Zwei Wochen durfte sich das neue Einsteigermodell aus der Series 3 von Braun an einem kräftig sprießenden Männerbart beweisen. Und zwar täglich sowie unter der kritischen Perspektive, ob und wie sich der 3099cc im Vergleich zu einem Modell aus einer höheren Serie von Braun schlägt. Das Ergebnis in Kürze: An der Rasurleistung gibt es unterm Strich betrachtet nichts auszusetzen. Eine Garantie auf 100 Prozent Zufriedenheit war der Braun während des Testprogramms allerdings auch nicht. Auf den trotzdem sehr guten Gesamteindruck kann der Rasierer aber stolz sein.
Neuerungen
Gegenüber den Vorläufermodellen der Series 3 weist der Rasierer vor allem drei Neuerungen auf. Zum einen wird er mit der bewährten Reinigungs- und Ladestation von Braun ausgeliefert, die zwar Zusatzkosten mit sich bringt, dafür aber, bei regelmäßiger Anwendung, den Rasierer tadellos in Schuss und vor allem hygienisch sauber hält – für Männer mit empfindlicher, zu Problemen nach der Rasur neigenden Haut stellt die Station daher eindeutig ein Mehrwert dar. Zum anderen soll dem speziell geformten, mittig gelagerte Scherelemente längere Barthaare besser zugeführt werden. Vorteil hier: Die von Kunden kritisierten Schwierigkeiten der Vorläufer bei zum Beispiel 3-Tage-Bärten gehören definitiv der Vergangenheit an. Im Präzisionsmodus schließlich, der dritten Neuerung, kann einer der beiden Scherfolien eingefahren werden. Der ansonsten doch recht breite Scherkopf wird dadurch schlanker, die Rasur an der Oberlippe spürbar einfacher – kleiner Aufwand, große Wirkung. Dieses Ausstattungsmerkmal wünscht man sich künftig auch für andere Modelle.
Gut zu erkennen: der schmale Plastikrand
Nur kein Druck ...
Der Scherkopf selbst ist nicht, wie bei den Modellen ab der Series 5, flexibel gelagert. Nur die drei Schereinheiten selbst geben Konturen im Gesicht leicht nach. Es kommt also auf die richtige Haltung des Rasierers an, was wiederum dazu führen kann, dass an den bekannten kritischen Stellen unwillkürlich etwas mehr Druck auf das Gerät ausgeübt wird – mit Folgen. Denn die Schereinheiten sind, anders als bei den Modellen ab der Series 5, mit eine Umrandung aus Plastik versehen, die bei entsprechendem Druck auf der Haut unangenehm reiben kann.
… und etwas Geduld, bitte.
Je leichter also der Rasierer über die Haut geführt wird, desto angenehmer die Rasur. Aber auch der – im Vergleich zu den höheren Serien – etwas schwächere Motor profitiert davon. Bei dichtem beziehungsweise
"Präzisionsmodus" - einfache Rasur an der Oberlippe
kräftigem Bartwuchs bekommt er, gut hörbar, Schwierigkeiten, seine Drehzahl auf dem eingeschlagenen Niveau zu halten. Die Rasur dauert in dem Fall also etwas länger. Auf der Habenseite wiederum steht dem gegenüber, dass die Spezialscherfolien tatsächlich sanft zur Haut sind. Hautirritationen sind, wie auch ein Blick in die schon zahlreich vorliegenden Online-Kundenbewertungen belegt, mit dem neuen 3er so gut wie ausgeschlossen. Übrigens: Am Hals und Kinn, wo der Bart bekanntlich bei vielen Männern eher anarchistisch in alle Richtungen statt brav in eine einzige sprießt, ist ebenfalls etwas Geduld angesagt. Mehrmaliges Hin und her über eine Stelle ist hier fast die Regel. Doch diese Hürde nimmt so gut wie kein Elektrorasierer mühelos, sodass dem 3er kein Vorwurf gemacht werden kann.
Lieferumfang - inkl. Reiseetui
Top-Rasurleistung
Denn nach ein paar Tagen der Eingewöhnung in die optimale Führung des Rasierers (Haltung zur Haut, Druck) überzeugte der Braun mit einer tadellosen Rasurleistung – mit einer kleinen Ausnahme. Mit der glatten Haut war es, sicherlich auch dem starken Bartwuchs der Testperson geschuldet, nach ein paar Stunden leider vorbei. Vor dem abendlichen Ausgehen war ein zweiter Durchgang angesagt. Mit einem Modell der
Series 7 oder
Series 9 von Braun dagegen hält die Rasur – so die Erfahrung der Testperson – eindeutig länger an, was sicherlich mit der höherwertigen Scherfolie zusammenhängt, die den Bart näher an der Haut abschneidet. Unterm Strich betrachtet gab es am Ende der zweiwöchigen Testphase also zwar keinen stehenden Applaus für den Braun. Dafür aber eine klare Empfehlung für alle, die nach einem absolut zuverlässigen Rasierer Ausschau halten und sich von kleinen Anlaufschwierigkeiten nicht irritieren lassen. Der Braun ist übrigens – im Vergleich zu den meisten Modellen der höheren Serien von Braun – außerdem angenehm leise, liegt wie alle Braun gut in der Hand und ist hochwertig verarbeitet. In Kürze soll das Gerät in den Handel kommen. Die zum Marktstart angesetzten knapp 190 Euro (
Amazon) wiederum sind bestimmt nicht das letzte Wort in dieser Angelegenheit, das heißt, spätestens, wenn die Anschaffungskosten noch etwas gesunken sind, spricht kaum etwas dagegen, einen Versuch mit dem neuen 3er zu wagen.