Nach dem gelungenen Zwischenschritt 11T Pro, bei dem Xiaomi das Mi-Branding kurzerhand begraben hat, folgt nach rund einem halben Jahr der Schritt zur 12er-Generation von Xiaomis Premium-Reihe. Das 12 Pro setzt sich an die Spitze des neuen Lineups, das auch die kompakteren Schwestergeräte 12 und 12X umfasst. Preislich spielt das Gerät ganz oben mit und konkurriert in der Spitzenklasse mit Platzhirschen wie dem Samsung Galaxy S22 Ultra und dem iPhone 13 Pro. Mit steigenden Preisen wachsen auch die Ansprüche an die Technik, weshalb das 12 Pro leider nicht in jeder Hinsicht begeistern kann.
Auf der Habenseite verbucht das Highend-Gerät ein referenzverdächtiges und riesiges OLED-Display mit dynamischer Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz, das Xiaomi-typisch zum Rand hin abgerundet ist und so bei gerade Draufsicht für einen quasi-randlosen Bildeindruck sorgt. Ganz standesgemäß ist wieder der allerneueste Highend-Prozessor von Qualcomm dabei, der sogar fast an den absoluten Leistungsprimus M1 von Apple herankommt. Der Turbo-Prozessor mit dem Namen Snapdragon 8 Gen 1 wird dem Xiaomi 12 Pro allerdings etwas zum Verhängnis. Denn der Achtkerner mit aktualisierter Architektur ist recht stromhungrig und erzeugt bei anhaltender Last (zum Beispiel beim Gaming) eine Menge Hitze. Das Resultat: Die Akkulaufzeiten fallen trotz 4.600 mAh starkem Akku mäßig aus und das Gerät wird unangenehm heiß, wenn der Prozessor viel zu ackern hat. Das Akkuproblem kompensiert Xiaomi ganz gut mit ihrer HyperCharge-Technik, die das Gerät mit 120 W innerhalb von 30 min komplett aufladen kann. Im Gegensatz zu Samsung und Apple legt Xiaomi ein passendes Netzteil mit in den Karton.
Das Kameramodul aus Weitwinkel, Telephoto- und Ultrawide-Linse mit je 50 Megapixeln leistet gute Dienste und bietet Gimmicks wie 8K-Videoaufnahmen und eine gute optische Bildstabilisierung, aber ersten Tests zufolge liegt die Fotoleistung insgesamt unter dem Niveau der Vorgänger Mi 11T Pro und Mi 11.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 21.07.2022 | Ausgabe: 8/2022
- Details zum Test
„gut“ (2,2)
Grundfunktionen (30%): „gut“ (2,1);
Kamera (20%): „gut“ (2,0);
Display (15%): „sehr gut“ (1,2);
Handhabung (15%): „befriedigend“ (2,7);
Akku (15%): „befriedigend“ (3,0);
Stabilität (5%): „gut“ (1,9).