatze rasieren möchten, sind mit den flexiblen Rotationsrasierern besser aufgehoben. Und hygienisch? Gibt es kaum mehr Bedenken als bei Scherfolien-Rasierern: Bei beiden gibt es Modelle mit Reinigungsstation, die Ihnen das Säubern nach jeder Rasur abnehmen, indem sie den Scherkopf automatisch spülen. Manche werden auf Tastendruck wie neu – gründlich gereinigt, getrocknet und geölt. Wäre da nicht der höhere Preis – entsprechende Modelle kosten zwischen rund 100 und 350 Euro –, zeigte unsere Empfehlung klar in diese Richtung.
Aber soll man nicht immer mit dem Strich rasieren, um Hautreizungen zu vermeiden?
Das ist prinzipiell richtig, in der Umsetzung aber schwierig. Denn Barthaaren lässt sich nicht so einfach vermitteln, dass sie stur in eine Richtung wachsen sollen, damit glatte mit sanfter Rasur einhergeht. Makellose Rasurergebnisse bekommen Sie meist nur hin, wenn Sie mehrmals über dieselbe Stelle fahren und sowohl in als auch gegen die Haarwuchsrichtung rasieren. Gegen Hautrötungen hat die Stiftung Warentest ein sehr wirksames Rezept auf Lager, nachzulesen in Heft 5/2017, wo es heißt:Um zu vermeiden, dass sich kleine Kratzer auf der Haut entzünden, sollten Nutzer den Apparat nach jeder Rasur säubern. So sammeln sich keine Bakterien an. – Stiftung Warentest
Scharfes Duell: Gründlich oder lieber schonend?
Die meisten Rotationsrasierer im Test versprechen, nicht nur trocken, sondern auch eingeschäumte Stoppeln zu rasieren. Das kann angenehmer als ein Trockenschnitt sein und speziell empfindlicher Haut helfen, die unerwünschten Haare ohne Rötungen loszuwerden. Manche Männer würden sogar unterschreiben, dass sich die elektrische Nassrasur mit Rasierschaum so gründlich anfühle wie eine klassische Klingenrasur. In diesem Punkt überzeugten besonders Brauns Series 7 und Series 9 die Testteilnehmer. Woran Sie sich vielleicht gewöhnen müssten: Bei der Rasur mit eingeschäumtem Gesicht können Kinnbüschel stehen bleiben und eine trockene Nachrasur wird fällig. Das ist aber weniger der kreisenden Rasurtechnik zuzuschreiben als vielmehr der Anwendung: Mit Schaum im Gesicht lässt sich das Ergebnis der Rasur nicht optimal überprüfen.Tipp: Rasierer mit runden Scherköpfen sind in der Anwendung meist leiser als Scherfolienrasierer. Schalten Sie den Rasierer vor dem Kauf nach Möglichkeit ein, um sich einen Eindruck vom Geräusch- und Vibrationspegel zu verschaffen.
Welche Zusatzfunktionen darf ich von einem Rotationsrasierer erwarten?
Philips, der Erfinder der Rotationstechnik, bietet inzwischen recht ausgefeilte Funktionen, die zwar ins Geld gehen, für manchen aber interessant sein können. Dazu gehören dreistellige Akku-Anzeigen in Prozent, Reinigungsanzeigen, eine Erinnerungsfunktion für den Scherkopfaustausch oder eine Reisesicherungsanzeige. Als hausinterne Technologien setzt man auf Funktionen wie Lift & Cut, manchmal als Super Lift & Cut ausgeführt und als Haarheber zu verstehen: Die erste Klinge hebt das Haar an, die zweite schneidet es ab. Als BeardAdapt Sensor stellt sich ein Bartdichte-Messsystem dar, das die Rasierleistung der Bartdichte anpasst. Von Smartclick spricht der Hersteller bei einem Trimmer für Bart und Schnurrbart, der sich aufsetzen lässt und die „kleinen Details Ihres Stils“ berücksichtigt. Beim Prestige aus Series 9000 spricht Philips von Nanotech-Präzisionsklingen, die sich flexibel in alle Richtungen anpassen.Viele Rotationsrasierer können Sie auch als Bartstyler und einige sogar als Gesichtsreinigungsbürste verwenden, indem Sie entsprechende Aufsätze verwenden (z. B. Prestige Series 9000 SP9863/14). Rund 42 Euro will Philips für ein Qi-Ladepad, zu finden unter dem Namen Shaver S900 Prestige Pad. Die zugehörigen Rasierer gibt es einmal mit der Bezeichnung Series 9000 Prestige SP9861 für etwas weniger als 300 Euro und als Series 9000 Prestige SP9863 für knapp 470 Euro. Das ist frech. Aber die Modelle danken diese Aufmerksamkeit mit dem Betanken Ihres Rasierers oder anderer Qi-kompatibler Geräte mit Strom innerhalb von drei Stunden – durch schlichtes Auflegen auf die Qi-Ladeplatte.
Bartstyling: Wer sich mit seinem Rotationsrasierer einen 3-Tage-Bart züchten will, holt sich laut Stiftung Warentest mit Modellen der Philips Series 7000 und 9000 besonders komfortable Exemplare ins Haus. Details hierzu, eine Übersicht zu den besten 3-Tage-Bart-Rasierern aus Tests und weiteren Methoden des 3-Tage-Bart-Stylings lesen Sie in unserem Ratgeber.
Übrigens: Dass man bei manchen Rotationsrasierern zum Justieren der Koteletten die Scherkopf-Einheit ab- und den beiliegenden Trimmer aufsetzen muss, empfindet mancher als lästig. Wer Folienrasierer einsetzt, erlebt oft ein angenehmeres Handling, wenn es ums Trimmen und Feinheiten geht. Carrera und Panasonic setzen auf Konturenschneider zum Ausklappen, Braun hat Modelle zum Ausschieben. Aber auch der Vorreiter bei den rotierenden Varianten Philips hat bedienfreundliche Systeme entwickelt – und bestückt seine Rasierer entweder mit integrierten oder ausklappbaren Präzisionstrimmern wie etwa beim S3233/52 aus den Series 3000. Mehr zu den Unterschieden zwischen Folien- und Rotationsrasierern in puncto Trimmen lesen Sie in unserem Ratgeber zu Elektrorasierern.